Warum streßt mich meine erste richtige Beziehung so sehr?
Kari (w, 21) aus Göttingen:
Liebes Psychomeda-Team,
ich führe seit zwei Monaten meine erste richtige Beziehung. Eigentlich ist sie wunderschön, aber ich mußte andererseits auch feststellen, dass sie auf Dauer einen extremen emotionalen Stress für mich bedeutet.
Mich haben schon immer viele Dinge gestresst, die für andere Menschen eigentlich kein Problem sind, z.B. Planänderungen oder große Lautstärke usw. Aber das hier ist ein vollkommen andere Dimension, was die Menge und Stärke anbelangt.
Ich habe meinem Partner davon erzählt und wir versuchen seit dem gemeinsam damit umzugehen, aber ich komme mir dabei irgendwie albern vor! Ich verstehe auch nicht, warum ich eigentlich so empfindlich bin und möchte nicht, dass er sich deshalb schlecht fühlt, obwohl er in den meisten Fällen ja auch gar nichts falsch macht!
Es gibt für mich kaum etwas Schlimmeres, als für die Traurigkeit einer anderen Person verantwortlich zu sein und außerdem habe ich Sorge, dass er sich mir gegenüber nicht öffnen wird, wenn es ihm mal schlecht geht, da ich alles immer gleich so schwer nehme.
Ich weiß einfach nicht, wie viel ich ihm von meinen Empfindungen und Problemen erzählen soll. Ich hatte mir ja eigentlich vorgenommen, ihm grundsätzlich alle alle meine Gefühle zu zeigen, fürchte aber, ihm würde das einfach zu viel werden, doch andererseits fühle ich mich auch irgendwie schlecht, wenn ich ihm nicht alles erzähle!
Ich bin also hin- und hergerissen und frage deshalb hier an, wie ich mich am besten verhalten sollte und warum ich nicht einfach ganz normal sein kann?
Vielleicht gibt es ja aber auch Menschen, denen es ähnlich ergeht und denen Sie als Fachleute der Seele schon weiter helfen konnten? Ich wäre Ihnen jedenfalls sehr dankbar dafür und bin gespannt auf Ihre Antwort. Liebe Grüße von Kari
Liebes Psychomeda-Team,
ich führe seit zwei Monaten meine erste richtige Beziehung. Eigentlich ist sie wunderschön, aber ich mußte andererseits auch feststellen, dass sie auf Dauer einen extremen emotionalen Stress für mich bedeutet.
Mich haben schon immer viele Dinge gestresst, die für andere Menschen eigentlich kein Problem sind, z.B. Planänderungen oder große Lautstärke usw. Aber das hier ist ein vollkommen andere Dimension, was die Menge und Stärke anbelangt.
Ich habe meinem Partner davon erzählt und wir versuchen seit dem gemeinsam damit umzugehen, aber ich komme mir dabei irgendwie albern vor! Ich verstehe auch nicht, warum ich eigentlich so empfindlich bin und möchte nicht, dass er sich deshalb schlecht fühlt, obwohl er in den meisten Fällen ja auch gar nichts falsch macht!
Es gibt für mich kaum etwas Schlimmeres, als für die Traurigkeit einer anderen Person verantwortlich zu sein und außerdem habe ich Sorge, dass er sich mir gegenüber nicht öffnen wird, wenn es ihm mal schlecht geht, da ich alles immer gleich so schwer nehme.
Ich weiß einfach nicht, wie viel ich ihm von meinen Empfindungen und Problemen erzählen soll. Ich hatte mir ja eigentlich vorgenommen, ihm grundsätzlich alle alle meine Gefühle zu zeigen, fürchte aber, ihm würde das einfach zu viel werden, doch andererseits fühle ich mich auch irgendwie schlecht, wenn ich ihm nicht alles erzähle!
Ich bin also hin- und hergerissen und frage deshalb hier an, wie ich mich am besten verhalten sollte und warum ich nicht einfach ganz normal sein kann?
Vielleicht gibt es ja aber auch Menschen, denen es ähnlich ergeht und denen Sie als Fachleute der Seele schon weiter helfen konnten? Ich wäre Ihnen jedenfalls sehr dankbar dafür und bin gespannt auf Ihre Antwort. Liebe Grüße von Kari
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Vielen Dank, liebe Kari,
daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr so bedrücktes Herz ausschütten!
Zu erst möchte ich Sie aber dazu beglückwünschen, daß Sie mit Ihrer 'ersten richtigen Beziehung' - wie Sie schreiben - immerhin bis zum 21. Lebensjahr gewartet haben und nicht - wie heute leider oft üblich - schon mehrmals von einer Liebschaft in die andere gestolpert sind!
Das und auch die so aufrichtige Beschreibung Ihrer so schrecklich verwirrten Seelenlage zeugen von einem sehr empfindsamen, feinfühligen, zarten Gemüte, deren vielfältige Lebensproblematik man heute unter dem Stichwort 'Hochsensibilität' zusammenfaßt. Dies ist mittlerweile zu einem eigenen Forschungsgebiet geworden, wofür es auch schon viele Bücher und Selbsthilfegruppen gibt.
Diese hohe Empfindsamkeit bringt neben vielen, oft schwierigen Herausforderungen aber andererseits auch manche Vorteile mit sich, wenn es nur gelingt im beruflichen, wie im persönlichen Rahmen darauf genügend Rücksicht zu nehmen und die passende Lebensnische zu finden oder zusammen mit verständnisvollen Menschen zu schaffen.
Um jetzt aber die Problematik Ihrer 'ersten richtigen' Liebschaft richtig zu deuten, so kann ich nur vermuten, daß Sie jetzt das erste Mal in einem eheähnlichem Verhältnis, in einer gemeinsamen Wohnung leben, ohne daß es eine längere Verlobungszeit gegeben hätte, wie das heute leider oft so üblich ist.
Und genau darin liegt für viele junge Leute ein riesiges Problem, denn aufgrund der heute schier grenzenlosen Freiheit auf diesem Gebiete, passiert es leider nur zu häufig, daß die unbeschwerte Zeit des liebevollen, zärtlichen ersten Kennenlernens - ohne den Verpflichtungen und den Streß des gemeinsamen Zusammenlebens und der Verhütungsfrage - einfach so holterdipolter übersprungen wird!
Somit fällt die so wichtige, romantische und überaus wertvolle Zeit der vorsichtigen monate- oder gar jahrelangen Annäherung auf vielen Gebieten leider einfach weg, was dann oft zu einem emotionalen, sozialen und sexuellen Kurzschluß führt, der gerade empfindsamere Gemüter meist total überfordert!
Wenn zwei jungen Menschen so eng zusammen kommen und in einer gemeinsamen Wohnung dauerhaft zusammen leben wollen, so stoßen ja auch immer zwei oft ganz unterschiedliche soziale, moralische, ethische, religiöse und andere Verhaltensnormen und Gewohnheiten aufeinander, für die es gilt - durch vorsichtiges Herantasten, Abwägen, Aushandeln und Ausprobieren - einen Konsens für ein neues gemeinsames funktionierendes Verhaltens- und Lebensmodell zu finden, was gerade für gut erzogene, gebildete und feinfühlige junge Menschen oft gar nicht so einfach ist und viele dann eben auch überfordert, mit all den schmerzlichen Folgen!
Wenn dann auch noch eine erhöhte Empfindsamkeit dazu kommt, so gälte es auf dem Wege der vorsichtigen, langsamen Annäherung besonders viel Geduld zu üben und vor allem den bewährten Weisheitsspruch 'Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob das Herz zum Herzen findet!? sehr ernst zu nehmen!
Aus allem, was ich Ihren Zeilen entnehme, scheint dies in Ihrem Falle wohl nicht lange und gründlich genug geschehen zu sein!? Bevor Sie sich deshalb weiterhin so mühsam plagen und mit Ihren Gefühlen, Ängsten und Grübeleien weder ein noch aus wissen, wäre zu überlegen, ob ein vorläufiges 'Zurück auf Start' nicht vielleicht die beste Lösung sein könnte? In jedem Falle aber wäre eine gründliche, regelmäßig Aussprache mit einer vertrauensvollen dritten, neutralen Person dringend zu empfehlen!
Soweit mein Vermutungen und Hinweise aufgrund meiner langjährigen Erfahrung als Ehe-, Familien- und Lebensberater. Um Ihnen aber wirklich helfen zu können, wären noch viele Fragen zu klären, was am besten in einem vertrauensvollen Beratungsgespräch gelingen könnte.
Ich hoffe trotzdem, Ihnen mit meiner unverbindlichen Ersteinschätzung einige wichtige Hinweise zur Lösung Ihres so bedrückenden Grübel-Knotens gegeben zu haben und stehe Ihnen für Rückfragen oder einer gründlicheren Beratung unter Tel. 09961/7255 auch weiterhin gerne zur Verfügung.
Im Gegenzug würde ich mich über eine umgehende Bewertung und kurze Kommentierung dieser meiner kostenlosen Antwort sehr freuen! Für heute verbleibe ich mit allen guten Wünschen als Ihr mitfühlender Psychomeda-Berater
Bewertung durch den Fragensteller: 



Ich finde es nicht okay, dass meine Frage bearbeitet wurde. Die Antwort hat mir auch nichts gebracht, weil gewisse Annahmen nicht zutreffen.





Ich finde es nicht okay, dass meine Frage bearbeitet wurde. Die Antwort hat mir auch nichts gebracht, weil gewisse Annahmen nicht zutreffen.
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