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Warum bekennt sich mein Freund nicht öffentlich zu mir?

tina88 (w, 20) aus Hamburg: Guten Tag,
ich wollte mir einfach nur eine zweite Meinung einholen.
Es geht um mich und meinem langjährigen Freund und Lebensgefährten. Er sagt mir immer wieder, wie sehr er mich liebe, aber kürzlich hatten wir Streit. Er ist bei der Internet-Gemeinschaft ‚facebook’ angemeldet, jedoch ohne ein einziges Foto mit uns beiden und das Schlimmst, in seinem Persönlichkeits-Profil steht: ‚nicht vergeben’!

Bei unserem letzten Streit, sagte ich ihm deshalb auch, dass es mir schon irgendwie wehtut, wenn er mich vor seinen alten und neuen Freunden verheimlicht. Und trotzdem hat er bisher sein Status nicht geändert! Warum tut er das? Kann es vielleicht sein, dass er mich nur benutzt? Weil wir doch schon eine gemeinsame Wohnung haben und bereits vier Jahre zusammen sind! Aber er (25J.) will mich noch nicht mal heiraten! Verschwende ich meine Zeit mit ihm? Kann es sein, dass ich vielleicht einfach nur verwirrt bin und übertreibe? Bitte helft mir!

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Hallo, liebe, verunsicherte Tina aus Hamurg!

Sie haben recht damit getan, sich mit Ihren Fragen, an eine dritte, neutrale Stelle zu wenden, weil in der Nähe des Beziehungsalltages oft der Überblick über das verloren geht, was richtig und falsch, was normal und abseitig und vor allem was für Sie und Ihr zukünftiges Leben gut und förderlich ist! Um Ihre Frage mit einem Satz zu beantworten: Nein, Sie sind nicht verwirrt und Sie übertreiben auch nicht, sondern haben ganz im Gegenteil die Sache vollkommen richtig erfaßt und die Tatsachen und die Stimme Ihres Herzens ganz richtig zu deuten gewußt!

Sie leiden, wie so viele junge Frauen in unserer, so modernen und freizügigen Zeit, unter der lebensfeindlichen Regellosigkeit, die heute die geschlechtlichen Beziehungen unserer jungen Leute bestimmt. Anfänglich mag es ja spannend und verlockend sein, so unverbindlich und ohne jegliche genauere Absprachen und Verpflichtungen in einer eheähnlichen Gemeinschaft zusammen zu leben, aber in der Regel sind es eben leider die Frauen, die dabei auf Dauer den Kürzeren ziehen und sich wundern, wenn die Herren der Schöpfung, sich auch nach 4 Jahren des Zusammenlebens, nicht aus der freien ‚Wildbahn’ zurück ziehen wollen und sich öffentlich noch als nicht vergebener Singel ausgeben, um zu schauen, wie ihre Mark-Chancen stehen und ob sich nicht vielleicht doch noch etwas besseres, oder zumindest ein Abwechslung fände.

Früher mußten sich die Männer zumindest öffentlich verloben und schon mal die Treue auf ewig versprechen, bevor sie die offizielle Schmuse-Linzens bekamen und ihnen das Kammer-Fensterl geöffnet wurde. Heute ist die Sache ins Gegenteil ausgeschlagen und viele 16-jährige Mädchen bekommen gar schon Minderwertigkeitskomplexe, wenn ihre Freundinnen heraus bekommen, daß sie vielleicht noch jungfräulich sind.

Wenn es dann zu festen Bindung und gar einer Wohngemeinschaft kommt, dann haben die Herren, eigentlich doch bereits alles erreicht, was man sich als Mann wünschen kann und der Gedanke an eine Heirat, läßt sie dann meist nur fröstelnd und schaudernd zusammen zucken, denn sie können sich ja dabei nur verschlechtern und der Gedanke, an ein öffentliches Bindungsversprechen, ewige Treu, Kindergeschrei und Windelwechseln läßt sie dieses Thema tunlichst vermeiden. Wenn überhaupt, so lassen sie sich dabei nur auf wage Vertröstungen ihrer, von Heirat, Familie und Kindern träumenden Freundinnen ein.

Natürlich sind nicht alle Männer so, aber – wie die vielen Klagen enttäuschter Dauer-Freundinnen beweisen – doch ein recht erklecklicher und leider schnell zunehmender Teil, der männlichen Hälfte unserer, manchmal so gar nicht lebensbejahenden ‚Spaß-Gesellschaft’! - Sie liebe Tina, verkörpern das traditionelle und gesunde Bedürfnis, nach verbindlicher und treuer Partnerschaft und Familie, zu der man sich auf öffentlich mit Freude und Stolz bekennt. Sie möchten wissen, wo sie hin gehören und der Gedanke unverbindlich in den Tag hinein zu leben und immer offen für neue Abenteuer zu sein, liegt ihnen ganz fern.

Wenn Sie also Ihren Wünschen an eine gute verläßliche Partnerschaft, vor dem Hintergrund einer Familiengründung treu bleiben wollen, dann sollten Sie dies auch gegenüber ihrem ‚Freund’ und Wohnungsgenossen deutlich machen und sein unredliches, öffentliches Bekenntnis, noch Singel zu sein, der noch zu haben ist, richtig als das verstehen, was es im Grunde wohl auch ist, vor allem wenn man seine Weigerung diesen Eintrag zurück zu nehmen bedenkt: Eine Absage an eine dauerhafte und verläßliche Bindung und Liebes-Partnerschaft, vor allem im Hinblick auf Ehe und Familie!

Es geht ja auch nicht nur darum, daß ihr Partner, schnell mal seinen Internet-Status auf ‚vergeben’ ändern, um einen Streit zu vermeiden. Sondern der von Ihnen, als so schmerzhaft empfundene Eintrag, läßt Sie tiefer in seine Seele Blicken, dorthin wohin sie offensichtlich noch nicht so genau hingesehen haben! Stellen Sie Ihren sog. Freund also zur Rede und machen Sie ihm klar, was ihnen wirklich wichtig ist und wie Sie sich ihre Zukunft vorstellen, aber fallen Sie dabei nicht auf irgendwelche Beschwichtigungen herein. Überdenken Sie dann Ihre Partnerschaft und ziehen Sie dann schnell und gründlich die notewendigen Konsequenzen, wenn Sie Ihr Gefühl bestätigt finden sollten, daß Ihrer beider Vorstellungen von einer gemeinsamen Zukunft, zu weit auseinander gehen sollten.

Ich hoffe, Ihnen damit ein wenig zum besseren Verständnis, des so seltsamen Verhaltens Ihres ‚Liebespartners’ verholfen zu haben, damit Sie die richtige Entscheidung für die Zukunft Ihrer Liebe und Ihres Lebens, treffen können und ich stehen Ihnen für weitere Fragen auch gern persönlich zur Verfügung!

Herzlich, Ihr Lebensberater Rainer.J.G.Schmidt@T-Online.de – Tel. 09961/7255

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