Die Schattenfrau sein
Lia (w, 51) aus Bremen: Hallo Psychologen-Team,
zum besseren Verständnis und weil ich es jetzt gerade nocheinmal deutlicher fühle,auch durch andere Teilnehmer hier in dieser Beratung: ich habe diesen Mann sehr sehr gemocht und trage immer noch dieses quälende Gefühl in mir herum,wenn ICH mich anders verhalten hätte,dann wäre er geblieben,oder hätte sich getrennt.Ich habe mir nachgetragen,und tu es vielleicht immer noch,das ich
geklammert habe,dabei hat er mir so viel Nähe gegeben wie kaum ein anderer Mann bei mir vorher, wir haben uns zweimal,manchmal sogar dreimal die Woche gesehen.Aber ich bin eben mit diesem 'Schattendasein',dieser 'Schattenfrau',die ich war, nicht klargekommen.Und - er hatte so vieles was mir auch gutgetan hat: endlich ein Mann,mit dem ich reden konnte über das 'innere Kind',der wusste,was das ist.Mit dem ich zusammen gemalt habe,getanzt habe,der lebendig war und sensibel.Wir haben sogar Theater zusammen gespielt,weil das mein Hobby ist.Ich konnte eine so wunderbare Ruhe bei ihm finden,manchmal war er fast wie ein Bhudda für mich,der mich berühren konnte,das ich in eine Art Meditation gefallen bin.Wir haben uns Gedichte geschrieben,den gleichen Autor geliebt,und wir haben uns Geschichten vorgelesen,er hat mir vorgelesen...ich vermisse ihn so sehr und jetzt bin ich nur noch eine Belästigung geworden,die ihm wehtut,das tut mir so unendlich weh.
Lia
zum besseren Verständnis und weil ich es jetzt gerade nocheinmal deutlicher fühle,auch durch andere Teilnehmer hier in dieser Beratung: ich habe diesen Mann sehr sehr gemocht und trage immer noch dieses quälende Gefühl in mir herum,wenn ICH mich anders verhalten hätte,dann wäre er geblieben,oder hätte sich getrennt.Ich habe mir nachgetragen,und tu es vielleicht immer noch,das ich
geklammert habe,dabei hat er mir so viel Nähe gegeben wie kaum ein anderer Mann bei mir vorher, wir haben uns zweimal,manchmal sogar dreimal die Woche gesehen.Aber ich bin eben mit diesem 'Schattendasein',dieser 'Schattenfrau',die ich war, nicht klargekommen.Und - er hatte so vieles was mir auch gutgetan hat: endlich ein Mann,mit dem ich reden konnte über das 'innere Kind',der wusste,was das ist.Mit dem ich zusammen gemalt habe,getanzt habe,der lebendig war und sensibel.Wir haben sogar Theater zusammen gespielt,weil das mein Hobby ist.Ich konnte eine so wunderbare Ruhe bei ihm finden,manchmal war er fast wie ein Bhudda für mich,der mich berühren konnte,das ich in eine Art Meditation gefallen bin.Wir haben uns Gedichte geschrieben,den gleichen Autor geliebt,und wir haben uns Geschichten vorgelesen,er hat mir vorgelesen...ich vermisse ihn so sehr und jetzt bin ich nur noch eine Belästigung geworden,die ihm wehtut,das tut mir so unendlich weh.
Lia
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Lia,Der Schmerz des Abschiedes ist noch ganz frisch und sitzt tief, das kann ich deutlich wahrnehmen und Sie haben mein volles Mitgefühl.
Sich auf einen Menschen einzulassen, die oder der bereits vergeben ist, birgt immer ein großes Risiko in sich. Dieser Mann war für Sie 'ein ‚Besonderer Mann‘ und er hat von Anfang an mit offenen Karten Ihnen gegenüber gespielt. Sie beide haben sich für dieses ‚heiße und gefährliche‘ Spiel mit absehbarem Ende entschieden und trotzdem bleibt ein Rest Hoffnung, dass er sich letztlich doch für Sie entscheidet und bei Ihnen bleibt.
Das hat er nicht getan, die Gründe dafür mögen unterschiedlichster Natur sein. Diese haben sicherlich nur einen Bruchteil mit Ihrem bisherigen Verhalten zu tun. Aus Ihrer Beschreibung entnehme ich, dass es relativ klar war, dass Sie seine 'Schattenfrau' sind und er, wenn Sie eine Entscheidung zu Ihren Gunsten fordern würden, zu seiner Frau 'vollständig' zurückkehren würde.
Das Dilemma ist nur, dass Sie das alles bereits wissen und verstehen. Nur der Kopf allein hilft Ihnen nicht dabei, ‚das Erlebte‘, diese schöne und intensive Zeit zu verarbeiten. Ihre Emotionen hinken hinter her und das ist vollkommen ‚normal‘. Lassen Sie Ihre Trauer zu, geben Sie Ihr einen Rahmen; z.B. Lesen Sie einen schönen Liebesroman…, geben Sie sich Zeit für ein Loslassen können. Dazu gehört es auch Ihre Gefühle mitzuteilen. Das Wort ‚Teilen‘ ist an dieser Stelle wichtig, gehen Sie in Kontakt und ‚Teilen‘ Sie Ihre Gefühle mit Anderen für Sie 'stützenden Menschen'.
Sie tragen nicht die Verantwortung dafür, dass er sich für seine Frau entschieden hat. Sie beide haben sich für diese ‚gemeinsame befristete Zeit‘ entschieden und Sie beide haben Ihre Liebe in dieser gemeinsame Zeit gelebt. Nehmen Sie, dass was Sie aus dieser Zeit an schönen Erinnerungen, an wunderbaren Momenten gewonnen haben und die Erkenntnis, dass es jemanden gibt der Sie liebt, wie Sie sind mit und sagen Sie sich: Ich bin es wert geliebt zu werden, wie ich bin. Sie haben eine wunderbare Zeit verlebt und sich geliebt und geborgen gefühlt, dass kann Ihnen niemand mehr nehmen. Das gehört für immer zu Ihnen. Bauen Sie auf diesen Gefühlen auf. Nehmen Sie diese wertvollen Gefühle und Bilder mit in Ihren Alltag und geben Sie Ihnen ebenfalls Ihren Raum.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen auf dem Weg durch die ‚Trauer‘ und den ‚Abschiedsschmerz‘ auch Hoffnung schenken!
Rowena Schottenloher
Bewertung durch den Fragensteller: 
ihre Antwort hat mir geholfen mehr Verständnis für mich aufzubringen.
ihre Antwort hat mir geholfen mehr Verständnis für mich aufzubringen.
Online-Beratung
Auf Psychomeda beantworten Psychologen und Therapeuten Ihre Fragen unentgeltlich. Jetzt online Ihre Frage stellen...
Therapeuten
Zuletzt aufgerufene Therapeuten-Seiten. Therapeut, Coach, Berater? Eintragen...
Beliebt auf Psychomeda
Social Feed
Folgen Sie uns auf Twitter
Qualität
Psychomeda ist ein unabhängiges psychologisches Informations- und Beratungsportal von Psychologen und Therapeuten. Wir informieren evidenzbasiert und auf wissenschaftlicher Grundlage. Weiter