Der Rückzug meiner Partnerin belastet mich so sehr, dass ich nur noch weinen könnte
1234d (m, 19) aus 99820:
Ich bin mit meiner Freundin fast 5 Jahre zusammen und sie musste wegen ihrem Studium wegziehen, jetzt sehen wir uns nur noch am Wochenende. Seit einiger Zeit sagt sie, dass sie mehr Zeit für sich braucht, was ich auch verstehen kann, aber heute hat sie mir geschrieben, dass wir uns jetzt erstmal nicht sehen werden, da sie Zeit zum Nachdenken braucht.
Mein „Problem“ ist, dass ich sie über alles liebe und am liebsten jeden Tag bei ihr wäre und mir das jetzt sehr sehr schwer fallen wird, sie erstmal gar nicht zu sehen und auch nicht mit ihr zu schreiben. Ich stehe morgens auf und muss an sie denken und bin traurig. Und wenn ich auf der Arbeit bin, muss ich an sie denken und bin traurig. Und wenn ich dann nach Hause komme, lege ich mich ins Bett und muss an sie denken und bin traurig.
Ich weiß einfach nicht, wie ich jetzt damit klar komme, sie nicht zu sehen und der noch schlimmere Gedanke ist, dass sie sich dann dazu entschließt, Schluss zu machen und wir uns dann gar nicht mehr haben. Das belastet mich sehr schlimm, dass ich eigentlich den ganzen Tag weinen könnte und auch nicht richtig was essen kann.
Ich bin mit meiner Freundin fast 5 Jahre zusammen und sie musste wegen ihrem Studium wegziehen, jetzt sehen wir uns nur noch am Wochenende. Seit einiger Zeit sagt sie, dass sie mehr Zeit für sich braucht, was ich auch verstehen kann, aber heute hat sie mir geschrieben, dass wir uns jetzt erstmal nicht sehen werden, da sie Zeit zum Nachdenken braucht.
Mein „Problem“ ist, dass ich sie über alles liebe und am liebsten jeden Tag bei ihr wäre und mir das jetzt sehr sehr schwer fallen wird, sie erstmal gar nicht zu sehen und auch nicht mit ihr zu schreiben. Ich stehe morgens auf und muss an sie denken und bin traurig. Und wenn ich auf der Arbeit bin, muss ich an sie denken und bin traurig. Und wenn ich dann nach Hause komme, lege ich mich ins Bett und muss an sie denken und bin traurig.
Ich weiß einfach nicht, wie ich jetzt damit klar komme, sie nicht zu sehen und der noch schlimmere Gedanke ist, dass sie sich dann dazu entschließt, Schluss zu machen und wir uns dann gar nicht mehr haben. Das belastet mich sehr schlimm, dass ich eigentlich den ganzen Tag weinen könnte und auch nicht richtig was essen kann.
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Hallo 1234d,ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Sie lieben Ihre Freundin über alles und leiden darunter, dass sie sich gerade aus der Beziehung zurückzieht und nachdenken möchte. Das kann ich sehr gut verstehen. Auch wenn Sie Verständnis für ihr Bedürfnis aufbringen, wünschen Sie sich eigentlich mehr Nähe.
Wenn ich es richtig lese, sind Sie sehr jung als Paar zusammengekommen. Durch den Wegzug Ihrer Freundin können sie sich nur am Wochenende sehen, so dass wahrscheinlich ein großer Druck darauf lastet, sich möglichst jedes Wochenende zu treffen, um gemeinsame Zeit verbringen zu können.
Dieser Druck und vielleicht ein ohnehin unterschiedliches Nähe- und Distanzbedürfnis könnte dazu führen, dass sie an diesen Punkt in ihrer Partnerschaft angekommen sind. Ihr Leid ist einerseits verständlich, andererseits könnte es auch ein Hinweis dafür sein, dass Sie Ihre Freundin nicht nur sehr lieben, sondern sich auch abhängig von ihr fühlen. Durch ihr Verhalten geraten Sie nun in eine passive Warteposition. Sie respektieren ihren Wunsch nach Abstand, fühlen sich aber traurig und freudlos. Zudem befürchten Sie, sie könnte die Beziehung ganz beenden.
Mir scheint, als würde ihre gemeinsame Paarkommunikation zu diesem Zeitpunkt abbrechen. Was fehlt, ist, dass sie wirklich offen miteinander sprechen. Über Ängste, Befürchtungen, dem Wunsch nach Abgrenzung oder sogar nach Trennung.
Trauen Sie sich, ehrlich miteinander zu sein und auch auszusprechen, was schmerzlich sein könnte. Wenn wir uns auf einen anderen Menschen in einer Beziehung einlassen, werden wir verletzlich und verletzbar. Das können wir nicht verhindern.
Je verletzlicher wir uns fühlen, desto mehr kann es auch ein Hinweis dafür sein, dass wir zu wenig mit uns selbst in Kontakt sind, zu wenig eine Beziehung zu uns selbst pflegen und deshalb völlig nach außen mit unserer Bedürftigkeit auf den Partner ausgerichtet sind. Wir haben dann vielleicht das Gefühl, wir lieben unseren Partner, doch eigentlich fühlen wir uns zutiefst emotional abhängig. Das ist manchmal schwer zu spüren und zu unterscheiden.
Um nicht leidend in der Wartepostion verbleiben zu müssen, würde ich Ihnen empfehlen, das ehrliche Gespräch mit ihrer Partnerin zu suchen. Prüfen Sie, ob sie wirklich noch miteinander in Kontakt sind oder sich längst emotional voneinander entfernt haben. Sprechen Sie offen über Ihre Gefühle ohne Ihre Partnerin unter Druck zu setzen oder Erwartungen zu haben. Vielleicht wird dann deutlicher, dass Ihre Freundin einfach nur mehr Zeit für sich braucht oder sich schon langsam aus der Beziehung rauszieht. Oder sogar etwas anderes, was dazwischen liegt und von dem Sie noch nichts wissen.
Falls Sie merken, dass Sie weiterhin sehr stark unter dem Konflikt leiden, würde ich Ihnen empfehlen, sich therapeutische Begleitung zu suchen. Es könnte sein, dass sich in Ihrer jetzigen Beziehungserfahrung auch sehr frühe Bindungsmuster wiederholen, was sich ebenfalls sehr schmerzlich anfühlen kann.
Ich wünsche Ihnen alles Gute,
viele Grüße
Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
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