Mein Partner kifft und ist unglücklich, wie kann ich ihm helfen?
PM (w, 29) aus Bielefeld:
Hallo, liebe Berater,
es geht um meine Beziehung und meinem Freund und Partner. Wir sind schon über 10 Jahren zusammen und planen eigentlich schon unsere Zukunft. Jedoch entwickeln sich unsere Leben unterschiedlich.
Nach einem beruflichen Tiefschlag habe ich mein Leben komplett geändert, ich habe studiert und hab mein Leben endlich im Griff. Leider geht es aber meinem Partner nicht gut. Er kifft sehr viel, ist depressiv und pessimistisch, seine Arbeit und sein Beruf machen ihn unglücklich. Leider kann er sich nicht motivieren etwas zu ändern. Bin ich glücklich, ist er unglücklich.
In der Vergangenheit wurde er erfolglos wegen seiner Depression und einer anfangende Bulimie therapeutisch behandelt. Was er als Zeitverschwendung angesehen hat, da er kein Vertrauen zum Therapeuten fassen konnte. Wir sind an einem Tiefpunkt zu einer Einrichtung gefahren und er hat eingesehen, dass seine Sucht an seiner Lage schuld sein kann. Er wollte etwas ändern und begang eine Therapie mit Antidepressiva, die er nicht abschloß.
Mal geht es ihm gut und er ist motiviert, jedoch kippt die Stimmung sehr schnell.
Sobald ich ihm aufzeige, wie sehr er von dem Kiffen beeinflusst wird, ist er schlecht gelaunt und unerträglich. Tage an dem er nicht kifft, sind Tage an dem er mies drauf ist und der Streit ist vorprogrammiert.
Ich bin ratlos, wie soll ich mit ihm Kinder in die Welt setzen? Jedoch bin ich nicht bereit meine Beziehung aufzugeben. Ich befürchte aber, dass ich bereits Co-Abhängig bin. Wie kann ich meinem Freund helfen? Ich danke für Ihren fachkundigen Rat! PM
Hallo, liebe Berater,
es geht um meine Beziehung und meinem Freund und Partner. Wir sind schon über 10 Jahren zusammen und planen eigentlich schon unsere Zukunft. Jedoch entwickeln sich unsere Leben unterschiedlich.
Nach einem beruflichen Tiefschlag habe ich mein Leben komplett geändert, ich habe studiert und hab mein Leben endlich im Griff. Leider geht es aber meinem Partner nicht gut. Er kifft sehr viel, ist depressiv und pessimistisch, seine Arbeit und sein Beruf machen ihn unglücklich. Leider kann er sich nicht motivieren etwas zu ändern. Bin ich glücklich, ist er unglücklich.
In der Vergangenheit wurde er erfolglos wegen seiner Depression und einer anfangende Bulimie therapeutisch behandelt. Was er als Zeitverschwendung angesehen hat, da er kein Vertrauen zum Therapeuten fassen konnte. Wir sind an einem Tiefpunkt zu einer Einrichtung gefahren und er hat eingesehen, dass seine Sucht an seiner Lage schuld sein kann. Er wollte etwas ändern und begang eine Therapie mit Antidepressiva, die er nicht abschloß.
Mal geht es ihm gut und er ist motiviert, jedoch kippt die Stimmung sehr schnell.
Sobald ich ihm aufzeige, wie sehr er von dem Kiffen beeinflusst wird, ist er schlecht gelaunt und unerträglich. Tage an dem er nicht kifft, sind Tage an dem er mies drauf ist und der Streit ist vorprogrammiert.
Ich bin ratlos, wie soll ich mit ihm Kinder in die Welt setzen? Jedoch bin ich nicht bereit meine Beziehung aufzugeben. Ich befürchte aber, dass ich bereits Co-Abhängig bin. Wie kann ich meinem Freund helfen? Ich danke für Ihren fachkundigen Rat! PM
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Hallo liebe, besorgte Palmela!
Vielen Dank, daß Sie sich vertrauensvoll mit Ihrer so bedrückenden Lebensfrage an uns wenden. Gerne will ich versuchen Ihnen ein Weg aus Ihrer momentanen Lebensblockade zu zeigen.
Sie sind offensichtlich eine gebildete und auch seelische stabile jung Frau, die sich dies alles trotz schlechter Starbedingen in bester Weise erarbeitet hat und jetzt gerne mit Ihrem Liebesfreund eine Familie gründen würde.
Ganz anders aber Ihr Lebensgefährte der - wie sie sehr anschaulich beschreiben – in einem recht desolaten Zustand ist, aber trotz Ihrer umsichtigen Hilfe zu keinem Klinikaufenhalt oder regelmäßiger Therapie bereit zu sein scheint und bei den von Ihnen geförderten Anläufen auch nicht den nötige Ernsthaftigkeit mit dem entsprechenden Durchhaltewillen bewiesen hat.
Sie haben nach meinen Eindruck sehr viel in diesen Mann investiert und befürchten wohl auch zurecht, schon in eine gewisse Coabhängigkeit zu ihm geraten zu sein, was sich auch in Ihrer Fesstellung ausdrückt, daß Sie nicht bereit seien diese Liebesbeziehung aufzugeben. Aber genau das wäre ja die Antwort auf Ihre Frage, wie Sie ihrem Lebenspartner helfen könnten!
Hier beißt sich also die Katze in den Schwanz, denn nur wenn Sie bereit wären, alles auf eine Karte zu setzen und Ihrem Mann ganz klar, eindeutig und am besten auch noch schriftlich zu verstehen gäben, daß es in seinem jetztigen Zustand keine Zufkunft für sie beide gibt, nur dann – wenn überhaupt – besteht noch eine Chance, daß auch er alles auf eine Karte setzt und seine ganze Kraft vorbehaltlos, ausdauernd und mit voller Hingabe in eine Therapie investiert, am besten im Rahmen eine Klinikaufenhaltes.
Aber selbst im besten Falle, wenn er also eine weitere Therapie durchhalten würde, so haben Sie keinerlei Garantie, daß er in gewissen Problemlagen - die im Laufe eine Ehe- und Familienlebens nie ausblauben - wieder rückfällig wird und den so leichten Weg mit dem Griff zu Drogen beschreitet, der nun einmal schon sehr tief gebahnt ist.
Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, daß Sie sich einen Mann und Familienvater wünschen, der nur mit Ihrer Hilfe und nur mit der Drohung eines Beziehungsabbruches überhaupt zu einer grundsätzlichen Verhaltensänderung im Wege einer umfangreichen Therapie bereit wäre.
Auch schreiben Sie nichts davon, daß er wenigstens während seiner Therapiezeit sein Kiffen oder besser gesagt sein Rauschgiftkonsum aufgegeben hätte, da er ja gelernt hat, sich bei allfälligen Schwierigkeiten und Unlustgefühlen mit der Droge Erleichterung zu verschaffen.
So lange Sie ihm treu und fest zur Seite stehen, wird er wohl auch keinen wirklich triftigen Grund sehen, dies aus der Tiefe seines Herzens wirklich ändern zu wollen, denn er spührt genau, Ihre innere Einstellung, daß Sie ihn trotz allem nicht aufgeben wollen und dies verhindert eine ernsthafte Verhaltensänderung und untergräb den Durchhaltewillen bei jeder Therapie. Somit stabilisieren sie mit Ihrer Einstellung sein Unglück und dies ist genau das, was gemeinhin unter Coabhängigkeit verstanden wird!
Wenn Sie Ihrem Beziehungspartner also wirklich helfen wollen, liebe Palmela, dann müßten Sie sich erst einmal innerlich ein Stück weit von ihm lösen und ihm das auch deutlich machen. Aber sobald Sie sich wirklich nicht mehr als coabhängie Person betätigen und innerlich freier fühlen, so werden Sie weit aus besser beurteilen können, ob dieser Mann wirklich der richtige für Ihre Familienpläne und Ihren Kinderwunsch ist!
Liebe Palmela, ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen Worten wieder etwas Mut machen und eine neue Richtung weisen konnte! Vor allem aber wünsche ich Ihnen nun von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht, bei dem jetzt so notwendigen nächsten Schritt zur inneren Befreiung und Neugestaltung Ihrer Lebenssituation, damit Sie endlich wieder echte, unbeschwerter Lebensfreude empfinden und Ihren berechtigten und so sympathischen Wunsch nach einer Familiengründung unter besseren Bedingungen in die Tat umsetzen können.
Für heute Grüße ich Sie recht herzlich als Ihr
Psychomeda-Berater Rainer J. G. Schmidt
Dipl. Sozialpädagoge mit positiver Psychologie
Rainerjg@T-Online.de – www.Rainer-JGS.de
P.S.: Wenn Sie noch Fragen haben oder eine Online-Beratung wünschen, so können Sie sich schriftlich oder telefonisch gerne direkt an mich wenden: Tel. 09961/7255.
*W*i*c*h*t*i*g* - Vergessen Sie aber bitte nicht, diese kostenlose Antwort zu bewerten und kurz zu kommentieren, denn ich wüßte doch gerne, ob ich Ihnen mit meiner Antwort helfen konnte. Herzlichen Dank und alles Gute!
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