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Mein Mann befriedigt sich lieber selbst und vernachlässigt mich seit vielen Jahren!

Carmen (w, 42) aus Oberhausen :

Liebes Beratungsteam,
mein Mann und ich sind seit über 10 Jahren zusammen und im erste Jahr gab es in sexueller Hinsicht auch keine Probleme, doch nach der Geburt unserer kleinen Tochter ist dann erst einmal weit über ein halbes Jahr vergangen, bis wir wieder miteinander geschlafen haben.

Ich dachte das wäre normal, da manche Männer Probleme Probleme nach der Geburt eines Kindes haben, sich ihrer Frau wieder zu näheren, aber es wurde dann später leider auch nicht viel besser.

Die Abstände für inniges, liebevolles Zusammensein wurden immer länger. Ich habe versucht mir ihm zu reden und wir waren dann sogar bei einem Psychologen, aber das hat alles nichts genützt!

Er hat sich dabei irgendwie nicht wirklich geöffnet. Immer wieder kamen andere Ausreden, wie Arbeit, Stress, Kinder usw. Letztlich hat er es sogar so hingestellt, als ob ich ihm Unmögliches abverlangte!

Doch wenn ich ihn verlassen wollte, ging es auf einmal wieder, aber immer nur so lange, bis er das Gefühl hatte, daß ich doch bei ihm bleiben würde und nach kurzer Zeit war alles wieder beim Alten.

Er meinte dann immer, daß er das nicht bräuchte und als ich ihn zur Rede stellte, ob er sich vielleicht statt dessen lieber selbst befriedige, wurde er echt sauer.

Als ich ihn dann kürzlich deswegen nochmals frug, gab er es sogar zu. Für mich brach eine Welt zusammen, denn ich kann ihm dies einfach nicht verzeihen!

Er sagt ich sei wunderschön und er liebe mich, aber er kann mir nicht sagen, warum er mich so sehr vernachlässige.

Er hat mir so viele Jahre schrecklich weh getan und genau gewußt, wie sehr ich leide und jetzt erfahre ich auf einmal, dass es nicht an mir lag und liegt!

Unsere Ehe ist für mich auf einer Lüge aufgebaut und selbst, wenn er mit mir nicht darüber reden wollte, so hätte er sich doch um fachkundige Hilfe bemühen können.

Neun lange Jahre leide ich nun schon unter diesem schmerzlichen Mangel an zärtliche Hingabe. Sein so liebloses Verhalten ist für mich einfach unfassbar grausam und auf der Suche nach dem Warum zermartere ich mir meinen Kopf! Vielen herzlichen Dank für Rat und Hilfe in dieser meiner verzweifelten Ehelage! Carmen

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Vielen Dank, liebe Frau C.,
daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr Herz ausschütten! Gerne will ich versuchen Ihnen einen Weg aus Ihrer so bedrückenden Liebes- und Ehelage zu zeigen.

Was Sie so viele Jahre in so überaus schmerzlicher Weise erdulden mußten, ist leider heute schon geradezu ein Klassiker in der Beziehungs- und Eheberatung geworden. Aufgrund des zunehmende Wertverlustes in unserer so noch nie dagewesenen Wohlstands- und Spaßgesellschaft - insbesondere durch die medial befeuerte, übermäßigen Sexualisierung fast aller Lebensbereiche – sind vor allem viele, auch an sich ehrsame und zuverlässige Ehemänner und Familenväter in hohem Maße gefährdet, lieber die so schnelle und unkomplizierte Selbstbefriedung - anhand von diversen Pornoprodukten - zu wählen, als sich in achtsamer und liebevoller Weise um Ihre Frauen zu bemühen, die dann oft genug nur allzu lang vergeblich nach der liebevolle Vereinigung mit ihrem Ehemännern sehnen!

In den letzten Jahren erreichten mich eine Vielzahl ganz ähnlicher Hilferufe, von aufrichtig um eine gute Liebes- und Ehegemeinschaft bemühter Frauen, die sich erst einmal nicht erklären konnten, warum das Interesse ihrer - im Grunde gesunden und vitalen Männern - am ehelichen Verkehr so sehr nachgelassen habe.

Ganz besonders typisch und auffällig ist die Vermeidung der körperlichen Vereinigung nach einer natürlichen und für die Reifung und Bewährung einer Ehe gesunden Beischlafpause, wie z.b. in den letzten Wochen der Schwangerschaft und nach der Geburt eines Kindes. Aber aus den üblichen Wochen werden dann leider nicht selten schnell traurige Monate und die Frauen wundern sich, was mit ihren Männer los sein könnte!?

Dabei ist die Erklärung recht einfach und naheliegend. Weil heute vielfach die irrtümliche Meinung verbreitet wird, daß man einem gesunden Manne einen längeren Verzicht auf sexuelle Befriedigung nicht zumuten könne und jeder Mensch angeblich ein Recht auf vollstes Ausleben seiner sexuellen Phantasien und Bedürfnisse habe, so nehmen sich leider zunehmend auch viele ehrsame Männer das Recht heraus, sich nach anderen Möglichkeiten umzuschauen, indem Sie z.B. fremd gehen, käuflichen Sex konsumieren oder aber in den meisten Fällen, den so bequeme Weg der regelmäßigen Selbstbefriedung wählen!

Wobei gegen gelegentliche Spannungsabfuhr durch Selbstbefriedigung im Rahmen einer längeren Beischlafpause, im Grunde nicht viel einzuwenden ist, wenn dabei nicht die so gefährliche und vor allem suchterzeugende Pornographie mit ins Spiel kommt, welche sehr schnell eine gelegentliche Druckentlastung zu einer gefährlichen Sucht ausarten läßt.

Dies ist umso gefährlicher, als der Pornokonsum, wie jede Sucht nach immer höheren Dosen verlangt, was in Pornobereich die fortwährende Steigerung zu immer abartigeren, bis hin zu geradezu unvorstellbar ekelhafter Praktiken bedeutet, welche die Phantasie der Männer dann meist dauerhaft in Beschlag nimmt und schnell so sehr verdirbt, daß sie bald keine Frau mehr unbefangen anschauen könne, ohne sich entsprechende widerliche Praktiken vorzustellen!

Doch oft bleibt es auch nicht beim einfachen Pornokonsum, sondern durch die vielen Möglichkeiten der Internetes werden vielfach auch virtuelle Sexkontakte mit willigen Frauen gepflegt, die nicht selten auch in reale Kontakte übergehen, die dann meist damit entschuldigt werden, daß es sich ja nur um Sex handele und Liebe dabei nicht im Spiele sei!

Diese Selbstlüge ist einer der vielen typischer Irrtümer des gegenwärtigen Sexhypes, der systematisch die Einheit von Leib und Seele, wie auch die innige Liebesverbindung von vielen - es anfänglich überaus ehrlich und gut meinenden - Paaren und Eheleuten systematisch untergräbt und zerstört!

So viel liebe Frau C., zu Ihrer Frage nach dem Warum, aber noch wichtige wäre die Frage nach dem Wie, also dem Weg aus dem, was Sie mit Recht als „auf einer Lüge aufgebauten Ehe“ bezeichnen! Sie berichten, schon mehrmals ernsthaft an eine Trennung gedacht, doch diese bisher nicht Ansatzweise in die Tat umgesetzt zu haben und sind dadurch leider viel zu schnell wieder ins alte, trübe Fahrwasser geraten.

Erfahrungsgemäß wirken bei so einem jahrelangen Suchtverhalten nur wirklich harte Tatsachen, indem Sie zum Beispiel auf einem zeitweiligen Auszug Ihres Ehemannes bestünden, um erst, wenn er sich nachweislich im Rahmen einer Therapie, wirklich ernsthaft und aus voller Überzeugung von seiner zerstörerischen Sucht befreit hat, wieder über eine Erneuerung Ihrer Ehe nachzudenken!

Natürlich stellt sich hier auch die Frage, ob dafür überhaupt noch die nötige Liebes- und Vertrauensgrundlage vorhanden ist, denn nach so vielen Enttäuschungen ist es wirklich sehr schwer, an eine echte Einsicht und den tiefen Willen zur Umkehr zu glauben, der ja auch erst einmal einer Praxisprüfung stand halten müßte!

Nach meiner Erfahrung geht es für Sie aber jetzt vorerst einmal vor allem um die Wiedererlangung Ihres gesunden Selbstwert- und Lebensgefühles, welches durch die jahrelange so schäbige und demütigende Behandlung verständlicher Weise schwer gelitten hat.

Allein kann man solch schmerzliche seelische Verletzung oft kaum oder nur sehr mühsam überwinden und deshalb Rate ich Ihnen, sich wenigstens einige Stunden fachkundige Beratung zu gönnen, oder einer Selbsthilfegruppen von Sexsüchtigen Angehörige beizutreten, denn nur wenn Sie sich jetzt mutig und aktiv um eine echte Befreiung aus diesem Schlamassel bemühen, werden Sie in absehbarer Zeit Ihre Wunden heilen können!

Liebe Frau C. ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen Worten wieder etwas Mut machen und eine neue Richtung weisen konnte!

Vor allem aber wünsche ich Ihnen nun von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht auf dem Wege zur inneren und äußeren Befreiung, damit Sie - nach einigen wichtigen Entwicklungsschritten - bald wieder echte, unbeschwerter Lebensfreude empfinden, um sich aus frohem Herzen am Leben erfreuen zu können!

Mit der Bitte um eine baldige Bewertung dieser kostenlosen Antwort
Grüße ich Sie für heute recht herzlich als Ihr

Psychomeda-Berater Rainer J. G. Schmidt
Dipl. Sozialpädagoge mit Psychotherapie
Rainerjg@T-Online.de – www.Rainer-JGS.de

P.S.: Wenn Sie noch Fragen haben oder eine Beratung wünschen, so können Sie sich gerne schriftlich oder telefonisch unter 09961/7255 direkt an mich wenden.

Vergessen Sie aber bitte nicht, diese Antwort zu bewerten und kurz zu kommentieren, denn ich wüßte doch gerne, ob ich Ihnen mit meiner Antwort ein Stück weiter helfen konnte. Herzlichen Dank und alles Gute!
Bewertung:
Vielen Dank.Was die Sex und Pornosucht angeht ist es wahrscheinlich nicht ganz so bei meinem Mann,aber dennoch macht es das ganze nicht besser..

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