Mein Freund beleidigt und bedroht mich ständig
Mama2010 (w, 21) aus Alfeld: Hallo ich werde ständig von meinem Freund angeschrien und beleidigt, er will auch ständig Geld und wenn ich es ihm nicht gebe, rastet er aus, bis ich vor Verzweiflung weine. Er bedroht mich auch und sagt, ich bin psychisch krank und hätte ne verschobene Realität in der ich lebe. Was soll ich tun?? Ich kann nicht mehr und denke an Selbstmord. Wir haben auch ne kleine Tochter zusammen. Liegt es wirklich alles an mir? Muss ich mich einliefern lassen??
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Mama2010,vielen Dank für Ihr Vertrauen! Als ich Ihr Anliegen gelesen habe, stellte ich bei mir fest, dass ich verärgert war. Ich kann es nicht fassen, was geschieht, wie Ihr Freund Sie behandelt und was Sie sich alles gefallen lassen.
Ich kenne nun Ihre näheren Lebensumstände nicht, aber das Verhalten Ihres Freundes ist untragbar. Ihnen im Streitfall den schwarzen Peter zuzuschieben und Sie der psychischen Krankheit zu bezichtigen, ist in höchstem Maß frech. Natürlich ist es immer einfacher, dem anderen die Schuld hinzuschieben, als sich selbst einmal anzuschauen. Es wundert mich nicht, dass Sie diese Situation nicht mehr aushalten können und wollen, auch wegen der kleinen Tochter und entfliehen möchten. Selbstmord jedoch ist nicht die Lösung, Sie haben auch eine Verantwortung für Ihr Kind.
Ich gehe davon aus, dass Sie durchaus leben wollen, aber eben unter anderen und freundlichen Umständen. Für die nächste schlimme Situation gebe ich Ihnen hier die Nummer der Telefonseelsorge, anonym und rund um die Uhr erreichbar. Dort können Sie anrufen, wenn es akut wird.
0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222
Auf längere Frist gesehen, sollten Sie versuchen, Ihre Lebenssituation zu ändern. Gehen Sie bitte zum Arzt und versuchen Sie, eine Therapie zu bekommen, das muss Ihr Freund auch nicht erfahren. Sie lernen dort, Ihr Selbstwertgefühl zu stärken und Ihre Ressourcen zu aktivieren, somit haben Sie dann mehr und mehr die Kraft, sich zur Wehr zu setzen. Eine Trennung halte ich für unumgänglich, wenn er sich nicht bereit erklärt, mit in eine Paarberatung zu kommen und an der Beziehung zu arbeiten. Sollte er Sie weiterhin bedrohen, können Sie das zur Anzeige bringen und erwirken, dass er nicht mehr in die Wohnung darf. Auch ins Frauenhaus können Sie vorübergehend ziehen und dann dort mit Unterstützung weiter sehen. Sollten Sie kein eigenes Einkommen haben, können Sie über das Amtsgericht einen Beratungsschein für einen Anwalt bekommen.
Ich schicke Ihnen einen Link mit, dort lassen Sie sich bitte umfassend beraten, was zu tun ist, um Ihnen und Ihrer Tochter weiterzuhelfen.
Bedenken Sie, Ihr Freund tut das, was Sie zulassen. Wenn Sie sich soweit mit fachlicher Unterstützung stärken, dass Sie ihm die Stirn bieten können, dann wird sich Ihr Leben positiv verändern. Vermutlich sollte er auch eine Therapie machen, aber dazu gehört seine Einsicht und ich habe das Gefühl, die fehlt hier gänzlich.
Ich wünsche Ihnen großen Mut und Kraft, damit Ihr Leben bald wieder heiterer und unbeschwerter verläuft!
Herzliche Grüße
Claudia Schmitt
Heilpraktikerin für Psychotherapie
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Die Antwort hat mich darin bestärkt nicht aufzugeben und mir professionell helfen zu lassen um aus diesem kreislauf raus zu kommen. Vielen Dank





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