Kann eine offene Liebes-Beziehung auf Dauer funktionieren?
ShyGuy (m, 32) aus Hamburg:
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit 1,5 Jahren bin ich mit meiner aktuellen Partnerin in einer vertrauensvollen Liebesbeziehung, in der wir ganz offen über alles reden, was uns beschäftigt.
Kürzlich musste sie aus beruflichen Gründen ein Woche verreisen, was bei mir sehr intensive und belastende Flashbacks, bzw. Rückblenden zu ähnlichen Situationen aus meinen früheren Liebschaften auslöste.
Sie musste kürzlich beruflich verreisen und erzählte mir vorher von ihren Gedanken und Gefühlen und Depression und dass sie gerade eine depressive Phase mit Trennungsgedanken habe, aber sagte auch gleichzeitig mit Tränen in den Augen, dass sie dies auf keinen Fall möchte, weil sie momentan eigentlich glücklich mit mir sei! Wir haben dann vor ein paar Tagen nochmals telefoniert, wobei auch ich ihr von meinem Problemen und Gedanken berichtete.
Es gibt auf alle Fälle noch Redebedarf, aber keiner von uns will die aktuelle Beziehung aufgeben.
Hinzu kommt noch, dass sie sich als bisexuell fühlt und wir den Kompromiss fanden, dass andere Frauen für mich ok seien, aber ich mit Männer ein echtes Problem hätte!
Wir vereinbarten deshalb eine offene Beziehung, doch ausgelebt hat dies aber bisher keiner von uns beiden. Wir führen also momentan eine innige und vertrauensvolle Liebespartnerschaft und leben auch verbindlich zusammen.
Mein Problem ist aber, dass ich nicht recht weiß, wie ich mit all dem umgehen soll, denn auf der einen Seite will ich sie nicht einengen und ihr alle Freiheiten lassen, doch auf der anderen Seite bedrückt mich der Gedanke, was denn wäre, wenn Sie jemanden fände, der ihr besser gefällt, zumal sie ja immer wieder Depressionen mit Trennungsgedanken hat? Und vor allem, wenn es dann nicht nur etwas Einmaliges wäre, sondern sich daraus eine regelmäßiger, fester Kontakt entwickelte und was würde das für unsere Liebe und Partnerschaft bedeuten?
Jeder Mensch will ja doch auch irgendwie und irgendwann seinen sicheren Hafen mit vertrauensvoller und verläßlicher Geborgenheit haben, aber eben möglichst auch, ohne den Liebespartner einzuengen! Oder ist das von mir zu egoistisch gedacht und müsste ich da vielleicht umdenken und mehr loslassen? Danke für Antwort und Hilfe! S.
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit 1,5 Jahren bin ich mit meiner aktuellen Partnerin in einer vertrauensvollen Liebesbeziehung, in der wir ganz offen über alles reden, was uns beschäftigt.
Kürzlich musste sie aus beruflichen Gründen ein Woche verreisen, was bei mir sehr intensive und belastende Flashbacks, bzw. Rückblenden zu ähnlichen Situationen aus meinen früheren Liebschaften auslöste.
Sie musste kürzlich beruflich verreisen und erzählte mir vorher von ihren Gedanken und Gefühlen und Depression und dass sie gerade eine depressive Phase mit Trennungsgedanken habe, aber sagte auch gleichzeitig mit Tränen in den Augen, dass sie dies auf keinen Fall möchte, weil sie momentan eigentlich glücklich mit mir sei! Wir haben dann vor ein paar Tagen nochmals telefoniert, wobei auch ich ihr von meinem Problemen und Gedanken berichtete.
Es gibt auf alle Fälle noch Redebedarf, aber keiner von uns will die aktuelle Beziehung aufgeben.
Hinzu kommt noch, dass sie sich als bisexuell fühlt und wir den Kompromiss fanden, dass andere Frauen für mich ok seien, aber ich mit Männer ein echtes Problem hätte!
Wir vereinbarten deshalb eine offene Beziehung, doch ausgelebt hat dies aber bisher keiner von uns beiden. Wir führen also momentan eine innige und vertrauensvolle Liebespartnerschaft und leben auch verbindlich zusammen.
Mein Problem ist aber, dass ich nicht recht weiß, wie ich mit all dem umgehen soll, denn auf der einen Seite will ich sie nicht einengen und ihr alle Freiheiten lassen, doch auf der anderen Seite bedrückt mich der Gedanke, was denn wäre, wenn Sie jemanden fände, der ihr besser gefällt, zumal sie ja immer wieder Depressionen mit Trennungsgedanken hat? Und vor allem, wenn es dann nicht nur etwas Einmaliges wäre, sondern sich daraus eine regelmäßiger, fester Kontakt entwickelte und was würde das für unsere Liebe und Partnerschaft bedeuten?
Jeder Mensch will ja doch auch irgendwie und irgendwann seinen sicheren Hafen mit vertrauensvoller und verläßlicher Geborgenheit haben, aber eben möglichst auch, ohne den Liebespartner einzuengen! Oder ist das von mir zu egoistisch gedacht und müsste ich da vielleicht umdenken und mehr loslassen? Danke für Antwort und Hilfe! S.
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Vielen Dank, lieber Herr S.,
daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr Herz ausschütten! Gerne will ich versuchen Ihnen eine ehrliche Antwort - aufgrund meine langjährigen Erfahrung als Ehe-, Familien- und Lebensberater - auf Ihre Sie momentan so bedrückenden Beziehungsfragen zu geben.
Leider verfallen heute zunehmend mehr Menschen dem modernen Irrglauben, daß man Sexualität und Liebe trennen könne, verbunden mit der gefährlichen Ansicht, die sexuelle Orientierung – je nach Gelegenheit und Laune – wechseln und ausleben zu dürfen und trotz offener Beziehung eine verbindliche Liebespartnerschaft führen zu können!
Auch wenn diese und ähnliche Einstellungen und Lebensentwürfe uns in den Medien vielfach als das neue Glücksmodell verkauft werden, so hat sich doch schon seit langem sehr deutlich die Kehrseite dieses luftigen „Ideales“ unserer Wohlstands- und Spaßgesellschaft gezeigt!
Seit vielen Jahrtausenden haben wir Menschen immer wieder sehr deutlich die Grenzen der Freiheit, des Wohlstandes und des Lusterlebens erfahren müssen. Noch nie gingen so viele - an sich gute, wertvolle und glücksverheißende - Liebespartnerschaften, Ehen und Familien auf so leichtfertige Weise in die Brüche, als gerade heute, wo die materiellen Voraussetzungen für ein dauerhaft gutes Leben, so gut wie noch nie in der Geschichte der Menschheit sind!
Ich will damit sagen, daß die sogenannten „Offenen-Beziehungen“ und der Glaube man könne nach Lust und Laune mal homo, bi, oder sonst etwas sein und ausleben – im Grunde nur auf eine große Lebenslüge hinauslaufen und letztlich für alle Beteiligten in aller Regel nur leidvolle Trümmer, Verwirrung und schmerzliche Lebensbruchstücke zurück lassen!
Ohne echte Wahrhaftigkeit, vertrauensvolle Verbindlichkeit, aufrichtige Hingabe - und eben auch wenn nötig - Verzicht und das gemeinsame Durchstehen von Leid und schlechten Zeiten, war für uns Menschen noch nie echtes, tiefes und dauerhaftes Liebes- und Lebensglück möglich!
Deshalb rate ich Ihnen, lieber Herr S., Ihre momentanen Sorgen und Bedenken sehr ernst zu nehmen und die Grundlagen Ihrer Liebesverbindung noch einmal genau zu überdenken, denn es spricht ja doch sehr für Sie, Ihr wachsames Gewissen und Ihre feinfühlige Persönlichkeit, daß Sie diese höchst bedenkliche Lebenseinstellungen Ihrer Partnerin nicht einfach so akzeptieren und klaglos hinnehmen können!
Ohne einen gemeinsamen, verbindlichen Wertkanon und klare ethische Grundlagen kann keine menschliche Beziehung – ob geschäftlicher, bekanntschaftlicher, freundschaftlicher, oder familiäre Art auf länger Sicht Bestand haben und den Beteiligten wirklich dienlich sein!
Lieber Herr S., ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen Worten wieder etwas Mut machen und eine neue Richtung weisen konnte!
Vor allem aber wünsche ich Ihnen nun von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht auf dem Wege zur inneren und äußeren Befreiung von falschen, kurzsichtigen und leidvollen Lebensentwürfen, damit Sie - nach einigen wichtigen Entwicklungsschritten - bald wieder echte, unbeschwerter Lebensfreude empfinden und - mit oder ohne diese Frau – das großen Glück eines sicheren Hafens und einer dauerhaften, vertrauensvollen und beglückenden Liebe erfahren können!
Für Rückfragen stehe ich Ihnen auch weiterhin gerne zur Verfügung und würde mich im Gegenzug über eine baldige Bewertung und kurze Kommentierung dieser kostenlosen Antwort sehr freuen! Für heute verbleibe ich mit herzlichen Grüßen allen guten Wünschen, als Ihr Psychomeda-Berater
Bewertung durch den Fragensteller: 
Die Antwort passte teilweise.Habe immernoch regelmäßig ein schlechtes Gefühl in der Brust. Ich weiß einfach nicht wie ich mit all dem umgehen soll.
Die Antwort passte teilweise.Habe immernoch regelmäßig ein schlechtes Gefühl in der Brust. Ich weiß einfach nicht wie ich mit all dem umgehen soll.
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