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Ich stehe zwischen zwei Frauen, wie soll ich mich verhalten?

LUPO (m, 46) aus Rhein Main: Hallo liebes Psychomeda-Team,
ich bin seit 20 Jahren verheiratet. Meine Frau und ich haben einen 18-jährigen Sohn. Wir haben in die Erziehung unseres Sohnes sehr viel Zeit und Liebe investiert. Dabei ist das Gemeinsame zwischen meiner Frau und mir sehr auf der Strecke geblieben! Das haben wir aber leider erst vor einem Jahr bemerkt. Anlass dafür war eine Arbeitskollegin von mir, die 18 Jahre jünger ist. Plötzlich hatte ich Gefühle für sie entwickelt, die bis zum heutigen Tag andauern. Wir verstehen uns sehr gut und treffen uns auch gelegentlich. Meine Frau weiß von diesen Treffen und 'erträgt' es. Zwischen meiner Arbeitskollegin und mir findet KEIN sexueller Kontakt statt. Ich genieße die Zeit mit ihr und würde am liebsten immer mehr Zeit mit ihr verbringen. Auch denke ich, dass ich sie liebe. Anders zwar als meine Frau. Meine Arbeitskollegin ist ein sehr lustiger und verständnissvoller Mensch, mit dem ich über alles reden kann. Es macht einfach nur Spaß, mit ihr zusammen zu sein. Sie möchte mit mir allerdings nur befreundet sein. Jetzt stehe ich quasi zwischen zwei Frauen und weiß nicht mehr, wie ich mich verhalten soll. Dazu kommt noch, daß meine Kollegin ca. 3 Meter vor mir sitzt und wir uns jeden Tag sehen. Ich finde es schon schlimm, wenn ich sie am Wochenende nicht sehe. Was soll ich machen bzw. wie soll ich mich verhalten? Den Kontakt abbrechen kann und will ich nicht. Ich kann aber auch so nicht weiter machen.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Lieber LUPO,

danke für Ihre interessante und herausfordernde Anfrage. Ich empfinde sie deshalb als Herausforderung, weil ich das Gefühl habe, dass Sie im Vorfeld die Quadratur des Kreises wünschen, was aber nicht möglich ist.

Sie und Ihre Frau haben also beide bemerkt, dass sich in Ihrer Ehe der Alltag mehr als erwünscht breit gemacht hat, sich eine gewisse Langeweile und Gewohnheit eingeschlichen haben. Ich verstehe schon, dass Sie anfällig waren für eine erheblich jüngere Frau, die Ihnen reizvoll, lustig und unkompliziert erscheint. Mit ihr leben Sie auch keinen Alltag und keine Herausforderungen. Haben Sie mit Ihrer Frau gesprochen, wie es um Ihre Beziehung steht, was Sie beide fühlen und wünschen, wie es weiter gehen soll? Oder hoffen Sie insgeheim doch, dass sich die Situation, egal wie, von selber löst? Ich bin so frei, zu sagen, dass Sie sich im Klassiker befinden, also in den Jahren des Lebens, in denen fast jeder zurückschaut, sich umschaut und sich frägt, war es das schon, kommt noch was und wenn ja was?

Nun ist hier die Ehefrau, da die unkomplizierte und spannende platonische Beziehung, die wiederum von dieser Frau nicht vertieft werden will. Dass es Ihnen Schwierigkeiten macht, sie täglich zu sehen und zu wissen, das wird nicht mehr, zumindest im Moment, kann ich nachvollziehen. Und doch werden Sie, wenn Sie, wie Sie schreiben, nicht mehr so weitermachen können, eine Entscheidung treffen müssen.

Handeln in Ihrer Situation für sich können nur Sie. Versuchen Sie, in sich zu gehen und herauszufinden, was Sie wollen und fühlen, wie ein künftiges Leben aussehen kann. Schreiben Sie sich auf, was für und gegen Ihre Ehe spricht, machen Sie sich klar, das solch schwerwiegende Entscheidungen nicht einmal hü und einmal wieder hott getroffen werden sollten, auch weil Sie Gefahr laufen, die Menschen um sich herum mehr als nötig zu verletzen.

Wie auch immer Sie sich entscheiden, wenn für Ihre Ehe, dann sollten Sie evtl. einen Arbeitsplatzwechsel in Erwägung ziehen und sich Gedanken über eine Paarberatung zusammen mit Ihrer Frau machen, wenn gegen Ihre Ehe, dann wäre es gut, erst einmal die Trennung zu verarbeiten, bevor Sie eine neue Partnerschaft eingehen. Wichtig ist, dass Sie hinter Ihrer Entscheidung stehen und sich nicht von äußeren Einflüssen leiten lassen, die oft genug nur die Interessen anderer vertreten. Wahren Sie die Verantwortung und die Entscheidungsfähigkeit für sich und Ihr Leben, evtl. kann Ihnen eine Beratung helfen, Klarheit zu gewinnen.

Ich wünsche Ihnen diese Klarheit und Mut sowie eine gedeihliche Entscheidung, wie auch immer diese ausfallen wird!

Herzliche Grüße

Claudia Schmitt

Heilpraktikerin für Psychotherapie

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