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Wie kann ich mich von meiner Mutter besser abgrenzen?

Maxi (w, 35) aus München: Sehr geehrtes Team, im Zuge einer Therapie um Themen wie Nähe/Distanz, Kontrolle/Vertrauen stelle ich fest, dass mir das Verhalten meiner Mutter nicht gut tut. Sie ist eigtl. seit ich denken kann, verbal (Beleidigung, Schreien, 'Festnageln') und manchmal körperlich (anklammern,festhalten) übergriffig und verhält sich emotional (zu ihrer engsten Familie) knapp gesagt oft ambivalent und wie ein Kleinkind, das sich jedoch nicht weiterentwickelt. Da ich selbst eine pädagogische Ausbildung habe, kann ich damit mittlerweile relativ gut umgehen bzw. anders würde ich sie gar nicht ertragen. Mein Anliegen ist, dass wir nur wenige km voneinander entfernt leben und ich nach praktischen Vorschlägen suche, wie ich sie 'bremsen

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Maxi,

danke für Ihre Anfrage, ich finde Sie sehr reflektiert.

Ich möchte mit einem Ihrer letzten Sätze beginnen, 'ich bin hier selber ambivalent'. Sie schwanken zwischen dem Wunsch, Ihre Mutter nicht zu verletzen, da sie Ihre Mutter ist und nach Ihren Worten nicht lernfähig und anstrengend und der Erfüllung Ihrer eigenen Bedürfnissse. Sie sind in therapeutischer Behandlung wegen Nähe/Distanz und Vertrauen/Kontrolle.

Ihre Mutter hat wohl die Rollen vertauscht, Sie haben das Gefühl, mit einem unartigen Kind umgehen zu müssen und haben aber kein Vertrauen in die Beziehung, bzw. dass Ihre Mama noch etwas lernen könnte. Sie gibt Ihnen die Verantwortung und Sie nehmen sie, wünschen sich, ein starker Papa sollte Ihnen die abnehmen.

In der Tat ist ja immer Einsicht die Voraussetzung für Änderung, die kann ich hier aber von seiten der Mutter nicht feststellen. Ich gehe davon aus, dass sie nicht in Therapie ist.

Ich will ehrlich zu Ihnen sein, es gibt nicht den Königsweg, wie Sie es schaffen, eben nicht zähneknirschend auszuhalten, sondern sich klar und deutlich auszudrücken. Sie sind nicht verantwortlich für die Emotionen und das Verhalten der Mutter, das klingt jetzt nicht nett und das macht es auch so schwer. Ich rate Ihnen, keine Erklärungen mehr abzugeben, sondern klar und knapp über Ihre Wünsche zu sprechen. Wenn Sie Angst haben, sich als 'böse Tochter' oder womöglich sogar als 'böse Mutter' zu fühlen und wieder zu 'kippen', dann könnten Ihnen Atemübungen helfen, eventuell auch Autogenes Training, um in Ihre Mitte zu finden und eben diesen Spagat aushalten zu können. Es ist für Sie der Weg der kleinen Schritte und der Geduld mit sich selbst. Immer wieder versuchen und erleben, dass gar nichts so Schlimmes passiert und es auch Aufgabe Ihrer Mutter ist, für sich selbst zu sorgen.

Wenn Sie konsequent bleiben können, kann das einen Lerneffekt haben für alle. Sie erleben, Wünsche und Bedürfnisse durchzusetzen und die Mutter entwickelt vielleicht Respekt und in der Folge Einsicht.

Ich wünsche Ihnen Kraft und Mut sowie eine Besserung der Situation!

Herzliche Grüße

Claudia Schmitt

Heilpraktikerin für Psychotherapie
Freie Trauerrednerin

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v.Dank f.d.Blick v.außen!Werde m.mit Geduld/Angst/Aggression/Konsequenz/Verantwortung beschäftigen+hoffentl.mehr umsetzen->Trauerprozess.





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