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Liebe ich meine Schwester? Oder laufe ich nur vor etwas davon?

Arne (m, 15) aus Berlin:

Hallo,

Es macht mich einfach verrûckt. Ich glaube ich bin in meine Schwester (sie ist 2 Jahre jünger) verliebt. Das merk ich daran, dass ich total die Schmetterlinge im Bauch kriege, wenn ich sie sehe. Die Konsequenz ist fûr mich gewesen, ihr aus dem Weg zu gehen. Immer wenn es nicht anderes geht (wie beim Abendbrot) ist es besonders schlimm fûr mich. Wenn ich ihr dann sachen wie *du bist hässlich* an den Kopf schmeiße fûhl ich mich besser, weil ich mir dann sage, dass sie mich nicht dann nicht liebt.

Ich will das nicht, aber immer wieder kommt das komische Gefühl im Bauch wenn ich sie sehe. Dann geh ich wie folgt vor
1.) Ich beleidige sie
2.) geh ihr dann aus dem Weg
3.) und dann guck ich mir Bilder von Schwulen an

Ich hab kein Problem schwul zu sein, hab nun aber Angst, dass es nur Zwangsgedanken sind um das mit meiner Schwester auszublenden.

Was kann ich machen, außer zu meiner Mutter zu gehen und ihr das zu sagen. Sie reißt mir den Kopf ab.

Am meisten hab ich Angst vor Weihnachen, weil wenn wir im Raum sind schaut sie mich immer so komisch an (es wär schrecklich für mich würde sie mich auch lieben -.-)

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Lieber Arne,

Du bist voll von Ängsten. Du hast Angst, Deine Schwester zu lieben. Du hast Angst, dass Deine Mutter davon weiss. Du hast Angst, dass Du Dich nur deswegen mit den Bildern von schwulen Männern beschäftigst, um Dich von der Liebe zu Deiner Schwester abzulenken.

Dann bist Du voller Widersprüche. Du vermutest, Deine Schwester zu lieben - sagst ihr aber dass sie häßlich ist. Du willst Deiner Mutter vertrauen, sagst ihr aber nicht was Dich wirklich beschäftigt.

Ich bin mir sicher, dass Deine Schwester Dich liebt - so wie Schwester und Bruder sich lieben.

Könnte es sein, dass der Zwangsgedanke bereits der ist, Du könntest Deine Schwester lieben? Kann es sein, dass die Angst, Du könntest Deine Schwester lieben Dich nur von einem ganz anderen Problem ablenkt? Es könnte einfach die Lösung sein für ein ganz anderes Problem. Ich schreibe jetzt von Vermutungen - es kann auch ganz anders sein wie ich jetzt vermute. Wo ist denn Dein Vater? Wie reagiert Deine Mutter wenn Du nach dem Vater fragst? Ist diese Frage erlaubt? Vermißt Du ihn? Warum gehst Du mit der Frage, die so wichtig für Dich ist, nicht zu einem Mann? Der versteht Dich doch - so unter Männern.

Um zu verstehen welchen Sinn Zwangsgedanken haben können ist unten ein Link angefügt. Vielleicht hilft Dir das ja schon weiter. Wenn Du weitere Hilfe benötigst, dann gehe zu Deinem Hausarzt und bitte ihn, Dir zu helfen, einen Kinder- und Jugendpsychotherapeuten zu finden. Dort bist Du richtig bis zum 21. Lebensjahr. Du musst Deiner Mutter nicht sagen was die Ursache für den Therapiewunsch ist. Du kannst einfach sagen, es sind Ängste.

Ich wünsche Dir viel Kraft, diese Thematik anzugehen. Du wirst sehen, dass es dann einfacher wird. Klasse, dass Du hier mit Deiner Frage schon den ersten Schritt gemacht hast.
Herzlicher Gruß
Shivani Allgaier

P.S. Guten Start ins Jahr 2013.
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