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Wie finde ich trotz langer Wartezeiten bei den Therapeuten einen Therapieplatz?

CD (w, 54) aus Gelsenkirchen:

Guten Tag,

im Mai 2019 wurde bei mir Lungenkrebs diagnostiziert.. Stadium 3b.. ich wurde trotzdem operiert.. danach Chemo und Strahlentherapie..im Februar kam ich aus der Reha zurück, habe 2 Wochen gearbeitet, dann kam Corona.

Hatte 3 Wochen einen Krankenschein, dann 4 Wochen Urlaub. Jetzt versuche ich wieder zu arbeiten..2 Tage die Woche a 4 Stunden....das gelingt, aber wenn ich nach Hause komme, trinke ich erst einmal 4 Bier 'zur Belohnung'. An den anderen Tagen sitze ich von 11.00 bis 23.00 auf der Couch und mache gar nichts (mein Mann versorgt mich mit Essen).

Ich habe schon Psychologische Psychologen angerufen, aber wegen Corona haben diese 3 bis 6 Monate Wartezeit.


Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo CD,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Sie haben eine schwere Erkrankung und deren Behandlung überlebt und befinden sich jetzt auf dem Weg der Wiedereingliederung ins Arbeitsleben. Es ist gut, dass Sie den Wunsch haben, sich dabei psychotherapeutisch begleiten lassen zu wollen.

Sie können Kontakt zu Institutsambulanzen in Ihrem Wohnbezirk aufnehmen und dort nach einem freien Therapieplatz fragen. An den Instituten werden Psychotherapeuten in der jeweiligen methodischen Fachrichtung (Kognitive Verhaltenstherapie, Tiefenpsycholgisch fundierte Psychotherapie und Psychoanalyse) ausgebildet und führen Ihre Therapien unter begleitender Supervision durch.

Eine andere Möglichkeit wäre, die kassenärztliche Vereinigung zu kontaktieren und dort direkt nachzufragen, ob Psychotherapeuten dort freie Plätze gemeldet haben oder demnächst welche frei haben werden.

Sollte es Wartelisten bei den Therapeuten geben, empfiehlt es sich, sich dort eintragen zu lassen. Die Wartezeit könnten Sie mit Beratungen in einer psychosozialen Beratungstelle überbrücken, die meist kostenfrei angeboten werden.

Wenn Sie die Therapie selbst finanzieren könnten, kämen auch freie Psychotherapeuten in Frage, die nicht mit der gesetzlichen Krankenkasse abrechnen. Meist bekommt man dort schneller einen Termin oder die Wartezeit ist kürzer.

Hilfreich könnte auch die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe sein, z.B. für Menschen, die eine Lungenkrebs-OP überstanden haben. SHG's werden oft als sehr unterstützend erlebt, weil dort Betroffene sich austauschen und voneinander lernen können, mit den jeweiligen Einschränkungen zu leben. Schauen Sie, welche thematischen Gruppen es in Ihrer Stadt gibt.

Es stimmt, wegen der Pandemie wird es schwieriger, einen Therapieplatz zu bekommen, denn die Nachfrage ist weitaus größer als das Angebot. Doch lassen Sie sich nicht entmutigen, es lohnt sich dran zu bleiben.

Ich wünsche Ihnen alles Gute.
Viele Grüße

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie

Bewertung durch den Fragensteller:
Sehr ausführliche und hilfreiche Antwort. Vielen Dank.

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