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Warum kann ein Unterbewusstsein nicht einfach mit der Zeit gehen?

Verständnislose (w, 42) aus S.H.: ich (42 Jahre alt) muss mich zur Zeit mit den Diagnosen wie ADHS, peristierend...; Persönlichkeitsstörung vom impulsiven Typ und PTB beschäftigen und kann es irgendwie nicht akzeptieren. Mir wird zwar immer gesagt, das es ein Teil von mir sei und ich ihn akzeptieren sollte, aber wie soll ich, wenn es mich jedes Mal behindert und somit total verärgert? Es macht mich wütend auf mich selber. Wie kann ich mein zweites ich abstellen, bzw. es dazu bringen, das es tut was ich möchte und nicht eigenständig handelt? Mein Psychologe welcher mit mir Verhaltenstherapie versucht, verzweifelt inzwischen schon fast an mir, da ich einen sehr starken Teufel in mir habe, welcher immer wieder zum Vorschein kommt und somit während der Therapie einfach Blöcke aufstellt, wo keine gebraucht werden.
Ich will normal sein, aber ich werde jedes Mal daran gehindert und das nervt nicht nur ihn sondern mich.
Genauso die andere Sache mit den Belastungsstörungen. Mir wird gesagt das es ein Schutzmechanismus sei, welchen ich früher brauchte. Schön und gut, aber er ist jetzt doch nicht mehr von Nöten, also kann er doch weggebleiben. Ich brauche heute keinen Schutz mehr. Früher ist nicht heute und ich lebe doch jetzt und hier und das was war ist eben passiert. Warum kann ein Unterbewusstsein nicht einfach mit der Zeit gehen? Wie kann ich das noch machen, außer mir ständig vor zu nehmen, das ich anders reagieren werde, das ich nicht zulasse das mein anderes ich sich dazwischen schiebt?
Einen ganz lieben Gruss
Verständnislose

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Verständnislose,

wenn Jemand mit einem Partner nicht klarkommen kann, weil man sich auseinander entwickelt hat, kommt es meist zur Trennung. So einfach ist es mit unseren unbewussten Anteilen leider nicht. Wie Sie schon richtig schreiben, erlebt mancher Teil von uns immer noch eine bereits vergangene Realität, die sich in Form von wiederkehrenden, aufdrängenden Erinnerungen und dazu passenden Schutzreaktionen zeigen kann, die uns dann im Alltag gar nicht gefallen. Annehmen ist dann richtig schwierig, erscheint uns das alles doch so unvernünftig und so wenig zielführen sondern genau als Gegenteil: als lästig und behindernd. Von der neu gewonnen Alltagskompetenz ist diesen unbewussten Anteilen wohlmöglich noch gar nichts bekannt oder sie sind noch unsicher, ob nicht doch irgendwo das Grauen lauert.

So wie man nun in einer Paartherapie versuchen kann, Verständnis für die unterschiedlichen Entwicklungspfade zu finden und die Chancen darin zu erkennen, könnte es mit den unbewussten Anteilen gehen, wenn es gelingt, einen Kontakt zu diesen herzustellen. Das könnte eventuell mit einer psychodynamisch-imaginativen Traumatherapie bzw. allgemeiner mit einer Hypnotherapie gelingen. Lesen Sie dazu z.B. das Buch von Luise Reddemann „Imagination als heilsame Kraft“. Auch mit anderen Methoden, die sich stärker auf unbewusste Anteile konzentrieren wie z.B. die Sandspieltherapie, lässt sich das Unbewusste kontaktieren.

Therapeuten, die diese Techniken anwenden, können Sie entweder hier bei Psychomeda, über die Milton Erickson Gesellschaft (den Link habe ich Ihnen unter beigefügt) oder durch eine passende Suche nach den genannten Begriffen im Internet finden. Vielleicht sprechen Sie auch einfach Ihren Therapeuten auf diese Möglichkeiten an.

Alles Gute
Kai Pinnow
Bewertung durch den Fragensteller:
Vielen Dank für den Rat, ich werde meinen Psychotherapeuten diesbezüglich mal ansprechen!





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