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Wäre eine zweite Therapie sinnvoll?

Liv (w, 18) aus Stuttgart: Liebes Psychomeda-Team,

Ich habe eine Frage bezüglich meines psychischen Zustandes:
Vor zwei Jahren (mit 16) war ich bereits ein 3/4 Jahr bei einem Therapeuten aufgrund von Mobbing einer Lehrkraft etc. Dieser hat bei mir eine Angststörung diagnostiziert und die Borderline-Persönlichkeitsstörung in Erwägung gezogen, diese konnte jedoch nicht vollends diagnostiziert werden, da ich noch minderjährig war.

Seit 2 Jahren habe ich Angst, in öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren und mich in Menschenmassen aufzuhalten, so dass ich Angst bekomme, zu hyperventilieren. Nachts plagen mich oft Panikattacken/Flashbacks von früheren Ereignissen.

Außerdem schwanke ich häufig zwischen extrem guten und sehr schlechten Tagen, ein Mittelmaß gibt es bei mir nur selten, und habe teilweise Wutausbrüche, die ich nur schlecht kontrollieren kann. Manchmal habe ich Probleme mit Svv.

Nun zu meiner Frage: da ich den oben genannten Zustand nur schlecht objektiv bewerten kann, weiß ich nicht ob es sinnvoll wäre, ein zweites Mal zu einem Therapeuten zu gehen? (Die erste Therapie habe ich abgebrochen, da meine Familie nicht einverstanden war).

Wenn eine Therapie in Ihren Augen nicht von Nöten wäre, wie könnte ich es dann schaffen, meine Probleme in den Griff zu bekommen?

Viele Grüße
Liv

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Liv,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Ihre Angst- und Panikstörungen könnten mit Ihren früheren Erlebnissen zu tun haben, da Sie auch unter Flashbacks leiden. Aus meiner Sicht - wenn ich Ihre Zeilen lese - steht eher die posttraumatische Belastung im Vordergrund und sollte auch dementsprechend behandelt werden.

Insofern wäre es tatsächlich ratsam, wenn Sie eine zweite Therapie beginnen, diesmal jedoch mit einem traumatherapeutischen Verfahren. Lassen Sie sich von Ihrer Krankenkasse eine Liste mit Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten zuschicken, die eine traumaspezische Zusatzausbildung haben. Sie können auch bei der kassenärztlichen Vereinigung anrufen und erfragen, welche Traumatherapeuten für Jugendliche demnächst freie Plätze haben werden. Oder sich selbst Therapeuten suchen und sie anrufen.

Beim letzten Mal hat Ihre Familie bewirkt, dass Sie die Therapie abgebrochen haben, weil sie nicht damit einverstanden waren. Bleiben Sie diesmal dran - sie können eine Therapie auch ohne die Zustimmung Ihrer Eltern durchführen, lassen Sie sich dazu von Ihrer Kasse beraten.

Ich wünsche Ihnen alles Gute -
viele Grüße

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
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