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Somatisierungsstörung Übelkeit - was kann ich dagegen tun?

Celina (w, 17) aus Oberursel: Hallo liebe Leser,
Vor kurzem wurde bei mir eine Emotionale und Verhaltensstörung und eine somatisierungsstörung diagnostiziert. Die Somatisierungsstörung zeigt sich in Form von ständiger Übelkeit. Laut den Personen die mir die Diagnose gestellt habe kann ich selbst meine Gefühle nicht richtig ausdrücken und erkennen weshalb sich das in meinem Magen in Form von Übelkeit wiederspiegelt. Ich will einfach nur Hilfe und das es aufhört. Wissen Sie was ich dagegen tun kann?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Celina,

vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr Vertrauen, das Sie uns, den Therapeutinnen und Therapeuten, bei psychomeda.de entgegenbringen. Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich „Du“ oder „Sie“ wählen sollte. Ich entscheide mich für „Du“ und hoffe, es ist in Ordnung.

Ich meine aus Deiner Nachricht herauszulesen, dass Du die erhoffte Hilfe, die Du bei den „Diagnosestellern“ gesucht hast, nicht bekommen hast. Du schreibst „Ich möchte einfach nur Hilfe und das es aufhört.“.

Ich habe mich spontan gefragt, wie es Dir wohl ging als Du die Diagnosen gehört hast: Emotionale und Verhaltensstörung und Somatisierungsstörung. Ich dachte: Puh – das hätte sicher viele Menschen überfordert. Vielleicht ging es Dir ähnlich und Du hast die Diagnosen noch gar nicht akzeptieren können? Ein anderer Gedanke von mir in diesem Zusammenhang ist, dass Du vielleicht die Diagnosen bereits akzeptieren konntest, Dir jedoch der vorgeschlagene Therapieweg viel zu lang erscheint? Möglicherweise haben die Diagnosesteller eine (längere) Psychotherapie oder einen Klinikaufenthalt angedacht und dafür kannst Du Dich zum jetzigen Zeitpunkt nicht entscheiden? Im Endeffekt weiß ich jedoch viel zu wenig von Deiner Gesamtsituation und kann nur höchst ungenaue Vermutungen darüber anstellen. Ich hoffe deshalb, dass Du es mir nachsiehst, wenn ich mit der einen oder anderen Vermutung daneben liege.

Aus diesem Grund möchte ich jetzt auch den Bereich der Vermutungen verlassen und wieder darüber nachdenken, was hilfreich für Dich sein könnte. Was definitiv eine heilsame Wirkung hat, ist ein gutes Gespräch mit einer vertrauten Person. Hast Du bereits mit jemanden über Deine Situation und Deine Diagnosen gesprochen? Vielleicht bekommst Du durch einer Dir zugewandten Person mehr Klarheit darüber, welche Hilfe Du Dir wünscht bzw. von den Diagnosestellern gewünscht hättest? Und welche Gründe es gegeben haben könnte, warum die Diagnosesteller nicht so gehandelt haben, wie Du es Dir gewünscht oder vorgestellt hast?

Falls Du auf keine vertraute Person zurückgreifen kannst, möchte ich Dir die Telefonseelsorge 0800 1110111 oder den Krisenchat unter www.krisenchat.de ans Herz legen. Dort kannst Du anonym und kostenfrei mit zugewandten und einfühlsamen Menschen telefonieren oder chatten.

Als Kurzfrist-Hilfe ist mir aus der Schmerztherapie bekannt, dass es hilfreich sein kann, seine Aufmerksamkeit von unangenehmen körperlichen Empfindungen (in Deinem Fall die Übelkeit) wegzulenken. Ablenkungen jeder Art sind dazu geeignet, wie zum Beispiel: Entspannung, Meditation, Selbstvertrauen, Optimismus, ein spannendes Buch lesen, ein gutes Gespräch führen, Musik hören, ein Kreuzworträtsel lösen, ein Gedicht lernen, jonglieren, einen intensiven Duft wahrnehmen, bewusst schmecken, sich mit einem Igelball massieren etc.

Vielleicht denkst Du einmal darüber nach, wann es besser und wann es schlechter ist mit der Übelkeit. Möglicherweise bekommst Du so weitere Ideen, was Dir guttut und was nicht. Mittlerweile gibt es auch Stimmungstagebücher als Handy-App. Da könntest du mal z.B. über vier Wochen ein Befindlichkeitstagebuch führen und schauen, ob Du Muster oder Zusammenhänge zwischen Deiner Stimmung und Deinem Körper erkennst.

Nun hoffe ich, liebe Celina, Du aus meiner Antwort etwas für Dich herausziehen kannst, was Dir hilft. Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und hoffe, dass Du Deinen Weg und Deinen Umgang mit der Situation findest.

Herzliche Grüße von Christina Schulz





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