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Mein Therapeut schläft in unseren Sitzungen immer fast ein

Susanne (w, 54) aus 44653 Herne: Ich bin 54 Jahre alt und seit 5 Monaten wegen starken Depressionen bei einem Therapeuten in Behandlung . Das Verhältnis zu dem Therapeuten würde ich als gut/vertrauensvoll bezeichnen. Leider geht es mir jedoch noch nicht besser.

Mein Problem ist Folgendes: Schon zu Beginn der Therapie fiel mir auf, dass er , während ich sprach, die Augen verdrehte, als wäre er kurz vorm Einschlafen. Mich hat das irritiert, jedoch habe ich mir dies nicht anmerken lassen. Jedesmal passiert dieses 'Wegdriften' seinerseits, manchmal sogar mehrmals in einer Sitzung.

Beim letzten Mal passierte es wieder und diesmal hörte ich auf zu sprechen und beobachtete, wie er tatsächlich einschlief. Ich wartete, bis er nach ein paar Minuten plötzlich erwachte. Ihm war es wohl ziemlich unangenehm, dass ich ihn 'erwischt' habe.

Ich fragte ihn, was denn los sein, ob er schlecht schlafen würde, eine Schlaf-Apnoe oder Narkolepsie hätte? Oder ob er einfach nur zuviel Stress habe. Dies bejahte er und gab an, vielleicht zuviel zu arbeiten. Mich hat dies alles sehr verunsichert....

Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, wenn dies auch in Zukunft passieren sollte? Danke für Ihre Antwort!

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Susanne,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Es ist in der Tat eine schwierige Situation, die sich in Ihrer Therapie ergeben hat, da sich hier gerade die Rollen verschieben.

Sie fangen an, sich um Ihren Therapeuten zu sorgen und spüren, dass er die Sitzung nicht mehr sicher halten kann, weil er zwischendurch in fast jeder Sitzung nahezu einschläft. Dadurch wird es Ihnen schwer fallen, sich zu öffnen und ihm wirklich tief zu vertrauen. Denn Sie brauchen das Empfinden von sicherem Halt, um dies tun zu können.

Da Ihr Therapeut scheinbar zu viel arbeitet, trägt er nicht genug Fürsorge für sich selbst und Sie bekommen das Gefühl, Sie müssten sich um ihn sorgen, auf ihn aufpassen.

Bitte sprechen Sie nochmal mit Ihrem Therapeuten darüber und machen Sie deutlich, dass es auf diese Weise schwierig wird, die Therapie erfolgreich weiterzuführen, weil Sie sich durch seine ständige Schläfrigkeit, emotional nicht sicher gehalten fühlen. Schauen Sie, ob er eine Lösung dafür finden kann. Falls nicht, sollten Sie überlegen, ob es nicht doch besser wäre, wenn Sie den Therapeuten wechseln.

Ich wünsche Ihnen alles Gute -
viele Grüße

Anke Wagner
Heilpraktikerin F. Psychotherapie
Bewertung durch den Fragensteller:
Vielen Dank! Ich werde versuchen, Ihren Rat zu befolgen! LG





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