Ist mein Sohn psychisch krank?
Maria (w, 52) aus Leverkusen: Mein Sohn, 25, als Kind war lebhaft,aufgeweckt u. anstrengend. Mit 8 wurde er psych. untersucht u. als hochbegabt eingestuft. Ab der Pubertät nahmen die Probleme zu, Schwierigkeiten mit der Ordnung, Sauberkeit,etc. Die Lehrer klagten über seine Überheblichkeit, Lässigkeit, Lügen und Manipulationen. Er kann auch höflich, charmant mit guten Manieren sein. Mit 21 kam er für 8 Monate in die Entzugsklinik wg Drogen u. Spielsucht. Nach der Entlassung ist alleine in eine eigene Wohnung eingezogen, die er nach 9 Monaten verlassen musste, weil er die Wohnung vermüllt hat. Die nächste Wohnung musste er nach einem Jahr aus dem gleichen Grund verlassen. Er ist depressiv und dann hochmutig, will die Welt bereisen, sein Abi nachholen und studieren, dann ist wieder alles sch... alle sind schuld, dass es ihm nicht gut geht. Er hat viel Blödsinn gemacht, hat Schulden. Manchmal arbeitet er, aber nach kurzer Zeit verliert er die Arbeit. Ich weiß, dass vieles typisch für die süchtigen Menschen ist. Ich hab ihm immer wieder geholfen, in der Hoffnung, dass er die Kurve bekommt. Mittlerweile kann ich nicht mehr ... Er erzählt oft Unsinn, erzählt von Halluzinationen, hat seine Finanzen oder Schriftverkehr nicht im Griff. Er will sich nicht untersuchen lassen und behauptet, dass er nur hochsensibel sei, aber nicht krank oder süchtig. Ich weiß nicht ob er süchtig ist und noch psychisch krank (Messisyndrom?) dazu ist, vielleicht ist er gar nicht in der Lage, selbständig zu handeln?
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Maria,
eine schwierige Situation, in der Sie sich da befinden.
Ihr Sohn hat Zeit seines Lebens Schwierigkeiten gemacht, wurde als hochbegabt eingestuft, doch es kamen zunehmend Probleme daher, er geht keinen geraden Weg. Sie haben ihm bisher geholfen im guten Glauben, dass es schon noch werden würde, erkennen aber jetzt, dass es an Einsicht seitens Ihres Sohnes fehlt, die Verantwortung für sein Handeln selbst zu übernehmen, sich professionelle Unterstützung zu holen und Sie nicht die Macht haben, etwas zu tun. Er benutzt die festgestellte Hochbegabung als Ausrede, sich nicht seinen Problemen stellen zu müssen.
Was Sie so schildern, deutet schon auf eine Störung hin, könnte aus dem manisch-depressiven Bereich kommen, einhergehend mit Suchtverhalten. Doch auf die Entfernung hin kann und darf ich keine Diagnosen stellen.
Ich kann auch nicht beurteilen, ob Ihr Sohn womöglich einen Betreuer bräuchte, weil er seine Alltagsdinge nicht mehr regelt oder regeln kann. Er wehrt sich gegen eine Untersuchung, die Klarheit bringen könnte, eine zwangsweise Untersuchung ist aber nur möglich, wenn er sich oder andere gefährdet. Da könnten die Halluzinationen und der Unsinn daraufhindeuten.
Eine Möglichkeit wäre, dass Sie sich an eine sozialpsychiatrische Beratungsstelle wenden und sich dort erkundigen, was Sie tun können. Vielleicht gibt es ja auch jemanden aus der Familie, der mehr Einfluss hat auf Ihren Sohn und ihn dazu bewegen kann, sich Hilfe zu holen. Sie sind emotional sehr nahe dran, wollen natürlich sein Bestes und haben vielleicht ein schlechtes Gewissen, wenn Sie nicht wieder unterstützend eingreifen.
Doch so schlimm es sich auch anhört, Sie haben die Aufgabe, in erster Linie auf sich zu achten und evtl. selbst Hilfe zu holen in Form von psychologischen Beratungsgesprächen. Das Loslassen einens Kindes mit der geschilderten Problematik ist immer schmerzhaft und oft mit Fragen verbunden nach Fehlern in der Erziehung, nach eigenem Versagen, mit Sichinfragestellen als Mutter. Doch wir haben nicht alles in der Hand als Eltern und besonders als Mutter, Kinder entwickeln sich oft unter besten Bedingungen so anders als erwartet, dass es erschreckend ist. Vor allem, weil zunehmend andere Menschen Einfluss gewinnen und Eltern immer mehr in den Hintergrund treten.
Holen Sie sich Unterstützung und achten Sie auf sich. Bleiben Sie offen für Ihren Sohn, aber machen Sie ihm klar, dass er für sich und sein Leben eigene Verantwortung hat und sich dieser stellen muss. Ich wünsche Ihnen dafür Löwenmut und viel Kraft!
Herzliche Grüße
Claudia Schmitt
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Weltliche Rednerin für Trauerfeiern und Hochzeiten
eine schwierige Situation, in der Sie sich da befinden.
Ihr Sohn hat Zeit seines Lebens Schwierigkeiten gemacht, wurde als hochbegabt eingestuft, doch es kamen zunehmend Probleme daher, er geht keinen geraden Weg. Sie haben ihm bisher geholfen im guten Glauben, dass es schon noch werden würde, erkennen aber jetzt, dass es an Einsicht seitens Ihres Sohnes fehlt, die Verantwortung für sein Handeln selbst zu übernehmen, sich professionelle Unterstützung zu holen und Sie nicht die Macht haben, etwas zu tun. Er benutzt die festgestellte Hochbegabung als Ausrede, sich nicht seinen Problemen stellen zu müssen.
Was Sie so schildern, deutet schon auf eine Störung hin, könnte aus dem manisch-depressiven Bereich kommen, einhergehend mit Suchtverhalten. Doch auf die Entfernung hin kann und darf ich keine Diagnosen stellen.
Ich kann auch nicht beurteilen, ob Ihr Sohn womöglich einen Betreuer bräuchte, weil er seine Alltagsdinge nicht mehr regelt oder regeln kann. Er wehrt sich gegen eine Untersuchung, die Klarheit bringen könnte, eine zwangsweise Untersuchung ist aber nur möglich, wenn er sich oder andere gefährdet. Da könnten die Halluzinationen und der Unsinn daraufhindeuten.
Eine Möglichkeit wäre, dass Sie sich an eine sozialpsychiatrische Beratungsstelle wenden und sich dort erkundigen, was Sie tun können. Vielleicht gibt es ja auch jemanden aus der Familie, der mehr Einfluss hat auf Ihren Sohn und ihn dazu bewegen kann, sich Hilfe zu holen. Sie sind emotional sehr nahe dran, wollen natürlich sein Bestes und haben vielleicht ein schlechtes Gewissen, wenn Sie nicht wieder unterstützend eingreifen.
Doch so schlimm es sich auch anhört, Sie haben die Aufgabe, in erster Linie auf sich zu achten und evtl. selbst Hilfe zu holen in Form von psychologischen Beratungsgesprächen. Das Loslassen einens Kindes mit der geschilderten Problematik ist immer schmerzhaft und oft mit Fragen verbunden nach Fehlern in der Erziehung, nach eigenem Versagen, mit Sichinfragestellen als Mutter. Doch wir haben nicht alles in der Hand als Eltern und besonders als Mutter, Kinder entwickeln sich oft unter besten Bedingungen so anders als erwartet, dass es erschreckend ist. Vor allem, weil zunehmend andere Menschen Einfluss gewinnen und Eltern immer mehr in den Hintergrund treten.
Holen Sie sich Unterstützung und achten Sie auf sich. Bleiben Sie offen für Ihren Sohn, aber machen Sie ihm klar, dass er für sich und sein Leben eigene Verantwortung hat und sich dieser stellen muss. Ich wünsche Ihnen dafür Löwenmut und viel Kraft!
Herzliche Grüße
Claudia Schmitt
Heilpraktikerin für Psychotherapie
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