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Ich fühle mich völlig überfordert, kann mich nicht abgrenzen

Kathy (w, 25) aus Hamburg: Hallo,
ich bin gerade an nem tiefpunkt angekommen. ich lebe ca. 600 km von meiner mutter entfernt, freue mich immer, wenn ich zu ihr und somit in meine heimat fahre. sie ist leider psychisch krank, will sich aber nicht helfen lassen und somit sind die besuche bei ihr für mich immer mit stress verbunden. sie lebt in dem glauben, dass alle menschen alles mit absicht machen um ihr zu schaden. so hatte z.b. mein zug verspätung und ich habe sie angerufen um ihr mitzuteilen das ich später komme und sie meinte, ich hätte das mit absicht gemacht um ihr einen 'herzschmerz', wie sie so schön sagte, zuzufügen und hat das ganze wochenende nicht mit mir geredet. hat mich, wenn überhaupt, nur angeschrien. ich kann das so nicht mehr. es macht mich kaputt, meine mutter so zu sehen. das ganze geht nun schon seit 6 jahren so. darum bin ich so weit weggezogen. ich versuche immer wieder den kontakt abzubrechen, aber ich schaffe es nicht. sie hat sonst niemand. keine freunde, die familie möchte nichts mehr mit ihr zu tun haben... sie ist auch nicht meine leibliche mutter. das habe ich vor kurzem erfahren. ich habe versucht, zu meiner leiblichen familie kontakt aufzunehmen, aber die möchte nichts von mir wissen. auch mit meiner ausbildung (kinderkrankenschwester) komme ich gerade nicht mehr klar. die schicksale der kinder verfolgen mich tage/wochenlang. ich kann einfach nicht mehr. weiß gerade nicht mehr wirklich wo mir der kopf steht. kennt ihr in hamburg evtl. einen guten psychologen, übernimmt die krankenkasse evtl. ne sitzung?
vielen dank
kathy

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Kathy,

hin- und hergeschoben zwischen den Welten, nirgendwo richtig zugehörig, nirgendwo erwünscht, dieser Eindruck drängte sich mir beim Lesen Ihres Anliegens auf.

Ihre Mutter erlebt es, von der Familie und den Freunden nicht angenommen zu sein und bei Ihnen wiederholt sich dieses Muster. Ihre leibliche Familie will nichts mit Ihnen zu tun haben und Ihre 'Stiefmutter' braucht selbst Hilfe, so dass sie Ihnen Ihre letzte Kraft wegnimmt. Kein Wunder, dass Sie nicht mehr können. Hinzu kommt, dass Sie sich nicht abgrenzen können und sehr mitfühlend sind, so dass Ihr Beruf Sie ein weiteres Mal entkräftet.

Wichtig ist für Sie jetzt, an sich selbst zu denken. Ihre Mutter hat eine Verantwortung für sich selbst, wenn sie keine Hilfe will, ist es ihre Entscheidung, so schwer das für Sie sein mag. Es ist natürlich schwer auszuhalten, wenn die einzige Bezugsperson so elend ist, trotzdem sind Sie dafür nicht verantwortlich.

Sie brauchen, so scheint es mir auch, dringend Hilfe und die Krankenkasse zahlt mehrere Stunden, nicht nur eine. Sie können bis zu 5 sogenannte probatorische Stunden bei einem Therapeuten nehmen, um herauszufinden, ob die Chemie stimmt. Es gibt bei der Krankenkasse Therapeutenlisten für Ihren Wohnort, bitte rufen Sie da an und lassen Sie sich nicht entmutigen. Wartezeiten sind normal. Wenn es gar nicht mehr geht, können Sie auch die Wartezeit mit einer Privatpraxis überbrücken, dort gibt es schnell Termine, ist aber selbst zu bezahlen.

Ich wünsche Ihnen kompetente Hilfe und eine positive Entwicklung Ihrer Situation!

Herzliche Grüße

Claudia Schmitt

Heilpraktikerin für Psychotherapie

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vielen dank für die antwort. sie hat mir sehr weitergeholfen





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