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Mutter hatte einen Zusammenbruch - Angst dass mir das auch passiert...

Rose (w, 26) aus Düsseldorf: Hallo,

meine Mum hatte vor kurzen einen ganz schweren Nervenzusammenbruch mit Deppressionen und Wahnvorstellungen. Sie ist jetzt so weit wieder aufgebaut das sie auch selber Einsieht das sie erst mal in eine Klinik muss. Mein Problem selber ist das ich die Anfälle und Attacken selber miterleben musste, nach 3 Tagen war es mir einfach nicht mehr möglich meine Mutter zu sehen geschweige denn daran zu denken.

Ich habe mich in so eine Angst reingesteigert das ich dachte mir wiederfährt das gleiche. Meine Ärtzin gab mir Tavor 1,0mg, (am Tag eine halbe und nachts eine ganze) ich fahre damit auch sehr gut. Jedoch bemerke ich wenn ich es später einnehme das die Attacken sofort wieder los gehen. Lerne ich mit dieser Angst auch unter Tavor umzugehen oder geht alles wieder von vorn los wenn ich sie in ein paar Tagen absetze? Oder wie bekomme ich die Ängste alleine wieder in den Griff ohne die Angst selber durchzudrehen?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Rose,

was Sie erlebt haben ist wahrlich beängstigend. Sie erleben Ihre Mutter so wie Sie sie wahrscheinlich noch nie erlebt haben. Sie ist hilflos, bricht zusammen und nimmt Dinge wahr, die in der Realität gar nicht da sind oder In der Realität anders aussehen.

Da hatte Ihre Mutter ja Glück im Unglück. Gut, dass sie jetzt Einsicht hat und sich behandeln läßt. Gut ist auch, dass Ihre Ärztin Ihnen zunächst medikamentös Unterstützung anbietet. Als Akut-Lösung kann das gerade noch durchgehen. Ich empfehle Ihnen jedoch, dass auch Sie sich psychotherapeutisch unterstützen lassen. Was Sie erlebt haben ist ganz einfach eine Überforderung. Wenn Sie jetzt meinen, das alleine durchstehen zu müssen überfordern Sie sich nur weiter. Sie brauchen ja nicht in eine Klinik zu gehen - eine ambulante Begleitung halte ich bei Ihnen für vollkommen ausreichend.

Die Wahrheit über das Medikament, das Sie nehmen ist: Es wird an der Angst selber nichts ändern und Sie sollten es nicht über einen sehr langen Zeitraum einnehmen. Bitte suchen Sie sich einen Therapieplatz bei jemandem, der ein Traumatherapieverfahren anwendet. Das wird Ihnen für die Verarbeitung der schwierigen Erlebnisse mit Ihrer Mutter am meisten helfen. Dort werden Sie lernen, dass es möglich ist, wieder langsam ohne Angst zu leben, die in den schweren Situationen entstanden ist. Ich empfehle Ihnen entweder jemanden, der ausgebildet ist in EMDR oder in Hypnosetherapie. Die Info-Seite über EMDR habe ich unten verlinkt und Therapeuten finden Sie in der Psychomeda Therapeutendatenbank.

Ich nehme an, dass Sie das Medikament von Ihrer Hausärztin verordnet bekamen? Bitte suchen Sie einen Psychiater auf wegen der Medikation. Ich gehe davon aus, dass er es entweder absetzt oder Sie auf ein anderes Medikament umstellen wird. Besprechen Sie das auch mit Ihrem Psychotherapeuten. Wenn Sie seelisch wieder 'auf den Beinen sind' kann das Medikament auch wieder ausgeschlichen werden. Aber Tarvor sollten Sie auf keinen Fall länger und schon gar nicht ohne psychiatrische Begleitung weiter nehmen.

Außerdem schreiben Sie, Sie 'fahren gut damit'. Sie wissen, dass Sie damit nicht Auto fahren sollten?

Gehen sie das so früh wie möglich an - Sie werden sehen, es wird Ihnen dann besser gehen wenn Sie wieder Sicherheit verspüren.

Gute Besserung und herzlicher Gruß
Shivani Allgaier

Bewertung durch den Fragensteller:
Vielen Dank





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