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Ich habe ständig Angst um meine Kinder

bella (w, 28) aus berlin: Hallo

Ich bin 28,glücklich verheiratet und haben gemeinsam 2 kleine jungs,einen 6 jährigen und einen 3 jährigen. Das sind zwei absolute wunschkinder von uns beiden. Und eigentlich ist auch alles perfekt. Ich schätze mich selber leider als sehr sensibel ein. Ich habe eigentlich unbegründet viel angst um meine kinder,unbegründet weil ich nie was schlechtes mit ihnen erlebt habe,und ich mich auch auf meinen großen sehr verlassen kann. Ich bin wenn ich alleine bin,oft am weinen,weil mir meine gedanken was alles im leben so passieren kann weh tuen. Bei nachrichten wenn es um kinder geht,weine ich weil ich immer an meine kinder denken muß. Wir haben in unserer Familie 'gott sei dank ' nie was schlechtes erlebt oder jemanden verloren,ich glaube genau das ist es was mir so angst macht. Meine gedanken machen mich extrem fertig. Sogar bei Filmen wo es viel um kindern geht,bin ich am weinen. Ich habe angst vor meiner Zukunft,ich weiß nicht wie man es schriftlich beschreiben soll ?!? Ich denke seit längerer zeit darüber nach eine therapie zu machen,habe aber auch davor angst. Sind meine ängste normal,oder sollte ich mir hilfe suchen? Meine größte sorge ist momentan mein sohn,weil ich immer mehr feststellen muß,das er nach mir kommt. Er nimmt sich viel zu herzen. Auch seine Lehrerin/Erzieherin ist es aufgefallen das er sehr sensibel ist,es ist für mich schwer ihn stark zu machen,weil ich mich manchmal selber schwach fühle. Lieben gruß

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo, liebe Bella!

Ich kann mich sehr gut in Ihre Lage versetzen - es fühlt sich schrecklich an, ständig in Sorge zu sein! Sie machen sich ganz viele schlimme Gedanken und Katastrophenphantasien (die durch Medien noch geschürt werden) und haben dann natürlich auch mit den entsprechenden Gefühlen zu kämpfen. Die aber passen so gar nicht zu ihrem an sich glücklichen Leben. Kein Wunder, dass Sie an sich zweifeln....

Eine innere Stimme sagt Ihnen, dass Sie sich zu viele Sorgen machen und deshalb überlegen Sie seit längerem, ob Sie eine Therapie machen sollen. Ich denke, damit haben Sie selbst schon in die richtige Richtung gedacht - mit Ihrer Anfrage hier haben Sie einen ersten Schritt gemacht um sich Hilfe zu holen. Ich möchte Ihnen Mut machen, auf diesem Weg weiterzugehen.

Hier ein paar allgemeine Bemerkungen zum Thema Therapie - vll. helfen Sie Ihnen dabei, Ihre Angst zu reduzieren:

In einer Therapie werden Sie herausfinden, woher Ihre Tendenz zum Sorgen-Machen kommt und Sie werden einen besseren Umgang damit lernen.
Mit unserem Gedanken und den damit zusammenhängenden Emotionen gestalten wir unsere Welt. Wenn wir ständig an etwas Schreckliches denken, lernt unser Gehirn automatisch in Richtung 'schlimm' zu assoziieren. Diesen Mechanismus kann man aber unterbrechen. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten und Übungen. Man kann so lernen auch ins Gegenteil zu denken - einen Ausgleich zu schaffen - Positives zu assoziieren. Das wirkt entlastend und befreiend.

Parallel werden Sie in einer Therapie lernen, Ihre Kraftquellen, Ihre Stärken und Talente aufzufinden bzw. mehr zu beachten. Das macht zuversichtlich und gibt Vertrauen.

In einer Therapie geben Sie das Tempo an und Sie haben es in der Hand, wie weit Sie sich einlassen möchten. Es geht nicht darum 'Fehler' an Ihnen zu finden, sondern Kompetenzen zu entwickeln. Und es geht auch nicht darum, eine andere aus Ihnen zu machen (das wäre auch gar nicht möglich), sondern gemeinsam mit Ihnen einen für Sie guten Umgang mit den Gegebenheiten zu finden.

Eine Therapie soll dazu dienen Lebensqualität zu verbessern. In Ihrem Fall könnten Sie mit weniger Angst ein unbeschwerteres Leben führen und Ihr Familienglück mehr geniessen.

Wichtig ist auch noch Ihr Sohn. Sie schreiben, er nehme sich viel zu viel zu Herzen und werde als sehr sensibel eingeschätzt. Sie meinen, er komme nach Ihnen. Damit haben Sie sicher recht, denn Kinder orientieren sich an ihren Bezugspersonen. Aber das hat ja auch etwas Tröstliches - denn wenn Sie ihm jetzt in die andere Richtung vorausgehen, wird er Ihenn auch dorthin 'nach kommen'. Sie können ihm ja auch Vorbild sein im Stark-Werden und Sie können ihm zeigen, dass die Bereitschaft sich Hilfe zu holen eine wichtige Ressource ist.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen Mut machen und wünsche Ihnen, dass Sie bald einen liebevollen Begleiter finden, der Sie auf Ihrem Weg in die Kraft und ins Vertrauen unterstützt.

Alles Gute von Pia Meyer

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