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Ich habe furchtbare Angst davor, krank zu werden

Anna4000 (w, 12) aus Offeenburg:
Hallo
Ich bin 12 und fast 13 und habe seit 1 Jahr eine Angststörung!
Ich habe konkret davor Angst krank zu werden. Wie z.b.dass es mir schlecht wird oder ich Fieber bekomme!

Deshalb werde ich panisch wenn ich -Durchfall
-Kopfweh
-Übelkeit
-Bauchweh
-Augenschmerzen
habe!!!

Das schlimme ist, das ich dann immer selbstständig zu Medikamenten greife und im Schlimmsten Fall sogar die Überdosis nehme!Ich schütte mich ständig mit künstlichen Vitamienen voll, um bloss nicht krank zu werden. Wenn ich wieder Angst habe, dann fang ich an mich zu ritzen!Und danach geht es mir für kurze Zeit besser!Ich habe am TAg ca. zwischen 5-10MAl starke ANgst mit eine von den oben genannten Symtomen vor denen ich Angst habe und zittern!

Ich war bereits in einer ambulanten therapie, dann in der Mediclin Klinik an der Lindenhöhe in Offenburg. Doch da meine therapie dort seit ca. 1 Woche zu Ende ist, hat dass ganze wieder fast NOCH schlimmer angefangen. Jetzt wieder ambulante Therapie. Mein normales Leben und Schulleben wurde dadurch sehr beeinflusst!Ich konnte nichts mehr machen und schlage mich den ganzen Tag mit Kopfweh,Übelkeit usw. rum!!!

Regelmäßig nehme ich Tabletten, die aber nur für höchstens 1 Stunde helfen. Was kann ich jetzt tun? Und wie viel % der Bevölkerung hat Angststörungen und wie kann ich sie loswerden? Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.LG Anna4000

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Anna,

ich danke dir, dass du dich mit deinem Problem an uns wendest. Das, was du erlebst, ist sehr schlimm und ich kann verstehen, dass du dich sehr verzweifelt fühlst. Du leidest seit einem Jahr an einer Angststörung und hast bereits eine ambulante Therapie und einen Klinikaufenthalt hinter dir.

Nach dem Ende der Kliniktherapie fing es noch schlimmer wieder an, so dass du jetzt wieder in ambulanter Behandlung bist. Ich kann mir gut vorstellen, dass dein gesamtes Leben dadurch sehr eingeschränkt wird und dass du dich nur noch von Symptomen geplagt durch den Tag schleppst.

Doch es ist wichtig, dass du dran bleibst. Deine Angst krank zu werden, führt dazu, dass dein Körper einige Symptome tatsächlich entwickelt. Nicht weil du wirklich krank wirst oder bist, sondern weil du Angst hast. Angst steuert im Körper einige Prozesse, die man nicht mehr mit dem Kopf beeinflussen kann. Du fühlst Angst, dein Körper reagiert auf dieses Bedrohungsgefühl vegetativ, das heißt ohne mit dem Willen zu beeinflussen. Dein Körper kann nicht unterscheiden, ob die Bedrohung wirklich da ist oder ob du nur etwas befürchtest, er reagiert automatisch.

Deshalb ist es auch nicht so leicht, das zu ändern. Du bekommst bereits Medikamente, die dir helfen sollen. Lass die Dosierung und das Medikament bitte nochmal von deinem Arzt überprüfen, vielleicht brauchst du ein anderes oder eine andere Dosierung.

Die Medikamente können deine Angst nicht wegmachen, aber sie sollen dir helfen, ruhiger zu werden. In der Therapie lernst du, wie du mit deinen Ängsten anders umgehen kannst. Bitte sprich deshalb unbedingt mit deiner Therapeutin oder deinem Therapeuten darüber, dass sich deine Symptome nach der Entlassung nun wieder verschlimmern.

Dass du selbst irgendwelche Medikamente aus Angst vor einer Erkrankung nimmst, kann dein Immun- und Nervensystem schwächen. Ich verstehe den Angstkreislauf, der dich dazu treibt, doch wenn es dir irgendwie möglich ist, lass sie weg. Du tust damit deiner Gesundheit etwas Gutes und stärkst sie.

Ich kann dir nicht sagen, wieviel % der Bevölkerung unter Angststörungen leiden, doch es sind nicht wenige. Es ist allerdings nichts, wofür man sich schämen muss. Du hast einfach große Angst davor, krank zu werden. Das ist zunächst mal sehr menschlich. Alle Menschen haben Angst vor Krankheit und dem Sterben. Die Frage ist, wie man diese Ängste überwindet und damit lebt.

Ich weiß nicht, ob in deiner Familie jemand schwer krank ist oder war, oder sogar an schwerer Krankheit gestorben ist. Und ob du das miterlebt hast und nichts tun konntest. Sich mit den Hintergründen deiner Ängste zu beschäftigen, sollte auch Teil deiner Therapie sein.

Du bist noch sehr jung, ich bin sicher, dass es dir gelingen wird, ein angstfreies Leben zu führen. Doch dafür ist es wichtig, dass du dran bleibst und Geduld aufbringst. Vertraue dich anderen Menschen an, sprich über deine Ängste, statt vorbeugende Tabletten zu nehmen - das sind kleine Schritte auf deinem Weg zur Besserung.

Ich wünsche dir alles Gute dafür,

herzlicher Gruß

Anke Wagner
-Heilpraktikerin f. Psychotherapie -
Bewertung durch den Fragensteller:
Danke für die Antwort!!!:D♥♥♥☻☺





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