Ich habe Angst vor Krankheiten

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Nine,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Sie haben in den letzten 2 Jahren zwei geliebte Menschen verloren, die an Krebs und Herzinfarkt gestorben sind. Nun leiden Sie seit einem halbem Jahr an Schmerzen im Brust- und Rückenbereich, die dazu führen, dass Sie große Angst vor einem Herzinfarkt entwickelt haben.

Alle bisherigen Untersuchungen waren in Ordnung und ohne organischen Befund. Doch statt erleichtert zu sein, messen Sie ständig Ihren Blutdruck. Ihre Angst hat sich in Ihrem Kopf festgesetzt und ist darum bemüht, permanent nach Krankheitsanzeichen Ausschau zu halten. Da Sie übergewichtig sind, bringen Sie eine bestimmte Vorbelastung mit, die Sie verunsichert und für Ihre Angst eine gute Begründung ist, sich weiterhin zu sorgen. Leider ist es aber auch so, dass Angst selbst - besonders, wenn sie länger besteht - zu körperlichen Beschwerden führen kann, die sich dann insbesondere im Atembereich zeigen (Brustkorb, Herz und Lungen.

Sie waren bereits erfolgreich und haben es geschafft, 10 Kilo abzunehmen. Während Sie weiter um jedes Kilo kämpfen, bleibt die Angst trotzdem bestehen. Sie schreiben, es herrscht Angst in Ihnen und ich finde, damit beschreiben Sie im Grunde sehr genau, wie Sie sich insgesamt fühlen.

Als Menschen leiden wir fast alle unter der Angst vor Krankheit und Tod. Diese Angst ist erstmal natürlich und wird erst pathologisch, wenn wir uns im Alltag völlig davon bestimmt fühlen und unser Leben nicht mehr sorgenfrei weiter leben können. Der Tod der geliebten Menschen hat Sie sehr getroffen und eine tiefe Verunsicherung ausgelöst, was ich gut verstehen kann. Es ist Ihnen bewusst geworden, dass wir als Menschen verletzlich sind und dass jeder Mensch sterben wird. Krankheiten können dafür ein Auslöser sein, müssen es aber nicht. Insofern gibt es keine vorbeugende Sicherheit - für niemanden - auch nicht durch eine beständige Kontrolle.

Sie können und sollten also auf Ihre Gesundheit und Ihr Übergewicht achten, aber ohne ängstliche Kontrolle. Doch wenn ich Zuschrift richtig verstehe, hat Ihre Angst bereits ein Ausmaß angenommen, das Sie nicht mehr bewusst steuern können. Deshalb ist es auch sehr schwer, die mentale Selbstprogrammierung allein wieder in den Griff zu bekommen.

Ich möchte Ihnen empfehlen, sich tatsächlich therapeutische Unterstützung zu suchen, um die Beweggründe Ihrer Ängste näher kennen zu lernen und Wege zu finden, mit ihnen umzugehen und sich langfristig von ihnen zu lösen.

Wenn Sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht offen für eine Therapie sind, ist das auch in Ordnung. Ich weiß nicht, wie Sie generell zu alternativen Heilmethoden stehen, doch ich könnte mir vorstellen, dass Sie auch von einer homöopathischen Behandlung sehr profitieren könnten.

Ich wünsche Ihnen alles Gute,
mit herzlichem Gruß

Anke Wagner
-Heilpraktikerin f. Psychotherapie -

Bewertung durch den Fragensteller:
gut zu verstehen und mit klaren Antworten.