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Habe Angst, mir in die Hose zu machen ... an wen soll ich mich wenden?

Jodie (w, 20) aus Verden: Hallo liebes Psychomeda-Team,
ich habe seit einiger Zeit ein Problem, das eventuell psychisch bedingt sein könnte. Seit einiger Zeit habe ich (neben meiner generellen Angst und Nervosität in öffentlichen Situationen, wie Schule, Stadt, Freunde treffen etc.)häufig das Gefühl, dringend auf die Toilette zu müssen bzw. die Angst, mir in die Hose zu machen. Seit ich einmal während einer Klausur in der Schule dieses Gefühl hatte, verbunden mit Schweißausbruch und Zittern, weil es nunmal der ungünstigste Zeitpunkt war, habe ich es immer schon nach kurzer Zeit, wenn ich in der Schule bin, einkaufen gehe o.ä.. Zuerst dachte ich es könnte bloß an einem schwachen Beckenboden liegen aber Zuhause komme ich auch locker drei Stunden ohne Toilettengang klar. Das ganze schränkt mich sehr ein und stresst ich sehr, ich traue mich kaum noch länger als 30 Minuten aus dem Haus zu gehen und bin noch nervöser als sonst. Meine Frage ist nun, was ich am besten tun sollte, ob evtl. ein Therapeutengespräch sinnvoll wäre oder eher ein normaler Arzt, auch wenn es ein Thema ist, das mir persönlich extrem unangenehm ist.
LG Johanna

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Johanna,

danke für das Vertrauen und den Mut, sich an uns zu wenden.

So, wie Sie die Lage schildern, zeigt sich bei Ihnen, aus meiner Sicht, ein psychisches Problem. Dennoch muss ich Ihnen, schon aus rechtlichen Gründen, anraten, Ihr Problem Ihrem Hausarzt zu schildern, um eventuelle körperliche Ursachen auszuschliessen. Damit sind Sie ganz auf der sicheren Seite.

Nun zum psychischen Thema: schon Ihre generelle Angst und Nervosität ist im Grunde behandlungswürdig. Möglicherweise ist es für Sie (Sie sind ja noch sehr jung) normal, diese Ängste zu haben, aber wirklich gesund sind diese Ängste nicht.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie aufgrund der von Ihnen geschilderten Konflikt-Situation während der Klausur in der Schule, diese neue Angst entwickelt haben, und dass diese nun generalisiert. Das sehen wir bei Angststörungen häufiger.

Ängste und Unsicherheiten dieser Art entwickeln sich, wenn wir als Kinder nicht ausreichend Sicherheit und Geborgenheit in der Familie, in der wir aufgewachsen sind, erfahren haben. Wir nennen dies dann 'Bindungsverletzungen' oder 'Entwicklungstrauma'.

Wenn Sie sich darüber näher informieren möchten, sehen Sie sich gerne
auf meinem YouTube Kanal um:

https://www.youtube.com/channel/UC3t4Gp8DPR2rb7Cf44a4Wzg

In einer der Playlists finden Sie alle meine Videos, und können Sie dort der Reihe nach anschauen.

Schauen Sie sich auch die Videos von Dami Charf auf YouTube an.

Auf alle Fälle empfehle ich Ihnen, sich an eine(n) PsychotherapeutenIn zu wenden. Hier kann Ihnen evtl. Ihr Hausarzt mit einer guten Adresse weiterhelfen. In der Regel wird man Ihnen zu einer Verhaltenstherapie raten. Ich empfehle, sich einen TherapeutIn zu suchen, die dazu noch bindungsorientiert arbeitet. Die Krankenkasse muss die Behandlungskosten übernehmen. Sie haben 5 probatorische Sitzungen zur Verfügung, bevor Sie sich für eine/n bestimmte/n Therapeut/in entscheiden dürfen.

Wenn Sie es sich finanziell leisten können, empfehle ich Ihnen sich (auch parallel) eine/n NARM Therapeut/in zu suchen, da erfahrungsgemäss dort die Resultate besser und nachhaltiger sind.

Insgesamt stehen die Chancen, dass Sie eines nicht so fernen Tages, sicher und mit guten Gefühlen durch's Leben gehen werden, sehr gut. Bleiben Sie dran!

Ich hoffe, meine Empfehlungen helfen Ihnen weiter, und wünsche Ihnen alles Gute für Ihre Zukunft!

Ihre Marion Weber

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Bewertung durch den Fragensteller:
Sehr schnelle, hilfreiche & freundliche Antwort, vielen Dank.





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