Agoraphobie - was hat das mit der Vergangenheit zu tun?
Crunk898 (w, 24) aus Besigheim: Ich habe Agrophobie mit Panikataken. Seit 10.9.11. Ich konnte mit Begleitung überall hin,alleine nicht. Im März war ich deswegen in der Psychatrie. Mir gings immer schlechter. Als ich daheim war,hatte ich 16 Stunden Todesagst. Das ist zum Glück weg jetzt. Ich wollte nicht über meine Vergangeheit reden. Ich war wegen der Angst da. Ich kann nicht mehr mal mit Begleitung raus. Alleie nur vors Haus. Wiso? Ich verstehs nicht. Mittlerweile hab ich auch Angst vorm Essen. Ich zwing mich zu essen. Leider bin ich was das betrifft,nicht wirklich dick. Ich bete zu Gott,dass er mir hilft. Was kann ich tun? Ich weiß ja,das mir nichts passiert..... Wiso handle ich dann nicht dannach?
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Crunk!Vielen Dank, dass Sie so offen schreiben und sich an uns wenden. Sie schreiben, dass Sie nicht mehr rausgehen können und sich zum Essen zwingen müssen.
Erst haben Sie nur Unterstützung gebraucht, bei den Wegen nach draußen und dann ging die Entwicklung weiter und Sie haben Schwierigkeiten, Ihren Körper mit Essen zu versorgen. Sie können also nicht mehr 'draußen' am Leben teilnehmen und haben Schwierigkeiten, sich selbst zu versorgen.
Sie versuchen dennoch sich selbst zu helfen und fragen, was Sie tun können, weil Ihr Verstand ja weiß, dass niemand Sie bedroht und trotzdem haben Sie Angst. Sie denken, dass dieses Wissen irgendwann dazu führen wird, dass Sie wieder keine Angst haben.
Viele Menschen wissen ganz genau, dass Rauchen, falsches Essen, zu viel Fernsehen etc. nicht gut sind, richtig?
Aber Sie machen es trotzdem. So ist es auch bei Ihnen. Es gibt etwas, das Sie dazu bringt, trotz Ihrem Wissen, dass kein Tiger in Ihrem Zimmer sitzt, Angst zu haben. Richtig? Diese Angst ist mit dem Teil in Ihnen verbunden, der nicht zum Verstand gehört und Sie können sich vorstellen, dass es eine Art Signal ist.
Angst ist nichts schlechtes! Sie hilft uns, zu wissen, wann wir uns schützen müssen oder wann es Zeit ist, fortzulaufen. Wenn dieser Tiger also nicht im Zimmer sitzt und Sie bedroht, dann liegt der Grund für diese Angst in Ihnen.
Sie bestehten nicht nur aus dem Denken, sondern haben auch Gefühle, sie träumen in Bildern etc. Irgendwo in Ihnen - verbunden mit Ihrer Vergangenheit - (egal ob Sie sich daran erinnern oder nicht) - gibt es eine Ursache für diese Angst. Allerdings kann niemand (auch kein Therapeut) so ganz einfach sagen: das ist der Grund - jetzt weißt Du es und brauchst keine Angst mehr zu haben. Aber wenn Sie bereit sind, sich zu öffnen und zu erkennen, dass Sie eine große Chance haben, ein glücklicher Mensch zu werden, wenn Sie sich jetzt gleich auf den Weg machen, diese Angst zu verstehen und Ihr Leben wieder selbtändig leben möchten, dann haben Sie viel gewonnen!
Es ist wichtig, dass Sie darauf vertrauen, dass in einer Klinik, oder bei einem Therapeuten alles getan wird, dass Sie wieder mit Freude am Leben teilnehmen können. Es gibt Theraieformen, da müssen Sie gar nicht viel über die Vergangenheit reden. (man kann malen, schreiben oder sich so entspannen, dass Bilder im Kopf entstehen etc.) Sie sehen, es gibt immer mehrere Möglichkeiten, eine Therapie zu gestalten. Wichtig ist, dass Sie umgehend Hilfe suchen, bei einem Psychiater, einer Klinikambulanz oder bei einer Anlaufstelle für psychologische Fragen in Ihrem Wohnort, die Sie dann an die richtige Adresse weiterleiten können. Wenn Sie noch offene Fragen haben, dann können Sie gerne nochmal Fragen oder mir eine E-Mail senden.
Herzliche Grüße
Andrea Köhler
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Bewertung durch den Fragensteller: 








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