Warum befriedigt sich mein Partner ohne mich?
Elli (w, 39) aus Potsdam: Hallo,
ich bin 39, und mein Freund 40. Wir sind seit über einem Jahr zusammen. Der Sex war bis jetzt immer gut, nur er hat sich immer einen Kopf gemacht, weil er so schnell kommt, seh' ich aber nicht als Problem.
Nun habe ich mitbekommen, dass er, auch wenn ich zu Hause bin, sich befriedigt, meist morgens, statt mit mir zu schlafen. Er weiß aber, dass ich immer Lust habe auf ihn und auch 'mal 'nen Quickie ganz spannend finde. Habe ihn 'mal drauf angesprochen und er meinte, dass dies nichts mit mir zu tun hat, aber dass Männer Jäger sind, und wenn die Frau immer Lust hat und man ins Bett geht und weiß, jetzt macht man Sex, da fehlt der Reiz. Und über die Masturbation befriedigt er seinen Beutetrieb.
Aber ich denke, dass er das vielleicht auch aus anderen Gründen macht. Nach der Erklärung von ihm habe ich nicht mehr so oft den ersten Schritt gemacht. Dann eines Morgens wollte ich und er hatte eine Erektion, hat mich dann aber abgeblockt, weil er bald arbeiten muss und keinen Kopf dafür hat. 5 Minuten später hat er sich's dann im Bad selber gemacht, das hat mich verletzt.
Und ich habe mitbekommen, dass er, wenn ich 'mal das Haus verlasse, und wenn's nur eine halbe Stunde ist, dann setzt er sich gleich an den Rechner und guckt Pornos, so als ob er wartet, bis ich gehe, um Pornos schauen zu können.
Phantasien hat er und schriebt mir oft, was er mit mir machen will, wenn er heimkommt, also sein Kopfkino, aber er macht's dann meist nicht, und versteht nicht, dass ich mich gefreut habe und enttäuscht bin.
Hoffe sie können mir helfen.
ich bin 39, und mein Freund 40. Wir sind seit über einem Jahr zusammen. Der Sex war bis jetzt immer gut, nur er hat sich immer einen Kopf gemacht, weil er so schnell kommt, seh' ich aber nicht als Problem.
Nun habe ich mitbekommen, dass er, auch wenn ich zu Hause bin, sich befriedigt, meist morgens, statt mit mir zu schlafen. Er weiß aber, dass ich immer Lust habe auf ihn und auch 'mal 'nen Quickie ganz spannend finde. Habe ihn 'mal drauf angesprochen und er meinte, dass dies nichts mit mir zu tun hat, aber dass Männer Jäger sind, und wenn die Frau immer Lust hat und man ins Bett geht und weiß, jetzt macht man Sex, da fehlt der Reiz. Und über die Masturbation befriedigt er seinen Beutetrieb.
Aber ich denke, dass er das vielleicht auch aus anderen Gründen macht. Nach der Erklärung von ihm habe ich nicht mehr so oft den ersten Schritt gemacht. Dann eines Morgens wollte ich und er hatte eine Erektion, hat mich dann aber abgeblockt, weil er bald arbeiten muss und keinen Kopf dafür hat. 5 Minuten später hat er sich's dann im Bad selber gemacht, das hat mich verletzt.
Und ich habe mitbekommen, dass er, wenn ich 'mal das Haus verlasse, und wenn's nur eine halbe Stunde ist, dann setzt er sich gleich an den Rechner und guckt Pornos, so als ob er wartet, bis ich gehe, um Pornos schauen zu können.
Phantasien hat er und schriebt mir oft, was er mit mir machen will, wenn er heimkommt, also sein Kopfkino, aber er macht's dann meist nicht, und versteht nicht, dass ich mich gefreut habe und enttäuscht bin.
Hoffe sie können mir helfen.
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Elli,
vielen Dank für Ihre ausführliche Beschreibung Ihrer Situation. Es klingt resigniert, vielleicht auch ein bißchen zornig oder verständnislos, was Sie zur Zeit mit Ihrem Partner erleben.
Sie schreiben 'der Sex war bis jetzt immer gut...' - und dann kommt Ihre Erzählung hinsichtlich der Selbstbefriedigung Ihres Partners. Kann es sein, daß der 'bis jetzt immer gute Sex' erst mit Ihrer Beobachtung und Entdeckung der sexuellen Betätigung Ihres Partners gelitten hat?
Es ist eine ambivalente, 'knifflige' Sache: Die Selbstbefriedigung (Masturbation oder Onanie) ist nicht unbedingt als Ersatz für eine partnerschaftliche Sexualität anzusehen, sondern als eine eigene Form, die vollkommen harmlos neben dem Sex zu zweit steht. Gleichzeitig ist sie historisch verpönt, gilt als 'Ersatzbefriedigung' oder - als Betrug des Partners, so, wie Sie es offensichtlich augenblicklich empfinden.
In der Tat beschreiben Sie die Vorgänge so, als würde die Selbstbefriedigung Ihres Partners zu Lasten Ihrer gemeinsamen Sexualität gehen. Vielleicht spielt dabei aber auch ein Schamgefühl eine Rolle, denn Sie sprechen davon, daß er öfter unter Ejaculatio praecox (vorzeitiger Samenerguß) leidet. Das ist eine psychogene sexuelle Störung (also ohne organische Ursache), die für viele Männer peinlich ist und schnell zu einem 'Rückzug' führen kann.
Insgesamt scheint bei Ihnen ein Gefühl von Enttäuschung, vielleicht sogar Eifersucht vorzuliegen, das sich auch in einem deutlichen Mißtrauen zeigt. Von einer weiter entfernten Warte aus betrachtet scheinen Sie beide auch eine Art 'Spiel' zu spielen: Sie beobachten die sexuellen Aktivitäten Ihres Partners, und er scheint sich dessen auch bewußt zu sein und läßt sich beim Gucken von Pornos etc. beobachten bzw. ertappen. Irgendwo scheint also doch noch eine Verbindung zwischen Ihnen zu bestehen, die Sie offensichtlich nicht ohne weiteres erkennen bzw. konstruktiv umsetzen können.
Bevor Ihr Leidensdruck, Ihre Enttäuschung, zu groß wird, empfehle ich Ihnen, einen Partnertherapeuten aufzusuchen. Sie haben dort die Chance, Ihre Wünsche, Ängste und Bedürfnisse in einem offenen, reflektierten Klima zu äußern, der Partnertherapeut fungiert dabei auch als eine Art Vermittler, um Verständnisschwierigkeiten aufzulösen. Ideal ist es natürlich, wenn Ihr Partner ebenfalls den Wunsch danach verspürt. Dazu könnten Sie dies als Ihren Wunsch äußern (nicht als Aufforderung!), weil Ihnen etwas wichtiges fehlt - körperliche Zuwendung!
Ich wünsche Ihnen Verständnis, Geduld und Mut!
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Holger Nikolai
- Heilpraktiker f. Psychotherapie -
vielen Dank für Ihre ausführliche Beschreibung Ihrer Situation. Es klingt resigniert, vielleicht auch ein bißchen zornig oder verständnislos, was Sie zur Zeit mit Ihrem Partner erleben.
Sie schreiben 'der Sex war bis jetzt immer gut...' - und dann kommt Ihre Erzählung hinsichtlich der Selbstbefriedigung Ihres Partners. Kann es sein, daß der 'bis jetzt immer gute Sex' erst mit Ihrer Beobachtung und Entdeckung der sexuellen Betätigung Ihres Partners gelitten hat?
Es ist eine ambivalente, 'knifflige' Sache: Die Selbstbefriedigung (Masturbation oder Onanie) ist nicht unbedingt als Ersatz für eine partnerschaftliche Sexualität anzusehen, sondern als eine eigene Form, die vollkommen harmlos neben dem Sex zu zweit steht. Gleichzeitig ist sie historisch verpönt, gilt als 'Ersatzbefriedigung' oder - als Betrug des Partners, so, wie Sie es offensichtlich augenblicklich empfinden.
In der Tat beschreiben Sie die Vorgänge so, als würde die Selbstbefriedigung Ihres Partners zu Lasten Ihrer gemeinsamen Sexualität gehen. Vielleicht spielt dabei aber auch ein Schamgefühl eine Rolle, denn Sie sprechen davon, daß er öfter unter Ejaculatio praecox (vorzeitiger Samenerguß) leidet. Das ist eine psychogene sexuelle Störung (also ohne organische Ursache), die für viele Männer peinlich ist und schnell zu einem 'Rückzug' führen kann.
Insgesamt scheint bei Ihnen ein Gefühl von Enttäuschung, vielleicht sogar Eifersucht vorzuliegen, das sich auch in einem deutlichen Mißtrauen zeigt. Von einer weiter entfernten Warte aus betrachtet scheinen Sie beide auch eine Art 'Spiel' zu spielen: Sie beobachten die sexuellen Aktivitäten Ihres Partners, und er scheint sich dessen auch bewußt zu sein und läßt sich beim Gucken von Pornos etc. beobachten bzw. ertappen. Irgendwo scheint also doch noch eine Verbindung zwischen Ihnen zu bestehen, die Sie offensichtlich nicht ohne weiteres erkennen bzw. konstruktiv umsetzen können.
Bevor Ihr Leidensdruck, Ihre Enttäuschung, zu groß wird, empfehle ich Ihnen, einen Partnertherapeuten aufzusuchen. Sie haben dort die Chance, Ihre Wünsche, Ängste und Bedürfnisse in einem offenen, reflektierten Klima zu äußern, der Partnertherapeut fungiert dabei auch als eine Art Vermittler, um Verständnisschwierigkeiten aufzulösen. Ideal ist es natürlich, wenn Ihr Partner ebenfalls den Wunsch danach verspürt. Dazu könnten Sie dies als Ihren Wunsch äußern (nicht als Aufforderung!), weil Ihnen etwas wichtiges fehlt - körperliche Zuwendung!
Ich wünsche Ihnen Verständnis, Geduld und Mut!
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Holger Nikolai
- Heilpraktiker f. Psychotherapie -
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so einiges kann ich jetzt besser verstehen





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