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Selbsthass und extreme Gefühle

unsichtbar (w, 27) aus NRW: Hallo! Guten Tag,

Ich habe seit einigen monaten manchmal das Gefühl nicht mehr 'Ich' zu sein. Ich habe ziemlich starke Stimmungschwankungen, meine Stimmung ändert sich ohne eine Vorwahrnung schlagartig. Manchmal bekomme ich das Gefühl in meinem Gefühlschaos zu versinken. Es ist so als würde ich vor mir selber stehen und mich selber beobachten. Ich hasse mich selber. Ich bin etwas was gar nicht existieren darf. Ich frage mich ständig wie es sein kann das jemand sich selber hassen tut. Wenn ich in den Spiegel schaue blicken meine Augen mit Verachtung auf meine Person. Ich fühle mich in meinem eigenen Körper gefangen. Genauso gehe ich mit meinem Körper auch um, mein Körper ist mir egal geworden. Ich habe keine ästhetischen probleme mit meinem Körper aber ich eckel mich vor ihm. Es geht schon soweit das ich eine Strasse bewußt und absichtlich ohne auf die Autos zu achten überquere, auch bei Bahnübergängen ist mir die Gefahr in dem Moment egal. Wenn meine Stimmung wieder wechselt und in der Stimmungsskala über der 8 liegt, bin ich wieder wie 'Ich' selbst. Ich lebe nur so wie ich mich auch fühle, dass macht mir Angst weil ich das nicht kontrollieren kann. Ich kann diese Gefühle nicht abschalten, meine Gefühle bestimmen mein Handeln. Sie bestimmen mein Leben und haben mich voll unter Kontrolle. Ich weiß einfach nicht was mit mir los ist, ist es eine Depression oder ist es etwas anderes? Wie soll ich damit umgehen? Habe ich einfach mit der Zeit zu starke Gefühle entwickelt oder bin ich nicht mehr ganz normal?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe verzweifelte Unsichtbare,

ich verstehe sehr gut, dass das, was Sie beschreiben, Ihnen Angst macht. Andrerseits haben Sie starke Gefühle, die Sie spüren lassen, dass Sie leben. Unser Handeln wird immer von Gefühlen bestimmt, ohne die gäbe es nämlich kein Handeln.

Die Art und Weise jedoch, wie Sie mit Ihrem Körper umgehen, sich bewußt Lebensgefahren aussetzen und sich wie von aussen voller Hass sehen, deutet auf eine Störung hin. Ebenso die Ausschläge auf Ihrer Gefühlsskala nach oben und unten und die Ausage, nicht existieren zu dürfen. Auch Ihr Nick als 'unsichtbar' sagt ja aus, was Sie sich anscheinend wünschen. Ihre Frage nach der Normalität ist relativ, denn die Bandbreite ist hier sehr groß.

Ich kann und darf hier keine Diagnosen stellen und rate Ihnen daher dringend, einen Termin bei einem Arzt oder einem Psychiater Ihres Vertrauens zu vereinbaren. Hier kann eine Klärung Ihrer Gefühlsbeschreibungen und eine evtl. notwendige medikamentöse Unterstützung erfolgen. Ebenso sollten Sie eine Therapie in Erwägung ziehen, was aber im Normalfall über die Zusammenarbeit mit dem Arzt läuft.

Ich wünsche Ihnen alles Gute, viel Kraft und Mut und verbleibe mit herzlichen Grüßen Ihre

Claudia Schmitt

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