Darf ich meinen psychotischen 19jährigen Sohn rauswerfen?
Selina (w, 48) aus Düsseldorf: Darf ich meinen 19jährigen Sohn der eine Psychose im Anfangsstadium hat, einfach vor die Tür setzen?
Er hat keinen Schulabschluss, weil er die Schule mit 16 abgebrochen hat. Er hat nur die 9e Klasse beendet.
Das von der Psychose haben wir erst vorgestern erfahren.
Er hat keine Ausbildung mehr, er hatte 2 angefangen aber beide verloren, weil er entweder nicht aufgetaucht ist oder immer zu spät gekommen ist.
Er möchte dennoch weiterhin im Lebensmittelhandel arbeiten.
Er macht mir und meinem Freund das Leben zur Hölle, mein Freund ist kurz davor die Beziehung zu beenden.
Mein Sohn macht gar nichts im Haushalt, er macht super selten etwas um zu helfen.
Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich daran denke ihn raus zu werfen, dies hat mir meine Therapeutin auch gesagt, dass ich es machen soll, aber da wussten wir noch nicht das er krank ist.
Vielen Dank für Ihre Antwort
Er hat keinen Schulabschluss, weil er die Schule mit 16 abgebrochen hat. Er hat nur die 9e Klasse beendet.
Das von der Psychose haben wir erst vorgestern erfahren.
Er hat keine Ausbildung mehr, er hatte 2 angefangen aber beide verloren, weil er entweder nicht aufgetaucht ist oder immer zu spät gekommen ist.
Er möchte dennoch weiterhin im Lebensmittelhandel arbeiten.
Er macht mir und meinem Freund das Leben zur Hölle, mein Freund ist kurz davor die Beziehung zu beenden.
Mein Sohn macht gar nichts im Haushalt, er macht super selten etwas um zu helfen.
Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich daran denke ihn raus zu werfen, dies hat mir meine Therapeutin auch gesagt, dass ich es machen soll, aber da wussten wir noch nicht das er krank ist.
Vielen Dank für Ihre Antwort
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Sehr geehrte Fragestellerin,vielen Dank für Ihr Anfrage und Ihr Vertrauen.
Das Ihr Gewissen Sie quält ist verständlich. Durch die mütterliche Bindung zu Ihrem Sohn möchten Sie Ihn beschützen auch wenn Ihr Leben dadurch negativ beeinflusst wird und Sie eventuell Ihren Lebenspartner verlieren.
Ich frage mich allerdings, ob Sie es schaffen die Kraft aufzubringen um Ihrem Sohn bestmöglich zu helfen, wenn dabei Ihr Leben droht den Bach runter zu gehen beziehungsweise wenn Sie durch Ihre Verzweiflung in eine schwere Depression fallen?
Die Antwort Ihrer Therapeutin bleibt auch durch die neuen Umstände (Psychosen) gültig, da es wahrscheinlich das Beste für Sie und Ihr Leben ist. Allerdings steht jetzt die Behandlung Ihres Sohnes ebenfalls im Vordergrund.
Wie wäre es, wenn er in eine schützende Umgebung kommt, wo man sich so um Ihn kümmern kann wie es seine Erkrankung erfordert?
Leider kann ich nicht beurteilen, in wie weit Ihr Sohn noch zugänglich ist. Wahrscheinlich merkt er selbst bereits, das mit Ihm etwas nicht stimmt.
Menschen mit Psychosen gehören in fachärztliche Betreuung, da sie auf entsprechende Psychopharmaka (Medikamente) angewiesen sind. Bis Ihr Sohn richtig eingestellt ist kann es einige Zeit brauchen.
Haben sie bereits schon daran gedacht Ihren Sohn zu fragen ob er freiwillig in eine psychiatrische Klinik gehen würde? Wie wäre es, wenn sie mit dem sozialpsychiatrischen Dienst des Düsseldorfer Gesundheitsamtes über Ihre Thematik sprechen?
Ich hoffe ich konnte Sie bei Ihren Gedankengängen hilfreich unterstützen.
Sollten Sie weitere Fragen haben, können Sie mich gerne Ansprechen.
Oliver Haufe
- psychologischer Berater & Coach -
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