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impulsive und aufbrausende Persönlichkeit

Keno67 (m, 44) aus Winnenden: Hallo,

ich bin das zweite Mal verheiratet und die Ehe steht jetzt nach ca. 3,5 Jahren vor dem Aus. Wir haben ein gemeinsames Kind, 4 Jahre, und ein Kind, was meine Frau mit in die Ehe brachte, 13 Jahre.

Der ältere Sohn ist z. Z. zu einer Verhaltenstherapie. Durch meine aufbrausende und direkte Art (habe weder meine Frau noch die Kinder geschlagen) werde ich auch mit für dessen Zustand verantwortlich gemacht. Ich werde sehr laut, beleidigend und herabwürdigend. Ich meine es aber nicht so, und nach kurzer Zeit tut es mir auch sehr leid.

Seit einigen Monaten eskaliert der Streit mit meiner Frau immer mehr, auch vor den Kindern, soweit, dass wir mit Äußerungen auch unter der Gürtellienie ('...halt die Schnauze, du kotzt mich an, ihr kotzt mich an, blöde Tucke

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Lieber Keno67,

Ihr Leidensdruck scheint sehr hoch zu sein, und daß Sie Ihr eigenes Verhalten so offen thematisieren, halte ich für eine große Stärke Ihrerseits!

Sie stellen selbst fest, daß Sie mit Ihrer Persönlichkeit die Konflikte in Ihrer Familie stark mitbeeinflussen oder sogar 'anheizen'. Ihre Frau scheint dem nichts entgegensetzen zu können, außer (Ihrer Beschreibung nach) ebenfalls Wut und Aggression. Daß Kinder darunter unendlich stark leiden, bemerken Sie ebenfalls.

Sie schreiben, daß Sie einer Therapie zugestimmt haben. Das ist ein wertvoller und wichtiger Schritt der zeigt, daß Sie die Situation ernstnehmen und aktiv etwas verändern wollen. Sie können sich an einen Therapeuten Ihrer Wahl wenden (Heilpraktiker für Psychotherapie oder psychologische Psychotherapeuten) oder eine Beratungsstelle kontaktieren, z. B. den Sozialpsychiatrischen Dienst. Dort kann man Ihnen weiterhelfen mit geeigneten Therapieangeboten in Ihrer Nähe.

Hilfreich wäre es natürlich, wenn Sie gemeinsam mit Ihrer Frau eine Paartherapie absolvieren würden oder den Therapeuten Ihres Sohnes ansprechen würden mit der Bitte, Ihnen Tips für eine systemische (Familien-) Therapie zu geben. Sie werden Hilfe von außen benötigen, haben Sie also bitte den Mut und die Kraft, sich schnell um Hilfe zu kümmern! Sie werden dann erleben, daß viele als ausweglos empfundene Situationen doch immer noch Alternativen bieten, die allen Beteiligten wieder zu mehr Lebensfreude verhelfen können! Die 'Ratschläge' Außenstehender können Sie für sich nur so verarbeiten, daß Sie versuchen, sich in deren Lage zu versetzen und deren Hilflosigkeit nachzuspüren. Solchen Übungen werden Sie auch im Rahmen einer Therapie begegnen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!

Herzliche Grüße

Ihr

Holger Nikolai
Bewertung durch den Fragensteller:
Vielen Dank, wir sind auf einem guten Weg.





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