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Borderline - wie geht es ohne Medikamente weiter ?

Borderline (w, 28) aus Bonn: Hallo,
ich leide unter der Borderlinepersönlichkeitsstörung und mache deswegen auch schon seit längerem eine Therapie.
Letztes Jahr ist bei mir viel passiert und damit ich mein Studium trotzdem erfolgreich beende, habe ich für die härteste Zeit dann Citalopram 20mg/täglich eingenommen. Zeitgleich habe ich meine Therapie fortgesetzt. Eigentlich war und bin ich nicht so der Freund von Psychopharmika, aber damals hat es mir schon geholfen. Nachdem ich mein Studium dann über die Bühne gebracht habe, habe ich das Medikament dann wieder abgesetzt. An die Vorgaben vom Arzt habe ich mich dabei genau gehalten. Das Absetzten hat insgesamt 6 Wochen gedauert, alle zwei Wochen 5mg weniger. Ich habe davei schon so einige Absetzungserscheinungen gehabt, wirklich gut ging es mir dabei nicht. Nun habe ich letzten Donnerstag die letzte Tablette eingenommen und das Zeug also abgesetzt. Seit dem geht es bei mir wieder ganz schön rund. Ziemlich sogar. Meine Frage an Sie ist nun, ob das normal ist, weil ich das Medikament grade erst abgesetzt habe? Wenn ja, ab wann wird das denn wahrscheinlich wieder besser?
Meine Therapeutin wollte ich nicht fragen, die hat mit Medikamenten nicht wirklich viel am Hut und den Psychiater wollte ich deswegen auch nicht wieder aufsuchen. Vielleicht können Sie mir ja helfen.
Herzliche Grüße
Borderline

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo Borderline,

vermutlich haben Sie es einfach überlesen - doch das Psychomeda-Team darf Ihnen aus rechtlichen Gründen keine Empfehlungen oder Ratschläge in Bezug auf eine Medikation geben. Auch dann nicht, wenn es dabei um mögliche Problematiken bei der Absetzung von Medikamenten geht.
Hier ist nun einmal Ihr behandelnder Arzt gefragt, mit welchem Sie die Thematik auch noch einmal genauestens erörtern und besprechen sollten.

Sie sollten daher so schnell wie möglich, einen Termin mit Ihrem Psychiater vereinbaren. Es kann sehr viele Gründe haben, warum Sie nun auf das Absetzen des Medikamentes mehr oder weniger kritisch reagieren.

Möglicherweise spielt Ihnen hier auch Ihr Unterbewußtsein einen Streich :
Sie haben die letzte Tablette aufgebraucht und können somit - auch wenn Sie es wollen würden - nicht kurzfristig wieder auf die Medikation zurückgreifen, wenn es Ihnen nicht so besonders gut geht. Möglicherweise reagiert ihr Unterbewußtsein darauf nun mit Unsicherheit, Nervosität und vielleicht sogar Angst.

Auf jeden Fall sollten Sie das zusammen mit Ihrer Therapeutin und Ihrem behandeldem Arzt besprechen um gemeinsam eine Lösung für Sie zu finden.
Wichtig dabei ist, das alle Beteiligten sich hier austauschen und gegenseitig informieren, um weitere Schritte abzusimmen und zu koordinieren.

Was ich Ihnen auch empfehlen kann, ist der Besuch einer Selbsthilfegruppe. Hier können Sie sich mit anderen Borderlinern über diese und andere Thematiken der Störung austauschen und sich gegenseitig unterstützen.
Denn machmal können eben nur Menschen helfen, die gleiche Erfahrungen haben...

Die im angehängten Link erwähnte SHG ist zwar im Ruhrgebiet mit einigen Gruppen vertreten, verfügt aber über weitreichende Kontakte zu anderen Gruppen im Bundesgebiet.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und alles erdenklich Gute !

Thomas Dereser
Psychologischer Berater u. Personal Coach
Bewertung durch den Fragensteller:





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