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Kalorienzählen und Essanfälle - ich glaube, ich brauche Hilfe

pabu (w, 25) aus Berlin: Ich befinde mich in einem Teufelskreis. 2012 meine erste disziplinierte Diät,von 88kg in 11 Monaten auf 69kg.Grund damals,da ich noch nie nen Freund hatte,dachte ich, schlanker klappts. das hat es.

nachdem er Schluss machte, ging das Essproblem los. Ich aß heimlich und bewahrte vor anderen den Schein, dass ich gesund esse und nicht verstehe, warum ich zunehme.

2014 war ich 94kg schwer und begann mit meinem derzeitigen Freund ins Fitnessstudio zu gehen. Schaffte es auf 82kg mit Sport und Ernährung. Dann streng ketogen ernährt auf 76kg geschafft. Dann ging es los. ich aß nachts und bekam Essanfälle, wo mein Gehirn sich einfach abstellt. Danach mag ich am liebsten erbrechen, doch es klappt nicht.

Ich schäme mich. Verbiete mir selbst zu essen. Zähle Kalorien, bei Essanfällen jedoch esse ich dann regelrecht 5-8 Brötchen auf Arbeit. Ich arbeite in einem hotel, wo essen vom frühstück überbleibt und mitarbieter sich bedienen können. danach bin ich dann absolut verzweifelt, weine sehr viel und ekel mich vor mir selbst. Ich glaub, ich brauche hilfe, doch schäme mich. Ich mag es gar nicht, vor anderen zu essen. Es ist ein Teufelskreis.


Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe pabu,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage und freue mich, dass Sie Ihren ersten Schritt in Richtung Hilfesuche gewagt haben. Ich kann es gut nachempfinden, dass Sie sich schämen, überhaupt darüber zu sprechen. Und doch geht es den meisten Frauen, die von einer Essstörung betroffen sind, ähnlich, so dass Sie nicht allein damit sind.

Ihr Gefühl ist richtig, dass Sie Hilfe brauchen, um aus diesem Gedanken- und Verhaltenskreislauf wieder heraus zu kommen. Sie pendeln zwischen krampfhafter Gewichtskontrolle und nächtlichen Essanfällen hin und her und spüren, dass der Zwang, sich mit Ihrem Körpergewicht zu beschäftigen und Ihr Wohlbefinden davon abhängig zu machen, immer stärker wird.

In Berlin gibt es die langjährig erfahrene Beratungsstelle Dick & Dünn. Sie bieten ein sehr vielfältiges Beratungsangebot an. Bitte vereinbaren Sie dort umgehend einen Beratungstermin. Schildern Sie Ihre Situation, dann werden Sie erfahren, wie Sie am besten weiter vorgehen können.

Parallel dazu könnten Sie auch schon mit Ihrem Hausarzt über Ihre Problematik sprechen, wenn Sie ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihm haben. Auch er wird Ihnen weiterhelfen.

Sie brauchen jetzt professionelle Unterstützung und Begleitung von außen - versuchen Sie, sich trotz der Schamgefühle dafür zu öffnen, um langfristig einen heilsamen Weg aus diesem seelisch und körperlich belastenden Verhaltensmustern zu finden. Ich bin sicher, dass Sie es schaffen werden.

Ich wünsche Ihnen alles Gute. Über ein kurzes Feedback und eine Bewertung würde ich mich freuen.

Viele Grüße

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie

Bewertung:
schnelle Antwort und hilfreiche Worte,die schockierend für den Betroffenen sind,aber Mut machen!





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