Ich will nicht dabei zusehen wie meine Freundin verhungert...

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe sky_1,

ich finde es sehr löblich von Ihnen, dass Sie sich so sehr um Ihre Freundin kümmern. Zunächst weiß ich nicht wie weit Ihre Freundin bereits darin fortgeschritten ist, das Essen zu restriktieren. Aber es ist offensichtlich, dass sie Hilfe braucht.

Ja, Sie können ihr helfen. Bitte reden Sie ihr nicht in ihre Entscheidung mit dem Essen rein. Das könnte ihre einzige Möglichkeit sein, die sie noch übrig hat, im Leben irgendwo Einfluß auszuüben. Meistens hängen damit andere Probleme zusammen. Sie kennen sie sehr gut. Reden Sie mir ihr über ihre Probleme. Gibt es Streit zu Hause? Wie ist die Atmosphäre im Elternhaus? Eher kühl? Fühlt sie sich geborgen? Hat sie andere Probleme?

Machen Sie ihr klar, dass es wichtig ist, dass sie sich in ihren Problemen unterstützen läßt. Benennen Sie als ihre Probleme nicht das Essen. Sie kann entweder eine ambulante Therapie machen oder sich in eine Klinik einweisen lassen. Helfen Sie ihr, dass sie einen Termin beim Kinder- und Jugendpsychotherapeuten vereinbart. Aber reden Sie ihr bitte nicht ins Essen rein - sondern gehen Sie auf die anderen Probleme ein, die sie ganz sicher hat - sonst würde sie normal essen.

Und Sie sind natürlich auch noch wichtig. Es ist ganz wichtig, dass Sie bei dem ganzen 'sich um die Freundin kümmern' sich selber nicht vergessen. Grenzen Sie sich bestimmt aber freundlich von ihr ab wenn es Ihnen zuviel wird. Und wenn Sie selber Hilfe dabei brauchen dann gehen Sie zur Schulpsychologischen Beratungsstelle beim Schulamt. Dort muss man Ihnen einen Termin anbieten wenn Sie sagen, dass es etwas gibt, das Sie vom Lernen abhält.

Stehen Sie Ihrer Freundin zur Seit, das wird sie jetzt brauchen. Ich wünsche Ihnen beiden alles Gute und viel Kraft für das was vor Ihnen liegt.

Herzlicher Gruß
Shivani Allgaier

Bewertung durch den Fragensteller:
danke