Wir machen uns ernsthaft Sorgen über unsere 15-jährige, handy-süchtig Tochter!
Emilia (w, 35) aus Bremen:
Guten Tag, liebes Beratungs-Team!
Unsere Tochter leidet offensichtlich an einer richtigen Handysucht! Wir haben dies über einen Zeitraum von einem halben Jahr beobachtet: Ohne das Handy geht sie nirgends hin, sie hat ihre ganzen Hobbys gekündigt und ihre ganze Freizeit besteht nun aus dem SMS schreiben oder telefonieren. Das spielt sich nach der Schule bis in die Nacht hinein ab. Außerdem hat sie bereits Kontakt zu Mitschülern, welche in ihrer Freizeit Alkohol konsumieren und die teilweise auch schon durch mutwillige Sachbeschädigung auffielen!
Im Sommer haben wir ihr das Handy deshalb bereits mal für 14 Tage entzogen, was in einem Ringkampf ausartete. Sie veränderte sich dadurch zum Positiven, nahm wieder Dinge aus ihrem Umfeld war, beteiligte sich an Gesprächen, ihr Ton uns gegenüber wurde wieder freundlich und akzeptabel, darum erhielt sie das Mobiltelefon zurück.
Nun waren wir leider wieder am gleichen Punkt angekommen und haben deshalb beim Netzbetreiber den Anschluss sperren lassen und schon gab wieder Streit, endlos Diskussionen, unser ganzes Familienleben steht deshalb Kopf. Alles dreht sich nur noch um dieses Thema!
Was können wir dagegen tun? An Einschränkungen im Umgang mit dem Handy hält sie sich nicht. Statt sich mit wirklichen Freunden zu treffen, wickelt sie alles per SMS oder „Whats-App“ ab. Sie zieht sich immer mehr in ein Schneckenhaus zurück. Im Umgang mit uns vergißt sie auch oft, wen sie vor sich hat.
Wir machen uns ernsthafte Sorgen um sie. Und zu einem Psychologen würde sie niemals mitgehen, sie wird gleich 15 Jahre. Vielen Dank für Ihre Antwort. Danke, für Ihren fachkundigen Rat! Emilia
Guten Tag, liebes Beratungs-Team!
Unsere Tochter leidet offensichtlich an einer richtigen Handysucht! Wir haben dies über einen Zeitraum von einem halben Jahr beobachtet: Ohne das Handy geht sie nirgends hin, sie hat ihre ganzen Hobbys gekündigt und ihre ganze Freizeit besteht nun aus dem SMS schreiben oder telefonieren. Das spielt sich nach der Schule bis in die Nacht hinein ab. Außerdem hat sie bereits Kontakt zu Mitschülern, welche in ihrer Freizeit Alkohol konsumieren und die teilweise auch schon durch mutwillige Sachbeschädigung auffielen!
Im Sommer haben wir ihr das Handy deshalb bereits mal für 14 Tage entzogen, was in einem Ringkampf ausartete. Sie veränderte sich dadurch zum Positiven, nahm wieder Dinge aus ihrem Umfeld war, beteiligte sich an Gesprächen, ihr Ton uns gegenüber wurde wieder freundlich und akzeptabel, darum erhielt sie das Mobiltelefon zurück.
Nun waren wir leider wieder am gleichen Punkt angekommen und haben deshalb beim Netzbetreiber den Anschluss sperren lassen und schon gab wieder Streit, endlos Diskussionen, unser ganzes Familienleben steht deshalb Kopf. Alles dreht sich nur noch um dieses Thema!
Was können wir dagegen tun? An Einschränkungen im Umgang mit dem Handy hält sie sich nicht. Statt sich mit wirklichen Freunden zu treffen, wickelt sie alles per SMS oder „Whats-App“ ab. Sie zieht sich immer mehr in ein Schneckenhaus zurück. Im Umgang mit uns vergißt sie auch oft, wen sie vor sich hat.
Wir machen uns ernsthafte Sorgen um sie. Und zu einem Psychologen würde sie niemals mitgehen, sie wird gleich 15 Jahre. Vielen Dank für Ihre Antwort. Danke, für Ihren fachkundigen Rat! Emilia
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Hallo liebe, ratlose Emilia!
Erst einmal herzlichen Glückwunsch zu Ihrem lebensdienlichen und konsequenten Verhalten gegenüber dem bedenklichen Verhalten Ihrer Tochter! Im Grund ist dies ja auch ganz einleuchtend, denn wer Zahl, der schafft bekanntlich nun mal an und solche ungute Sucht Ihrer Tochter auch noch mit Ihrem guten Geld zu finanzieren, ist ja nun doch wirklich nicht vertretbar! So eine Verantwortungsvolle Haltung gegenüber dem jugendlichen „Irrsinn“ würde man sich öfters wünschen, aber leider lassen die meisten Eltern bequemerweise die Sache oft einfach laufen und wunder sich dann über die schlimmen Folgen!
Kinder und Jugendliche reden dann schnell von „Erpressung“ und fangen endlose Diskussionen an. Aber sobald man sich darauf einläßt. hat man auch schon verloren, denn die jungen Leute haben nun mal die sehr viel besseren Nerven und typisch für eine echte Sucht ist auch, daß es dabei auch kein Gewissen und keinen Anstand mehr gibt!
Sie schreiben nichts von anderen Geschwistern und ich vermute deshalb, daß es sich bei Ihrer Tochter wohl um ein Einzelkind handelt, welches jetzt leider Anschluß an eine gefährliche Gruppe von Jugendlichen gefunden hat. Es wäre deshalb gut, wenn Sie Ihrer Tochter die Finanzierung von lebensdienlichen Freizeitbeschäftigungen im Kreise von strebsamen Gleichaltrigen anböten. Ich denke da an einen Tanzkurs, oder Tanzgruppe, eine Musik-Band, einen Kletterkurs oder auch einen Reitkurs, wenn dies für Sie finanzierbar ist. Ist gibt in allen Städten und Landkreisen - unseres so gut organisierten Landes - jede Menge überaus attraktive Freizeitangebot für Jugendliche, über die Sie sich beim Stadt- bzw. Kreisjugendring, oder auch bei den kirchlichen Jugendstellen erkundigen können.
Nachdem sich Ihre Tochter schon einmal, nach einem „kalten Entzug“ wieder ganz gut gefangen hat, ist auch diesmal zu hoffen, daß sie durch die so schöpferische Langeweile der handylosen Zeit, sich ehern oder später bereit findet, Ihre pädagogische wertvollen Angeboten anzunehmen.
Sie schreiben so leidensvoll von: „ Nur noch Streit, endlos Diskussionen, unser ganzes Familienleben steht deshalb Kopf. Alles dreht sich nur noch um dieses Thema!“ Das muß nicht so sein, denn zum Streiten und zu Endlosdiskussionen gehören immer mindestens zwei Parteien und wie weiter oben schon ausgeführt: Sie können dabei nur unterliegen und verschwenden dadurch nur sinnlos Ihre besten Nervenkräfte!
Pupertierende Jugendliche brauchen das starke Gegenüber und müssen sich an anderen Meinungen abarbeiten können, aber das sollt immer nur in einer Atmosphäre der gegenseitigen liebevollen Achtung und des Respektes geschehen. Leider erkennen und beachten das viele Eltern nicht und glauben durch größtmögliches Entgegenkommen, die Jugendlichen für sich gewinnen zu können, aber das Gegenteil ist der Fall, weil dann die Forderungen ins Unermeßliche steigen und man auch als Gesprächspartner mit klarem Wertbewußtsein nicht mehr ernst genommen wird!
Ich glaube nicht, daß Ihre Tochter einen Psychologen bräuchte, sondern nur Eltern mit guten Nerven und klaren Vorstellungen was richtig und falsch, was angemessen und unangemessen ist und dies scheinen bei Ihnen ja durchaus der Fall zu sein. Bleiben Sie also bei Ihrer klaren Haltung, aber vermeiden Sie Streit und fruchtlose Diskussionen. Achten Sie immer auf den Ton und die gute Form des Miteinanders und nur wenn dies stimmt, sollten Sie sich zu einem Gespräch bereit finden. Aber sobald dieses wieder in Streit und liebloser Diskussion ausartet, sollten es sofort beenden werden, indem man einfach den Raum verläßt!
Wenn Sie ein übriges tun wollen, dann rate ich Ihnen zu einem Eltern-Training oder einem Gespräch mit den Fachleuten der Erziehungsberatungsstellen der freien Wohlfahrtsverbände, wie z.b. der Kath. Jugendfürsorge. Wo Sie kostenlos Rat und fachkundige Hilfestellung für die schwierige Zeit der Entwicklungsjahre Ihrer Tochter bekommen und alle Ihre diesbezüglichen Sorgen und Nöte in Ruhe besprechen können.
Liebe Emilia, ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen Worten etwas Mut machen und eine Richtung weisen konnte, die Sie mit gutem Gefühl bejahen und umsetzen können! Vor allem aber wünsche Ihnen nun von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht, bei der jetzt so notwendigen konsequenten Stärke in Ihrer angespannten Erziehungssituation, damit der Lebenskompaß Ihrer Familie in Zukunft wieder in Richtung echter, unbeschwerter Freude zeigt! Auf Wunsch stehe ich Ihnen dabei auch weiterhin gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Für heute grüße ich Sie sehr herzlich als Ihr Lebensberater
Rainer J. G. Schmidt – E-Post@Rainer-JGS.de
Dipl. Sozialpädagoge mit positiver Psychotherapie
D-94360 Mitterfels – Burgstraße 7 – Tel. 09961/7255
P.S.: Wenn Sie noch Fragen haben, oder eine regelmäßige Online-Beratung wünschen, so können Sie sich gerne auch direkt an mich wenden. - Vergessen aber Sie bitte nicht, diese kostenlose Antwort zu bewerten und wenn möglich, auch kurz zu kommentieren - herzlichen Dank und alles Gute!
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