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Unser 30-jähriger Sohn lebt in Müll und Dreck und verwahrlost zusehnds!

Mutter (w, 58) aus NRW:

Hallo,liebes Team,
mein Sohn ist mittlerweile 30 Jahre alt und lebt in einer eigenen kleinen Wohnung. Er ist berufstätig, arbeitet auch Vollzeit. Das Problem ist aber seine komplette Faulheit und Verwahrlosung.

Mich hat der Schlag getroffen als ich kürzlich wieder einmal seine Wohnung betrat. Er wohnt nicht, nein er Haust in Dreck und Müll. Überall liegt Unrat rum, dreckige Wäsche, Essensreste herum. Er hat ein Haustier, das seine Notdurft überall verrichtet, da es seine Toilette vor Dreck nicht nutzen kann, weshalb ich das Tier wohl ins Tierheim bringen werde müssen.

Auch seine Körperpflege ist mehr als Mangelhaft. Ich habe mir schon den Mund fusselig geredet und ihm auch geholfen die Wohnung des öfteren zu reinigen. Doch diesmal bin ich nur noch angeekelt und geschockt, denn das ist doch wirklich nicht normal.

Wir - seine Eltern - haben für seine Wohnung gebürgt,und zahlen auch noch einen Teil seiner Nebenkosten, damit er nicht im dunklem sitzen muß. Aber er macht dauernd neue Schulden und kommt mit seinem Geld nicht hin. Ich kann nicht mehr, und will nicht mehr. Doch wie kann ich ihm klar machen, dass er so verkommt?. Ich habe mehr als Angst, das er total abrutscht. Leider habe ich einen Bruder verloren, der mit dem Leben auch nicht zurecht kam. Das verfolgt mich heute noch. Danke, für Ihren fachkundigen Rat! M.


Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Hallo, liebe Frau M.,
vielen Dank, daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr Herz ausschütten und hier um Rat und Hilfe wegen Ihres ungeratenen Sohnes nachfragen, der offensichtlich zusehends verwahrlost und nicht einmal bereit ist sich ordentlich um sein Haustier zu kümmern.

Ihnen geht es so, wie heute leider vielen Eltern, die es nur gut, aber leider eben meist auch oft viel zu gut mit Ihren Kindern gemeint haben und sich dann wundern, daß diese zwar Forderungen stellen, aber nicht einsehen, daß sie auch etwas dafür tun müßten.

Insbesondere sind es die so selbstverständlichen Grundwerte, wie Ehrlichkeit, Ordnungsliebe, Zuverlässigkeit, Fleiß, Strebsamkeit, Wahrhaftigkeit usw. die heute leider für immer mehr - in einem nie dagewesenen Wohlstand aufgewachsene - junge, verwöhnte Menschen zu Fremdwörtern geworden sind.

Ihren Sohn in rechter Weise zu lieben und ihm zu einem würdevollen, gesunden und verantwortungsvollen Leben zu verhelfen, bedeutet aber auch, daß Sie ihn jetzt endlich aus Ihrer - sicherlich gut gemeinten - Obhut entlassen und umgehend jegliche finanzielle Unterstützung einstellen müßten, um ihn mit der ganz normalen, gesunden Härte des ganz normalen Lebens zu konfrontieren, damit er endlich lernen kann, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen, oder andernfalls - zu seinem Wohl - mit den entsprechenden Konsequenzen konfrontiert wird!

Man kann es ja doch mittlerweile mit Händen greifen, daß all Ihre mütterliche Sorge und großzügige finanzielle Unterstützung nur zu immer mehr Bequemlichkeit, Faulheit und Verantwortungslosigkeit geführt hat und es jetzt allerhöchste Zeit wäre, endlich einen radikalen Kurswechsel einzuleiten!

Um die Sache etwas abzufedern könnten Sie Ihrem Sohne die Adressen der bekannten Wohlfahrtsverbände z.B. der Caritas oder der Arbeiterwohlfahrt und des staatlichen Psychosozialen-Dienstes geben, wo gut bezahlt Sozialpädagogen sich hauptberuflich und kostenlos um derlei problematische Menschen und deren Wohlergehen kümmern.

Nachdem Ihr Sohn lange genug all Ihre Hilfe und Unterstützung nur mit Füßen getreten hat, währe es jetzt Ihre wichtigste Aufgabe und ein letztmöglicher ganz wichtiger Liebesdienst auf konsequenten innerlichen und äußerlichen Abstand zu gehen und diese schreckliche Verwahrlosung von Person, Wohnung und Haustier den zuständigen Stellen (Ordnungsamt, Gesundheitsamt, Tierschutzverein, Psychosozialen-Dienst, Hausbesitzer usw.) zu melden, weil Sie sich sonst der unterlassenen Hilfeleistung schuldig machen würden!

Sie als Eltern sind in so einer Situation schon lange der falsche Ansprechpartner, da Sie es viel zu lange versäumt haben, mit der nötigen Klarheit und lebensdienlichen Härte zu reagieren, weshalb jetzt dafür andere Institutionen in der Pflicht sind.

Dies wird dann natürlich für Ihren Sohn eine zwar recht kalte, aber durchaus gesunde und belebende Dusche sein, die erfahrungsgemäß derlei pflichtvergessene und verwahrloste Menschen unbedingt brauchen, um sich auf ihre eigenen Kräfte und Fähigkeiten zu besinnen!

Nach einiger Zeit der Umstellung sind diese jungen Leute dann auch meist aufrichtig dankbar, daß man ihnen den nötigen Impuls für ein vernünftiges, gesundes und menschenwürdiges Leben gegeben hat und auch zurecht recht stolz auf ihr neues Leben, sowie ihren Eltern dankbar, weil sie sonst den Absprung aus dieser inneren und äußerlichen Verwahrlosung wohl kaum geschafft hätten.

Liebe Frau M., ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen klaren und deutlichen Worten wieder etwas Mut machen und eine neue Richtung weisen konnte! Für Rückfragen stehe ich Ihnen jederzeit gerne unter Tel. 09961/7255 zur Verfügung. Im Gegenzug würde ich mich über eine umgehende Bewertung und kurze Kommentierung sehr freuen. Für heute Grüße ich Sie recht herzlich als Ihr mitfühlender Psychomeda-Berater
Bewertung durch den Fragensteller:
Klare Worte, die einen natürlich erstmal hart klingen lassen. Aber eigentlich weiß man es ja





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