Unser 28-jähriger Sohn bekommt sein Leben nicht in den Griff!
Thommy (m, 53) aus Weißenhorn:
Hallo und guten Tag!
Wir sind eine Patchwork-Familie, in die meine Frau 2 Kinder mitgebracht hat. Der ältere, 28-jährige Sohn kann, oder will sein Leben nicht in den Griff bekommen und offensichtlich lieber das Hotel „MAMA“ genießen und ausnutzen!
Er wechselt die Arbeitgeber recht häufig, teils auch ungewollt, wegen Unterschlagung und anderen wenig erfreulichere Verhaltensweisen. Meistens jedoch weil er einfach keinen Bock hat.
Wenn es Probleme gibt, so ist sein Motto: Kopf in den Sand, alles einfach laufen lassen und um nichts kümmern, denn die gute Mama wird’s schon richten!
Seine Ausbildung hat er damals leichtfertig abgebrochen und nun ist er auch schon wieder Arbeitslos. Da er aber, wie so oft fristlos gekündigt wurde, bekommt er jetzt auch 3 Monate lang kein Arbeitslosengeld.
Nun findet er inzwischen nicht einmal mehr eine Stelle als Hilfsarbeiter. Überall tönt er aber herum, dass er gerne eine Ausbildung zum Notfallrettungssanitäter machen würde.
Nachdem er aber weder die körperliche Fitness - 140kg bei 1,85m - noch die benötigte Schulausbildung hat, scheint es mir als würde sein Wunsch nur ein unerfüllbarer Wunschtraum zu sein.
Ich sehe es nun nicht mehr ein, für ihn noch weitere 3 Jahre für die Dauer einer Ausbildung zu zahlen, geschweige denn ihn überhaupt noch zu unterstützen, denn Rücksichtnahme und Verantwortungsgefühl sind für ihn leider schon seit jeher Fremdwörter!
Wie kann man so einen jungen, aber verantwortungslosen Menschen wieder auf die richtige Bahn lenken? Über einen guten Rat wäre ich Ihnen sehr dankbar und verbleibe mit freundlichem Gruß - Thommy
Hallo und guten Tag!
Wir sind eine Patchwork-Familie, in die meine Frau 2 Kinder mitgebracht hat. Der ältere, 28-jährige Sohn kann, oder will sein Leben nicht in den Griff bekommen und offensichtlich lieber das Hotel „MAMA“ genießen und ausnutzen!
Er wechselt die Arbeitgeber recht häufig, teils auch ungewollt, wegen Unterschlagung und anderen wenig erfreulichere Verhaltensweisen. Meistens jedoch weil er einfach keinen Bock hat.
Wenn es Probleme gibt, so ist sein Motto: Kopf in den Sand, alles einfach laufen lassen und um nichts kümmern, denn die gute Mama wird’s schon richten!
Seine Ausbildung hat er damals leichtfertig abgebrochen und nun ist er auch schon wieder Arbeitslos. Da er aber, wie so oft fristlos gekündigt wurde, bekommt er jetzt auch 3 Monate lang kein Arbeitslosengeld.
Nun findet er inzwischen nicht einmal mehr eine Stelle als Hilfsarbeiter. Überall tönt er aber herum, dass er gerne eine Ausbildung zum Notfallrettungssanitäter machen würde.
Nachdem er aber weder die körperliche Fitness - 140kg bei 1,85m - noch die benötigte Schulausbildung hat, scheint es mir als würde sein Wunsch nur ein unerfüllbarer Wunschtraum zu sein.
Ich sehe es nun nicht mehr ein, für ihn noch weitere 3 Jahre für die Dauer einer Ausbildung zu zahlen, geschweige denn ihn überhaupt noch zu unterstützen, denn Rücksichtnahme und Verantwortungsgefühl sind für ihn leider schon seit jeher Fremdwörter!
Wie kann man so einen jungen, aber verantwortungslosen Menschen wieder auf die richtige Bahn lenken? Über einen guten Rat wäre ich Ihnen sehr dankbar und verbleibe mit freundlichem Gruß - Thommy
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Vielen Dank, lieber Herr T.,
daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr Herz ausschütten! Gerne will ich versuchen Ihnen bei der rechten Förderung Ihres Stiefsohnes behilflich zu sein.
Wie Sie aber wohl auch schon erkannt haben, steht und fällt die Sache mit der Einstellung und dem Verhältnis Ihrer Frau zu ihrem Sohne, der offensichtlich - wie heute leider so viele junge Leute – der Wohlstands-Verwahrlosung anheim gefallen ist, so daß es die sicherlich gut meinende Mutter und leider auch Sie, jetzt die Früchte eines falschen Erziehungsideales ernten müssen, welches durch übergroße Freiheit, mangelnde Wertevermittelung und vor allem fehlende gesunde, lebensdienliche Härte gekennzeichnet ist!
Wenn es Ihnen nicht gelingt, Ihrer Frau, der Mutter dieses jungen Mannes dafür die Augen zu öffnen, um jetzt endlich an einem gemeinsamen Strange zu ziehen und endlich die so notwendige, gesunde Härte zu zeigen, dann stehen Sie auf völlig verlorenem Posten und hätten nur die Wahl alles stoisch zu ertragen, oder von Ihrer Frau Abstand zu nehmen!
Die von Ihnen so lebensnah beschriebene Leidensgeschichte ist so oder ähnlich heute mittlerweile schon zu einem Klassiker der Elternsorge geworden, denn trotz bester Förderung und ausreichender Fähigkeiten verweigern sich heute immer mehr gesunde junge Mensch ihren schulische, beruflichen und auch allgemein menschlichen Pflichten gegenüber sich selbst, den Eltern und der Gesellschaft und versuchen in verantwortungsloser Weise auf Kosten der Allgemeinheit ein bequemes, aber höchst beschämendes selbst- und fremd-schädigendes Leben zu führen!
Wenn man diesen Leuten dann nicht rechtzeitig, klar und deutlich die nötigen Grenzen und Pflichten aufgezeigt werden, so rutschen sie nicht selten in ein pflichtvergessenes, asoziales und nicht selten sogar auch höchst gefährliches Sucht-Verhalten und andere schlimme Dingen hinein!
Die Ursachen dieses ungute Verhalten sind ganz klar im zunehmenden Werteverfall und der übergroßen Freiheit in unserer - so noch nie dagewesen - westlichen Wohlstandsgesellschaft zu suchen, was viele junge Leute beim Übergang in ein selbstverantwortliches Erwerbsleben zunehmend scheitern läßt, denn die Jugend braucht nun mal - bei allem Verständnis und elterlicher Liebe - auch eine gewisses Maß an lebensförderlicher Härte, um für ein selbstverantwortliches Leben gerüstet zu sein!
Vor allem sollte man als Eltern - bei zu beobachtendem Fehlverhalten - immer darauf bedacht sein, rechtzeitig die Notbremse zu ziehen, um so die jugendlichen, oder oft auch schon erwachsenen Kindern mit der harten Wirklichkeit des Lebens zu konfrontieren!
Obwohl Sie und vor allem auch Ihre Frau, sicherlich immer nur das Beste für Ihren Sohn wollten, so haben Sie doch möglicherweise durch ein allzu langes verständnisvolles und großherziges Unterstützen, unwillentlich sein Abgleiten in ein bequemes, verantwortungsloses, selbstsüchtiges Leben befördert und sind dabei zu coabhängigen Familienangehörigen geworden - wie es in der Fachsprache heißt!
Sie ermöglichen es durch Ihre Geduld und Ihr Geld es ihm ja im Grund erst, so lange auf diese ungute Weise und auf Ihre Kosten, sich seinen selbstverständlichen Pflichten zu entziehen und in höchst selbstschädigender Weise sich am Arbeitsplatz so pflichtvergessen zu verhalten, um dann zu Hause vor dem PC zu versumpfen, sich vielleicht auch noch den einen oder anderen Joint zu gönnen und sich damit dem wirklichen Leben zu verweigern!
Die einzig richtige Maßnahme, die sich in solchen Fällen in der Praxis bewährt hat ist, endlich die übergroße und so bequeme Fürsorge zu beenden und dem längst erwachsenem Sohne deutlich seine Grenzen und Pflichten aufzuzeigen!
Mit anderen Worten, Sie müßten im Rahmen eines sehr deutlichen Gespräches, vielleicht sogar unter Zeugen und am besten auch zusätzlich noch in schriftlicher Form, Ihrem Sohn unmißverständlich klar machen, daß Sie ab sofort Ihre übergroße Fürsorge beenden, er sich an die Hausordnung und an seinen Teil der damit zusammenhängenden Pflichten zu halten habe!
Insbesondere müsse er sich innerhalb einer gesetzten Frist - im Benehmen mit den zuständigen Behörden und sozialen Einrichtungen - selber um Arbeit und Wohnung kümmern, da kein weiteres Verbleib im Hotel Mama mehr geduldet würde! Lediglich eine kleine finanzielle Starthilfe für den pünktlichen Übergang in sein selbstbestimmtes Leben könnten Sie ihm noch gewähren.
Falls sich Ihr Sohn dann trotzdem weiterhin auf seine Eltern verlassen und nichts unternehmen sollte, dann wird er sich bei den zuständigen Ämtern arbeits- und obdachlos melden und erst einmal in einer Notwohnung des Sozialamtes vorlieb nehmen müssen!
Um ihn aber so weit zu bringen, müßten Sie und vor allem Ihre Frau dann bereit sein, den Rauswurf zum gesetzten Zeitpunkt auch wirklich durchzuführen, das Schloß zu wechseln und vor allem seinem weinerliches Bitten und Betteln tapfer widerstehen, wofür Sie gut vorbereiten sollten, um letztlich nicht als zahnloser Tiger dazustehen!
Bei der freien Wohlfahrtsverbänden wie AWO, Diakonie, oder Caritas könne er sich dann auch Rat und Hilfe holen, die ihm sein Eltern verständlicher Weise nicht weiter gewähren wollen, solange er sein Leben nicht selbst in die Hand nimmt!
All dies wäre dann für Ihren Sohn eine zwar ziemlich kalte, aber sicherlich doch auch heilsame und belebende Dusche, denn erst wenn der Leidensdruck groß genug ist, bequemen sich erfahrungsgemäß so manche verwöhnte junge Menschen, sich auf ihre eigenen Kräfte zu besinnen. Vor allem dann, wenn es ums nackte Überleben geht und die Eltern nicht mehr nur reden, sondern absolut unmißverständlich und konsequent handeln und zu keinen Kompromissen mehr bereit sind!
Ich habe es schon oft erlebt, daß dermaßen aus dem Nest geschubste Flugverweigerer, nach einer gewissen Übergangszeit letztlich aufrichtig dankbar waren, weil sie klar erkannten, daß sie alleine sonst wohl kaum den Absprung aus ihrer bequemen Verweigerungshaltung und der innerer Haltlosigkeit geschafft hätten und dann zu recht stolz drauf waren, ihr Leben selbständig meistern zu können!
Darüber hinaus sollten Sie auch schon jetzt damit die beginnen, die Daumenschrauben kräftig anzuziehen, und von Ihrem Sohn verlangen, z.B. sein Wäsche selber zu waschen, seine andren häuslichen Pflichten zu erfüllen und z.B. auch sein Essen immer gemeinsam mit zusammen der Familie einzunehmen usw. Solang Ihr Sohn auf Ihre Kosten noch bei Ihnen wohnt, hat er sich nun mal an die Hausordnung zu halten und auch seinen Teil zum guten Funktionieren des Familienalltages beizutragen!
Falls Sie sich aber mit so einer Konfrontation auf Dauer überfordert fühlen sollen, so empfehle ich Ihnen sich von fachkundiger Seite, zum Beispiel von einem Wohlfahrtsverband (Caritas, Diakonie, AWO), dem Psychosozialen-Dienst, oder auch von einem freiberuflichen Lebensberater, Seelsorger oder Therapeuten unterstützen zu lassen und sich einige hilfreiche Beratungsstunden zu gönnen!
Lieber Herr T., ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen Ausführungen wieder etwas Mut machen und eine neue Richtung weisen konnte! Denken Sie bitte an Ihre begrenzten Kräfte und daß es für Sie jetzt auch darum geht, sich von dieser unerträglich Last zu befreien, um den Rest Ihrer Familie vor Ihrem problematischen Sohn zu schützen!
Ich wünschen Ihnen und Ihrer Frau von ganzem Herzen, daß es Ihnen gelingen möge, endlich auch in dieser Sache an einem gemeinsamen Strang ziehen, um so die nötige gesunde, lebensdienliche Härte aufzubringen, um so Ihrem Stiefsohn endlich den Start in ein selbständiges Leben zu ermöglichen!
Mit der Bitte um eine baldige Bewertung dieser kostenlosen Antwort
Grüße ich Sie für heute recht herzlich als Ihr
Psychomeda-Berater Rainer J. G. Schmidt
Dipl. Sozialpädagoge mit Psychotherapie
Rainerjg@T-Online.de – www.Rainer-JGS.de
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