Mein Vater hat mich psychisch missbraucht und mein Urvertrauen zerstört
Veronika (w, 35) aus Hannover: Liebes Psychologen-Team,
Als Kind bin ich von meinem Vater psychisch misshandelt worden. Er hat mich, meine Schwester und jeden Menschen bei jeder Gelegenheit verspottet und gedemütigt. Liebe habe ich nie erhalten.
Meine Mutter ist nie eingeschritten. Nach Außen hin wirken meine Eltern distanziert und freundlich.
Unser Verhältnis ist heute so, dass ich mich von meinem Vater distanziert habe (ihn aus unserem Leben heraushalte), da er sich auch heute noch so verhält.
Meine Schwester tut und meint das, was mein Vater möchte. Meine Mutter ist meinem Vater weiterhin loyal und wünscht sich von mir, mehr Kontakt zu meinem Vater in Form von Besuchen. Das kann ich nicht, da ich meinem Vater nicht mehr als nötig (Geburtstage ...) kontaktieren möchte.
Mein Vater spürt die Ablehnung, sagt zu meiner Mutter, er könne keine Gefühle zeigen, habe nichts falsch gemacht, alles läge an meinem Mann, möchte aber meine Zuwendung. Ich selbst brauche diese nicht, da ich akzeptiert habe, keinen(richtigen) Vater gehabt zu haben und zu haben.
Die einzigen Probleme von mir sind die Folgen der psychischen Misshandlung.
Ich beginne im Frühjahr eine Verhaltenstherapie, würde aber vorab gern ein Buch hierzu lesen. Momentan habe ich eine Sehnerventzündung und merke anhand dieser, dass mir das Selbst- und Urvertrauen fehlt.
Ich komme mit dieser Erkrankung nicht klar und glaube nicht daran, dass alles gut wird und ich nicht allein bin. Ich habe meinen Lebensweg bewusst eingeschlagen, fühle mich aber allein gelassen.
Vielleicht können Sie mir ein Buch empfehlen, welches mein Verhalten begründet oder auch Tipps im Umgang mit dem Erlebten gibt?!
Vielleicht haben Sie ja einen guten Rat für mich bereit?!
Danke fürs Lesen und für die Hilfe!
Gruß Veronika
Als Kind bin ich von meinem Vater psychisch misshandelt worden. Er hat mich, meine Schwester und jeden Menschen bei jeder Gelegenheit verspottet und gedemütigt. Liebe habe ich nie erhalten.
Meine Mutter ist nie eingeschritten. Nach Außen hin wirken meine Eltern distanziert und freundlich.
Unser Verhältnis ist heute so, dass ich mich von meinem Vater distanziert habe (ihn aus unserem Leben heraushalte), da er sich auch heute noch so verhält.
Meine Schwester tut und meint das, was mein Vater möchte. Meine Mutter ist meinem Vater weiterhin loyal und wünscht sich von mir, mehr Kontakt zu meinem Vater in Form von Besuchen. Das kann ich nicht, da ich meinem Vater nicht mehr als nötig (Geburtstage ...) kontaktieren möchte.
Mein Vater spürt die Ablehnung, sagt zu meiner Mutter, er könne keine Gefühle zeigen, habe nichts falsch gemacht, alles läge an meinem Mann, möchte aber meine Zuwendung. Ich selbst brauche diese nicht, da ich akzeptiert habe, keinen(richtigen) Vater gehabt zu haben und zu haben.
Die einzigen Probleme von mir sind die Folgen der psychischen Misshandlung.
Ich beginne im Frühjahr eine Verhaltenstherapie, würde aber vorab gern ein Buch hierzu lesen. Momentan habe ich eine Sehnerventzündung und merke anhand dieser, dass mir das Selbst- und Urvertrauen fehlt.
Ich komme mit dieser Erkrankung nicht klar und glaube nicht daran, dass alles gut wird und ich nicht allein bin. Ich habe meinen Lebensweg bewusst eingeschlagen, fühle mich aber allein gelassen.
Vielleicht können Sie mir ein Buch empfehlen, welches mein Verhalten begründet oder auch Tipps im Umgang mit dem Erlebten gibt?!
Vielleicht haben Sie ja einen guten Rat für mich bereit?!
Danke fürs Lesen und für die Hilfe!
Gruß Veronika
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Veronika,
ich bin beeindruckt von dem, was Sie schreiben und wie es Ihnen gelungen ist, Ihren Vater aus Ihrem Leben herauszuhalten und dennoch den Kontakt nicht völlig abzubrechen.
Ein typisches Symptom für das zerstörte Urvertrauen sind die Selbstzweifel. Man zweifelt an seinen Entscheidungen, an seinen Gefühlen, an sich selbst und an der Zukunft. Das Urvertrauen funktioniert normalerweise wie ein Kompass für oben und unten, für Gut und Böse. Ohne Urvertrauen ist es oft so, als ob wir auf einem Schiff auf schwankenden Wellen durch dichten Neben fahren. Viele entwickeln dann depressive Symptome, flüchten sich in Alkohol oder Tabletten oder entwickeln eine Borderline-Persönlichkeitsstörung.
Sie haben viel dafür getan, um das zu minimieren. Der wichtigste Erfolg war und ist, dass Sie ihren Vater aus Ihrem Leben weitgehend heraushalten - aber dennoch nicht den Kontakt völlig abbrechen. Auch die Zweifel und Unsicherheit kann man in den Griff bekommen, indem man z.B. immer wieder über wichtige Themen und Entscheidungen mit einer guten Freundin (oder einem Therapeuten) reflektiert und seine Gedanken und Entscheidungen schriftlich festhält. Auch Prinzipien können Halt geben.
Die Zweifel und Unsicherheit haben auch positive Seiten - dazu zählt u.a. eine erhöhte Sensibilität, Empfindsamkeit und Empathie. Sie können überlegen, wie Sie diese Stärken mehr für sich nutzen, z.B. indem Sie kreativ tätig werden, Geschichten schreiben oder malen.
Ein gutes Buch zum Thema Urvertrauen ist das Buch 'Schwebend die Leichtigkeit des Seins erleben' von üdiger Dahlke sowie sein Buch 'Das Schatten-Prinzip: Die Aussöhnung mit unserer verborgenen Seite'
Viel Spaß beim Lesen!
ich bin beeindruckt von dem, was Sie schreiben und wie es Ihnen gelungen ist, Ihren Vater aus Ihrem Leben herauszuhalten und dennoch den Kontakt nicht völlig abzubrechen.
Ein typisches Symptom für das zerstörte Urvertrauen sind die Selbstzweifel. Man zweifelt an seinen Entscheidungen, an seinen Gefühlen, an sich selbst und an der Zukunft. Das Urvertrauen funktioniert normalerweise wie ein Kompass für oben und unten, für Gut und Böse. Ohne Urvertrauen ist es oft so, als ob wir auf einem Schiff auf schwankenden Wellen durch dichten Neben fahren. Viele entwickeln dann depressive Symptome, flüchten sich in Alkohol oder Tabletten oder entwickeln eine Borderline-Persönlichkeitsstörung.
Sie haben viel dafür getan, um das zu minimieren. Der wichtigste Erfolg war und ist, dass Sie ihren Vater aus Ihrem Leben weitgehend heraushalten - aber dennoch nicht den Kontakt völlig abbrechen. Auch die Zweifel und Unsicherheit kann man in den Griff bekommen, indem man z.B. immer wieder über wichtige Themen und Entscheidungen mit einer guten Freundin (oder einem Therapeuten) reflektiert und seine Gedanken und Entscheidungen schriftlich festhält. Auch Prinzipien können Halt geben.
Die Zweifel und Unsicherheit haben auch positive Seiten - dazu zählt u.a. eine erhöhte Sensibilität, Empfindsamkeit und Empathie. Sie können überlegen, wie Sie diese Stärken mehr für sich nutzen, z.B. indem Sie kreativ tätig werden, Geschichten schreiben oder malen.
Ein gutes Buch zum Thema Urvertrauen ist das Buch 'Schwebend die Leichtigkeit des Seins erleben' von üdiger Dahlke sowie sein Buch 'Das Schatten-Prinzip: Die Aussöhnung mit unserer verborgenen Seite'
Viel Spaß beim Lesen!
Bewertung durch den Fragensteller: 



Sehr ausführlich und mit Beispielem, vielen Dank !





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