Mein 22-jähriger Bruder nimmt Drogen und lebt auf Kosten unserer Eltern!
Pokojo (w, 20) aus Kiel:
Hallo, liebe Beratungsteam!
Meine Eltern finden keine Lösung für meinen 22-jährigen Bruder, der auf Kosten meiner Eltern lebt, Drogen nimmt, kein vernünftigen Berufsabschluß hat und nur mit Leuten herumhängt, die auch Drogen nehmen.
Er hat vor kurzem eine schlechte Erfahrung mit Drogen gemacht und hatte daraufhin beschlossen sich Hilfe zu suchen und mit dem schlechten Umfeld abzuschließen, was er auch gemacht hat.
Doch nun, wegen der großen Langeweile durch Corona geht es schon wieder mit den Drogen und seinen minderwertigen Freunden los!
Was könnten meine Eltern tun? Er ist leider sehr stur und lässt nicht mit sich reden, doch er würde vielleicht auf Hilfe anspringen. Wie bekommt man ihn wieder auf die richtige Bahn? Vielen Dank für Ihre fachkundige Hilfe! P.
Hallo, liebe Beratungsteam!
Meine Eltern finden keine Lösung für meinen 22-jährigen Bruder, der auf Kosten meiner Eltern lebt, Drogen nimmt, kein vernünftigen Berufsabschluß hat und nur mit Leuten herumhängt, die auch Drogen nehmen.
Er hat vor kurzem eine schlechte Erfahrung mit Drogen gemacht und hatte daraufhin beschlossen sich Hilfe zu suchen und mit dem schlechten Umfeld abzuschließen, was er auch gemacht hat.
Doch nun, wegen der großen Langeweile durch Corona geht es schon wieder mit den Drogen und seinen minderwertigen Freunden los!
Was könnten meine Eltern tun? Er ist leider sehr stur und lässt nicht mit sich reden, doch er würde vielleicht auf Hilfe anspringen. Wie bekommt man ihn wieder auf die richtige Bahn? Vielen Dank für Ihre fachkundige Hilfe! P.
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Vielen Dank, liebe Frau P.,
daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr sehr zu recht besorgtes Schwesterherz ausschütten!
Sie haben offensichtlich klar erkannt, daß Ihre Eltern nicht weiter wissen und durch ihr passives Verhalten das Abgleiten Ihres Bruder geradezu fördern, wodurch eine zunehmende Belastung der seelischen und körperlichen Gesundheit aller Familienangehörigen zu befürchten ist!
Dabei gibt es ja doch bestens bewährte Erfahrungswerte, wie in solchen - sich heute zunehmend häufenden - Fällen von sozialer Verantwortungslosigkeit verbunden mit Drogensucht, am besten zu verfahren ist!
Das es überhaupt so weit kommen kann, ist meist dem allzu großzügigen Erziehungsverhalten der Eltern geschuldet, die - in bester Absicht - heute nur allzuoft die gesunde erzieherische Härte vermissen lassen, was im Rahmen unserer überaus freizügigen, wohlstandsgesättigten Spaßgesellschaft, bei schwächeren Charakteren, leider zunehmend zu Drogensucht und einem Leben auf kosten Anderer führt!
Dabei liegt es doch auf der Hand, daß ein Fördern ohne ein gleichgewichtiges Fordern auf Dauer zum Scheitern verurteilt ist! Ihre Eltern wären also gut beraten, wenn Sie diesem haltlosen Treiben umgehend eine Ende machten, indem sie vor allem den Geldhahn zudrehten und von ihrem längst erwachsenen Sohn ultimativ verlangten, sich - nach einer kurzen Übergangsfrist- sein Unterhalt selbst zu verdienen, sich seine Wäsche selber zu waschen und sich - in Absprache mit den zuständigen Behörden (Sozialamt, Wohnungsamt) - umgehend nach einer eigenen Wohnung umzusehen.
Um diesen Forderung Nachdruck zu verleihen, hat es sich bewährt diese - insbesondere die Kündigung des Wohnrechtes - durch einen eingeschriebenen Brief mitzuteilen. Wobei Ihre Eltern natürlich auch darauf gefaßt sein sollten, gegebenenfalls das Türschloß austauschen zu lassen, denn leere Drohungen würden die Dinge nur noch sehr verschlimmern!
Die Jugend braucht nun mal - bei allem Verständnis und liebevollen Hilfe - auch eine angemessenes Maß an gesunder lebensfördernder Härte, um für ein selbstverantwortliches, erfolgreiches und glückliches Leben gerüstet zu sein!
Zum Glück muß in unseren westlichen Ländern ja niemand hungern, oder auf der Straße übernachten, denn gerade für junge Leute gibt es viele großzügige, bestens organisierte Hilfsangebote, insbesondere hier bei uns in Deutschland, wofür wir bekanntermaßen von aller Welt beneidet werden!
All dies wäre dann für Ihren Bruder zwar eine ziemlich kalte, aber sicherlich sehr heilsame und belebende Dusche, denn erst wenn der Leidensdruck groß genug ist, besinnen sich so manche verwöhnte junge Menschen auf ihre eigenen Kräfte und erkennen, daß man nur mit einem Mindestmaß an gutem Benehmen, Pflichtbewußtsein und eigenem Bemühen ein gesichertes und erfreuliches Leben führen kann!
Ich habe es schon oft erlebt, daß dermaßen aus dem Nest geschubste Flugverweigerer, sich nach einer gewissen Übergangszeit letztlich aufrichtig dankbar zeigten, weil sie klar erkannten, daß sie alleine sonst wohl kaum den Absprung aus ihrer innerer Haltlosigkeit geschafft hätten und letztlich zu recht stolz drauf waren, ihr Leben selbständig meistern zu können!
Liebe Frau P., ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen Worten wieder neuen Mut machen und eine für alle Beteiligten gesunde und lebensdienliche Richtung weisen konnte! Für Rückfragen stehe ich Ihnen auch weiterhin gerne unter Tel. 09961/7255 zur Verfügung. Im Gegenzug würde ich mich über eine umgehende Bewertung und kurze Kommentierung dieser meiner kostenlosen Antwort sehr freuen.
Für heute verbleibe ich mit allen guten Wünschen
und lieben Grüßen als Ihr Psychomeda-Berater
Bewertung durch den Fragensteller: 



Danke für Ihre sehr ausführliche Antwort und das Sie sich dafür Zeit genommen haben:)





Danke für Ihre sehr ausführliche Antwort und das Sie sich dafür Zeit genommen haben:)
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