Mein 15-jähriger Sohn schwänzt die Schule und ich fühle mich hilflos!
Viana (w, 46) aus Buchholz in der Nordheide:
Sehr geehrtes Psychologen-Team,
es geht um meinen 15-jährigen Sohn, der leider ziemlich Verantwortungslos ist und die Schule immer nur dann besucht, wenn er Lust dazu hat!
Im letzten Schuljahr hat er wegen der vielen Fehlstunden einen sehr schlechten Hauptschul-Abschluss gemacht. Deshalb habe ich mich dafür eingesetzt, dass er diesen Abschluß an einer anderen Schule nochmals wiederholen kann, doch Leider nimmt er diese Chance nicht war und geht wieder nur sporadisch zur Schule.
Wenn ich ihn morgens wecke, hat er Bauchweh, Kopfweh etc... Kontakt mit dem Jugendamt, Ordnungsamt, Erziehungsberatung hatten wir bereits im letzten Jahr. Das Jugendamt kann angeblich nur etwas machen, wenn mein Sohn das auch möchte. Das Ordnungsamt schickt einen Bußgeldbescheid, den er mit seinem Taschengeld bezahlt.
Gespräche mit meinem Sohn sind meist ehern Monologe, denn er habe ja kein Problem! Offensichtlich ist ihm die Tragweite seines Verhaltens gar nicht bewußt!
Ich selber dagegen habe ein großes Problem zu sehen, wie er seine Zukunft an die Wand fährt. Ich fahre jeden Morgen mit einem frustrierten und wütendem Gefühl zur Arbeit, denn es gelingt mir weder ihn zu motivieren, noch mein Leben von dem meines Sohnes abzugrenzen.
Könnten Sie mir sagen, was ich tun könnte, um die drohende Katastrophe aufzuhalten, oder wie ich mit den schlimmen Gedanken in meinem Kopf besser leben könnte? Ich sehe leider in meiner Phantasie schlimme Szenarien für sein Leben (Obdachlos, arbeitslos, Sozialschmarotzer ...etc). Vielen Dank für Ihre Mühe. Viana
Sehr geehrtes Psychologen-Team,
es geht um meinen 15-jährigen Sohn, der leider ziemlich Verantwortungslos ist und die Schule immer nur dann besucht, wenn er Lust dazu hat!
Im letzten Schuljahr hat er wegen der vielen Fehlstunden einen sehr schlechten Hauptschul-Abschluss gemacht. Deshalb habe ich mich dafür eingesetzt, dass er diesen Abschluß an einer anderen Schule nochmals wiederholen kann, doch Leider nimmt er diese Chance nicht war und geht wieder nur sporadisch zur Schule.
Wenn ich ihn morgens wecke, hat er Bauchweh, Kopfweh etc... Kontakt mit dem Jugendamt, Ordnungsamt, Erziehungsberatung hatten wir bereits im letzten Jahr. Das Jugendamt kann angeblich nur etwas machen, wenn mein Sohn das auch möchte. Das Ordnungsamt schickt einen Bußgeldbescheid, den er mit seinem Taschengeld bezahlt.
Gespräche mit meinem Sohn sind meist ehern Monologe, denn er habe ja kein Problem! Offensichtlich ist ihm die Tragweite seines Verhaltens gar nicht bewußt!
Ich selber dagegen habe ein großes Problem zu sehen, wie er seine Zukunft an die Wand fährt. Ich fahre jeden Morgen mit einem frustrierten und wütendem Gefühl zur Arbeit, denn es gelingt mir weder ihn zu motivieren, noch mein Leben von dem meines Sohnes abzugrenzen.
Könnten Sie mir sagen, was ich tun könnte, um die drohende Katastrophe aufzuhalten, oder wie ich mit den schlimmen Gedanken in meinem Kopf besser leben könnte? Ich sehe leider in meiner Phantasie schlimme Szenarien für sein Leben (Obdachlos, arbeitslos, Sozialschmarotzer ...etc). Vielen Dank für Ihre Mühe. Viana
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Besten Dank, liebe Frau Viana,
daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr Herz ausschütten, denn Sie haben offensichtlich ganz gut erkannt, daß es so wie bisher einfach nicht weiter gehen kann!
Sie scheinen eine von Pflichten überhäufte alleinerziehende, berufstätige Mutter zu sein, die von Ihrer Verwandtschaft und dem Vater des Jungen offensichtlich kaum eine Unterstützung erfährt und sich auch von den Behörden und anderen Einrichtungen der Jugendpflege im Stich gelassen fühlt!
Aber - wie heute so viele wohlmeinende Eltern und Erziehungspersonen - haben Sie es möglicher Weise auch versäumt, Ihren Sohn rechtzeitig und umfassend mit der ganz normalen Härte des wirklichen Lebens zu konfrontieren.
Dies fängt bei kleineren Kindern schon mit der regelmäßige Beteiligung an der Hausarbeit an und geht mit verpflichtende Freizeitgestaltung durch Besuch eines Sport- oder anderen Vereines und im Rahmen regelmäßigen Schüler-Jobs weiter.
Dabei ist insbesondere auf die konsequente Einhaltung von Vereinbarungen und Verpflichtungen zu achten ist, wobei heute leider vielfach neben dem Fördern das genau so wichtige Fordern oft sträflich vernachlässigt wird, zumal dazu auch konsequente Strafmaßnahmen bei allfälligen Grenzüberschreitungen gehören!
Leider berauben sich heute viele Eltern oft aus Unwissenheit der Möglichkeit klare Grenzen aufzuzeigen, z.B. durch Entzug des Handys, des Taschengeldes und durch Ausgangsbeschränkungen, denn ein Jugendlicher kann zum Beispiel bis zum 18. Lebensjahr noch gar keinen eigenen Vertrag abschließen und so haben die Eltern jederzeit das Recht, das nur geliehene Funktelefon einzuziehen.
Außerdem haben Sie bis zu diesem Alter auch das volle Aufenthaltsbestimmungsrecht für Ihren Sohn und könnten ihn notfalls auch durch die Polizei jederzeit in einer pädagogischen Einrichtungen unterbringen lassen.
Bei so einem eingeschliffenem Fehlverhalten wäre das Jugendamt in der Pflicht gewesen, Ihnen eine Reihe von Unterbringungsmöglichkeiten aufzuzeigen. In Ihrem Falle wäre ein pädagogisches Lehrlingsheim mit Ausbildungsmöglichkeiten für verschiedene praktische Berufe zu empfehlen. Früher sprach man von Heimen für schwer erziehbare Jugendliche, was Ihr Sohn ja offensichtlich auch durchaus ist.
Ein großer Fehler war es auch, nochmals ein Faulenzer-Schuljahr dran zu hängen, denn sehr viel besser wäre eine Handwerker-Lehre oder eine andere praktische Ausbildung gewesen. Insbesondere der Kolping-Verband ist für seine gut geführten Lehrlingsheime bekannt, wobei die Kosten weitgehend vom Staat und dem Wohlfahrtsverband getragen werden.
Ihr Wunsch- liebe Frau Viana - nach Tipps, wie Sie diese schlimme Situation besser ertragen könnten, geht in die falsche Richtung, denn Ihre Aufgabe wäre es jetzt eigentlich alles zu versuchen, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen, indem Sie den Jugendlichen mit den Folgen seiner Pflichtvergessenheit konfrontieren und sich vor allem erst einmal von seiner unerträglichen und Sie krank machenden Gegenwart befreien, anstatt ihn unter Aufbietung all Ihrer Kräfte aus dem Bett zu ziehen, das Frühstück zu richten und auf den Schulweg zu bringen, denn diesen Service hat er sich doch schon längst verspielt!
Es gibt eine ganze Reihe bewährter Mittel und Methoden mit dermaßen verwöhnten und pflichtvergessenen Jugendlichen aufbauend, förderlich und lebensdienlich umzugehen, so daß diese später ihren Eltern dankbar für die gesunde Härte sind, die Ihnen jetzt abverlangt werden muß, um ihnen dienötige Lebenstüchtigkeit für ein selbständiges Leben vermitteln zu können.
Beenden Sie am besten umgehend dieses Trauerspiel des angeblichen Schulbesuches und lassen Sie sich vom Jugendamt eine therapeutische Wohngruppe empfehlen, bis Sie einen Platz in einem Lehrlingswohnheim gefunden haben und zwar möglichst weit weg von Ihrem Zuhause!
Bis dahin wäre es Ihre Aufgabe regelmäßig sein Zimmer nach Drogen, Pornographie und anderen unerlaubten Gegenständen wie Springmesser und Knallkörper zu untersuchen. Insbesondere wenn Sie den Eindruck haben sollten, daß ihr Sohn mit Drogen handelt, sollten Sie dies umgehend der Polizei melden!
Wenn Eltern hier bei uns um Rat fragen, so ist es meist für einfache erzieherische Maßnahmen viel zu spät, sondern es geht dann viel mehr um das leib-seelische Überleben der Eltern und Geschwister, durch Entfernung des Jugendlichen aus der Wohnung bzw. dem näheren Umfeld.
Wie das im Einzelnen am besten zu bewerkstelligen ist, erfahren Sie bei den kostenlosen Beratungsstellen der freien Wohlfahrtsverbänden, oder auch bei der kostenpflichtigen Beratung durch freie Therapeuten, Pädagogen oder Psychologen.
Ich hoffe, liebe Frau Viana, Ihnen damit einige wichtige Hinweise zur Verbesserung Ihrer Lebenslage und die Ihres Sohnes - vor allem im Hinblick auf seine Zukunft - gegeben zu haben - und stehe Ihnen für Rückfragen oder eine vertiefende Beratung und Begleitung gerne auch weiterhin zu Verfügung.
Im Gegenzug wäre ich Ihnen für eine umgehende Bewertung und kurze Kommentierung dieser meiner kostenlosen Ersteinschätzung sehr dankbar! Damit verbleibe ich für heute mit allen guten Wünschen als Ihr mitfühlender Psychomeda-Berater
Bewertung durch den Fragensteller: 



Sehr schnelle und präzise Einschätzung. Vielen Dank





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