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Ich leide unter zwanghaften Gedanken bezüglich meiner Beziehung

PaulinaF (w, 21) aus Köln :

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich bin Paulina bin 21 Jahre alt und führe seit 1 Jahr eine glückliche Beziehung. Mit Zwangsgedanken fingen vor 1 Woche ungefähr an... kurz bevor meine Periode kam. Dauernd kamen mir die Gedanken in meinen Kopf „liebe ich ihn noch?“ „was ist, wenn ich ihn nicht mehr liebe, dann breche ich ihm das Herz“.

Hinzu kommt, dass ich in Tränen ausbreche bei diesen Gedanken, Bauchschmerzen bekomme und ebenso einen gewaltigen Druck auf der Brust verspüre. Ich hatte sowas noch nie. Die Gedanken sind ausgelöst worden, als ich an meinen Freund dachte und mir gesagt habe, wie sehr ich mich freue, wenn wir zusammenziehen, wenn er von seinem Master Studium wiederkommt.

Daraufhin fingen die Gedanken an.... ich habe festgestellt, dass es nur Gedanken sind, aber manchmal komme ich zu dem Punkt, wo ich diese zur Realität nicht auseinander halten kann. Ich kriege Panikattacken und Zusammenbrüche, wenn ich die Gedanken bekomme, weil ich diese nicht nachvollziehen kann... ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Gefühle weg sind, denn letzte Woche waren sie noch da und sie hatten sich wieder verstärkt, als unsere Bindung immer inniger wurde.

Ich bitte um einen Rat, ich mache mich fertig und mein schlechtes Gewissen plagt mich. Mein Freund weiß über diese Zwangsgedanken Bescheid, ich hab ihm sofort davon erzählt, ich konnte nicht anders. Er versucht mich zu verstehen, aber leicht ist es auch nicht.

Ich hoffe, Sie können mir antworten...
Mit freundlichen Grüßen
Paulina

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo Paulina,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. In Ihren zwanghaften Gedanken drückt sich die Angst davor aus, Ihren Freund nicht mehr zu lieben. Es könnte damit zusammenhängen, dass Ihre Beziehung sich vertieft und Sie sich darauf freuen, mit ihm zusammen zu ziehen. Doch Ihre Gedanken kreisen darum, dass Sie Schuld auf sich laden könnten, wenn Ihre Gefühle sich verändern sollten.

Mit unseren Gedanken sind wir in der Lage, sehr viel Angst zu erzeugen. Dies geschieht häufig unbewusst. Je mehr wir uns mit unseren Gedanken identifizieren, desto belastender werden sie. Wenn wir es genauer beetrachten, sind die Ängste oft lediglich Befürchtungen, die in die Zukunft projiziert werden. Die Befürchtungen drehen sich meist darum, dass sich etwas zu unserem Nachteil verändern könnte, wie z.B. Gefühle und Beziehungen.

Sie könnten zu sich selbst sagen: Interessant, ich befürchte, dass meine Liebe für meinen Freund sich verändert. Dabei ist mein Gefühl jetzt in diesem Moment sehr klar. Was also macht mir genau Angst? Ist es vielleicht die emotionale und körperliche Nähe, die immer tiefer wird? Ist es die Angst, eines Tages verlassen zu werden? Oder dass Sie in die Lage kommen, Ihren Freund verlassen zu müssen?

Schauen Sie, ob diese Fragen Ihnen bereits weiterhelfen. Als nächstes schauen Sie auf Ihre frühen Bindungserfahrungen. Spiegelt sich etwas aus der Vergangenheit in der gegenwärtigen Beziehungssituation wider?

Wenn Sie merken, dass Sie allein damit nicht weiter kommen, empfehle ich Ihne ein paar Therapiestunden zu nehmen, um dieses Thema näher zu ergründen. Sie entlasten damit Ihre Beziehung ganz wesentlich und werden dann erkennen und verstehen, was hinter den zwanghaften Gedanken steht und was es braucht, um das wieder aufzulösen und ins Vertrauen zu finden.

Ich wünsche Ihnen alles Gute,
viele Grüße

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
Bewertung durch den Fragensteller:





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