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Trauma durch sexuelle Mißhandlung in der Kindheit

Selene (w, 34) aus Bamberg: Hallo,

komme selber damit nicht mehr zurecht! Also, als ich so 6 Jahre alt gewesen bin, war ich bei einer Freundin spielen. Ihre Mutter hat sie geholt, da sie kurz zum Arzt musste. Sie meinte, ich könne da bleiben und auf sie warten, da es nicht lange dauern wird. Das habe ich dann (leider) auch gemacht. Als sie weg waren, ist ihr Bruder (ca. 17) zu mir ins Zimmer gekommen und hat abgeschlossen. Hatte mir nichts dabei gedacht. Er hat sich aufs Bett gesetzt und seinen Schwanz rausgeholt. Er hat mich dann gezwungen ihm einen zu blasen und zu schlucken. Habe mich dann auf dem Teppich übergeben. Er hat mir natürlich gedroht, damit ich meinen Mund halte! Hatte mich dann auch niemandem anvertraut. Gab ja auch niemanden, dem ich vertraute!

Meine Mutter behauptet jetzt, daß das nicht stimmt und ich alles nur erfinde. Das tut so verdammt weh!!! Warum glaubt sie mir nicht?!? Egal, was ich versuche, werde die Bilder und Gefühle einfach nicht los!!!

Weiß einfach nicht, was ich dagegen machen kann.

LG,
Selene

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Selene,

Sie beschreiben eine furchtbare sexuelle Mißhandlung, die Ihnen in der Kindheit angetan wurde. Das Erschrecken derjenigen, denen Sie davon erzählen, ist nachvollziehbar, denn für die meisten Menschen sind solche Vorgänge einfach unvorstellbar. Ablehnung und 'Nichtwahrhabenwollen' sind typische Reaktionen, um solche Gedanken abzuwehren.

Ihre Frage ist die zweite in Folge, und in Ihrer vorigen haben Sie davon berichtet, bereits seit drei Jahren eine Psychotherapie zu absolvieren. In dieser Zeit haben Sie wahrscheinlich einen vertrauensvollen Kontakt zu Ihrem Therapeuten aufgebaut. Er nimmt sich Zeit für Sie und kann Ihre Gefühle und Reaktionen wahrscheinlich schon sehr gut interpretieren.

Ihre hier gestellte Frage bzw. die Antworten, die Sie zur Zeit noch nicht finden können, sollten Sie in Ihrer Therapie zur Sprache bringen, auch wiederholt. Dazu gehört auch Ihre Enttäuschung, die Sie Ihrer Mutter gegenüber empfinden.

Die Aufarbeitung eines solchen katastrophalen Traumas, wie Sie es erlebt haben, kann leider längere Zeit in Anspruch nehmen, aber es lohnt sich! Wenn Sie das Gefühl haben, bei Ihrem Therapeuten frustriert zu sein, d. h. das Gefühl zu haben, er würde Sie nicht verstehen oder könnte Ihnen nicht helfen, dann haben Sie bitte den Mut, dies direkt bei ihm anzusprechen. Je nachdem, nach welchem Verfahren er arbeitet, verfügt er auch über ein Repertoire an Techniken, traumatherapeutisch zu arbeiten und den 'Bildern und Gefühlen' den Schrecken zu nehmen. Bitte sprechen Sie ihn bei Ihrem nächsten Kontakt direkt darauf an. Diese Online-Plattform kann nur beratend wirken, aber keine therapeutischen Interventionen liefern.

Ich hoffe sehr, daß es Ihnen gelingen wird, mit Ihrem Therapeuten einen Weg zu finden, Ihr Trauma zu bewältigen. Für alle begleitenden Fragen stehen wir Ihnen auf diesem Forum selbstverständlich immer gerne zur Verfügung. Anbei noch ein Link, der Ihnen vielleicht weiterhilft.

Herzliche Grüße

Ihr

Holger Nikolai

http://augen-auf-heilung.de/Augen_Auf_e.V./Verein_Augen_Auf_e.V..html
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