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Kann ich die Folgen eines Traumas aus der Kindheit ablegen?

papillon (w, 32) aus Deutschland: Hallo.

Ich habe vor fast 2 Jahren meinen Mann kennengelernt. Noch nie war ich in meinem Leben so glücklich. Er ist genau der Mensch auf den ich gewartet habe. Nach dem wir uns immer näher kommen, habe ich vor kurzem eine Seite an mir gezeigt, die ich seitdem er in mein Leben getreten ist nicht mehr ausgelebet habe. Durch viele Gespräche mit ihm, meiner Schwester und mir selbst, ist mir ganz klar bewußt, dass ich sozusagen 2 Seelen in mir trage. Die Seite in die sich mein Mann und durch ihn auch ich verliebt habe ist fast ein Kind. Sie strahlt, lacht und fliegt nahezu durch jeden Tag. Die andere Seite ist stark, hart und unverschämt starr. ich mag sie nicht mehr.

Mein Vater sagte gerade gestern zu mir, ach meine liebe Tochter ich habe Dich endlich wieder, Du bist wunderschön, wie früher.

Vor 20 Jahren bin ich von einem Fremden auf einer Klassenfahrt vergewaltigt worden. Ich habe damals nicht verstanden was passierte... erst mit den Jahren der Pupertät und einem Gespräch mit meiner Mutter verstand ich. Kein Raum, keine Zeit, keine Macht habe ich diesem Vorfall je wieder gegeben. Durchaus erwähnte ich es kurz gegenüber längeren Partnern in meinem Leben, aber nie mehr als nötig. Ich war damit fertig.

Doch heute, wo ich an mir eine Seite entdecke die wunderschön und allseits geliebt ist, kann und will ich die 'Harte' nicht mehr leben. Kann ich das? Kann ich diese Seite für immer und ganz ablegen? Kann ich 'ich' sein. Muss ich noch einmal zu diesem Tag zurück, um diesen Wunsch zu leben?

papillon

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Papillon,

Sie haben den Wunsch, die weiche und wunderschöne Seite von sich zu leben und befürchten, dass Sie noch einmal zu diesem Tag zurück müssen, der für die 'Harte' Seite in Ihnen verantwortlich ist. Zunächst möchte ich Ihnen zu ihrer schönen Partnerschaft gratulieren. Es ist sehr gut, dass Sie jemanden an Ihrer Seite haben, mit dem Sie die Tage genießen können und der zu Ihnen steht.

Was Sie mir beschreiben sind wahrscheinlich die Folgen eines Traumas, das aus dem Erlebnis beim Schulausflug zurück geblieben ist. Ich empfehle Ihnen, eine Traumatherapie zu machen. Am meisten empfehle ich Ihnen jemanden, der mit EMDR arbeitet. Das ist eine relativ sanfte Art, ein Trauma zu behandeln. Unten im Link stehen viele Informationen darüber und Sie können dort auch Therapeuten finden.

Es ist sehr schön, dass Sie einen Partner an Ihrer Seite haben, der zu Ihnen steht. Ich bin mir sicher, dass es Ihnen gelingt, die 'Harte' abzulegen. Aus meiner Erfahrung stellt diese Härte einen Schutz dar, den Sie damals gebraucht hätten. Heute ist er nicht mehr notwendig und kann sich durch eine Traumatherapie verabschieden.

Gehen Sie das an - Sie werden sehen, es lohnt sich! Und dann werden Sie die Partnerschaft noch mehr genießen können.

Alles Gute für Sie und herzlicher Gruß
Shivani Allgaier
Bewertung durch den Fragensteller:
Vielen Dank für die sehr zeinahe, hilfreiche und auch herzliche, irgendwie vertraute Behandlung meiner Sache. Danke.





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