Ich bin einsam und selber schuld dran - wie komme ich da raus?
Katzenauge (w, 25) aus Hamm:
Guten Tag,
ich habe in meiner Kindheit einen sexuellen Übergriff, vom eigenen Vater erleben müssen. Auch zwei meiner Freundinnen die mich besuchen kamen, wurden sexuell belästigt. Meine Freundinnen verklagten meinen Vater und auch ich sagte gegen meinen Vater aussagen. Er bekam auch seine Strafe für seine Taten. In dieser Zeit veränderte ich mich sehr. Ich zog von zu Hause weg und verließ das Haus nur, um das nötigste zu tuen. Genau in dieser Zeit, sehnte ich mich nach der Liebe von meiner Mutter. Aber sie war böse, dass ich gegen meinem Vater ausgesagt habe und zeigte ihren Hass gegenüber mir. Jeder der mich kennenlernen wollte, war eine Person die mir was böses will. Sei es in der Schule, Bekannte, Verwandte... Ich begegne allen mit Wut, bin traurig und die einzige Person (Mutter), die ich über alles liebe, liebt mich nicht. Ich fühle mich einsam und bin nicht fähig, irgendwas an dieser Situation zu verändern. Ich kann keinen Job, Hobbys nachgehen, den aus irgendeinem Grund denke ich, dass alle mir was böses wollen. Ich fühle mich nicht nur einsam und allein, sondern ich bin allein auf dieser Welt. Das schlimme ist, dass ich selber daran Schuld bin. Aber ich kann nicht anders. Bitte, bitte gibt mir einen Rat, wie ich aus dieser Situation rauskommen kann.
Liebe Grüße
Guten Tag,
ich habe in meiner Kindheit einen sexuellen Übergriff, vom eigenen Vater erleben müssen. Auch zwei meiner Freundinnen die mich besuchen kamen, wurden sexuell belästigt. Meine Freundinnen verklagten meinen Vater und auch ich sagte gegen meinen Vater aussagen. Er bekam auch seine Strafe für seine Taten. In dieser Zeit veränderte ich mich sehr. Ich zog von zu Hause weg und verließ das Haus nur, um das nötigste zu tuen. Genau in dieser Zeit, sehnte ich mich nach der Liebe von meiner Mutter. Aber sie war böse, dass ich gegen meinem Vater ausgesagt habe und zeigte ihren Hass gegenüber mir. Jeder der mich kennenlernen wollte, war eine Person die mir was böses will. Sei es in der Schule, Bekannte, Verwandte... Ich begegne allen mit Wut, bin traurig und die einzige Person (Mutter), die ich über alles liebe, liebt mich nicht. Ich fühle mich einsam und bin nicht fähig, irgendwas an dieser Situation zu verändern. Ich kann keinen Job, Hobbys nachgehen, den aus irgendeinem Grund denke ich, dass alle mir was böses wollen. Ich fühle mich nicht nur einsam und allein, sondern ich bin allein auf dieser Welt. Das schlimme ist, dass ich selber daran Schuld bin. Aber ich kann nicht anders. Bitte, bitte gibt mir einen Rat, wie ich aus dieser Situation rauskommen kann.
Liebe Grüße
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebes Katzenauge,
vielen dank, dass Sie sich vertrauensvoll mit diesem heiklen Thema an uns wenden.
Was Sie beschreiben ist schlimm - Sie haben sexuelle Übergriffe erlebt. Nicht nur Sie, sondern auch Freundinnen wurden von Ihrem eigenen Vater missbraucht. Und dass das nicht schon schlimm genug wäre - Ihre Mutter schützte ihn auch noch - zumindest fällt sie Ihnen in den Rücken seit Sie vor Gericht gegen ihn aussagten.
Nun leiden Sie unter Einsamkeit und dass Ihre Mutter sich Ihnen feindlich gegenüber verhält. Streng genommen ist es so, dass Sie mehrere feindliche Übergriffe erlebten. Ihr Gehirn scheint immer noch in Alarmbereitschaft zu sein und sieht im Aussen nur potenzielle Feinde, potenzielle Angriffe. Zunächst möchte ich Ihnen sagen: bei dem was Sie erlebt haben ist das ganz normal. Es ist auch normal, dss Sie sich einsam fühlen - denn wer ständig in der Abwehr ist anderen gegenüber, der kann sich ja nicht mit ihnen emphatisch verbinden und Freundschaften aufbauen. Es ist aber auch normal, dass unser Gehirn das wieder verlernen kann.
Deswegen rate ich Ihnen, schauen Sie sich so schnell wie möglich nach einer Traumatherapeutin um, die alles was Sie erlebten mit Ihnen aufarbeitet - die Tat selber und auch die schwere Zeit seither. Es ist traurig, wenn Ihre Mutter Ihnen Mutterliebe nicht zeigen kann - sprechen Sie auch das in der Traumatherapie an. Geben Sie bei Google 'EMDR' ein und 'Therapeutenliste'. In den Ergebnissen werden Sie eine Liste finden mit Traumatherapeuten. Suchen Sie sich dort jemanden in Ihrer Nähe aus und bleiben Sie solange dran, bis Sie einen Termin erhalten. Sie können auch eine Beratungsstelle aufsuchen vor Ort, mit dem Wunsch, dass Sie Unterstützung bekommen beim Finden einer Traumatherapeutin. Sie wird Sie dabei unterstützen, dass die alte Wunde heilen kann und dass Sie den inneren Kampf aufgeben können, um sich auf Beziehungen - gleich welcher Art - wieder offen einlassen können, mit immer mehr Vertrauen.
Ebenso wird die Traumatherapeutin Ihnen helfen, einiges in ein anderes Licht zu rücken. Sie schreiben, Sie seien selber schuld an Ihrer Einsamkeit. Es wirkt zwar so, dass Sie sich jetzt einsam fühlen, weil Sie ausgesagt haben vor Gericht - tatsächlich sind Sie aber nicht schuldig an Ihrer Einsamkeit. Die Schuld liegt nicht bei Ihnen - die hat Ihr Vater. Es ist aber bei dem was Sie erlebten ganz normal, dass Sie es so erleben.
Gehen Sie das an - Sie werden sehen, dass es Ihnen dann leichter ist. Und ich wünsche Ihnen viel Kraft dazu.
Herzlicher Gruß
Shivani Allgaier
vielen dank, dass Sie sich vertrauensvoll mit diesem heiklen Thema an uns wenden.
Was Sie beschreiben ist schlimm - Sie haben sexuelle Übergriffe erlebt. Nicht nur Sie, sondern auch Freundinnen wurden von Ihrem eigenen Vater missbraucht. Und dass das nicht schon schlimm genug wäre - Ihre Mutter schützte ihn auch noch - zumindest fällt sie Ihnen in den Rücken seit Sie vor Gericht gegen ihn aussagten.
Nun leiden Sie unter Einsamkeit und dass Ihre Mutter sich Ihnen feindlich gegenüber verhält. Streng genommen ist es so, dass Sie mehrere feindliche Übergriffe erlebten. Ihr Gehirn scheint immer noch in Alarmbereitschaft zu sein und sieht im Aussen nur potenzielle Feinde, potenzielle Angriffe. Zunächst möchte ich Ihnen sagen: bei dem was Sie erlebt haben ist das ganz normal. Es ist auch normal, dss Sie sich einsam fühlen - denn wer ständig in der Abwehr ist anderen gegenüber, der kann sich ja nicht mit ihnen emphatisch verbinden und Freundschaften aufbauen. Es ist aber auch normal, dass unser Gehirn das wieder verlernen kann.
Deswegen rate ich Ihnen, schauen Sie sich so schnell wie möglich nach einer Traumatherapeutin um, die alles was Sie erlebten mit Ihnen aufarbeitet - die Tat selber und auch die schwere Zeit seither. Es ist traurig, wenn Ihre Mutter Ihnen Mutterliebe nicht zeigen kann - sprechen Sie auch das in der Traumatherapie an. Geben Sie bei Google 'EMDR' ein und 'Therapeutenliste'. In den Ergebnissen werden Sie eine Liste finden mit Traumatherapeuten. Suchen Sie sich dort jemanden in Ihrer Nähe aus und bleiben Sie solange dran, bis Sie einen Termin erhalten. Sie können auch eine Beratungsstelle aufsuchen vor Ort, mit dem Wunsch, dass Sie Unterstützung bekommen beim Finden einer Traumatherapeutin. Sie wird Sie dabei unterstützen, dass die alte Wunde heilen kann und dass Sie den inneren Kampf aufgeben können, um sich auf Beziehungen - gleich welcher Art - wieder offen einlassen können, mit immer mehr Vertrauen.
Ebenso wird die Traumatherapeutin Ihnen helfen, einiges in ein anderes Licht zu rücken. Sie schreiben, Sie seien selber schuld an Ihrer Einsamkeit. Es wirkt zwar so, dass Sie sich jetzt einsam fühlen, weil Sie ausgesagt haben vor Gericht - tatsächlich sind Sie aber nicht schuldig an Ihrer Einsamkeit. Die Schuld liegt nicht bei Ihnen - die hat Ihr Vater. Es ist aber bei dem was Sie erlebten ganz normal, dass Sie es so erleben.
Gehen Sie das an - Sie werden sehen, dass es Ihnen dann leichter ist. Und ich wünsche Ihnen viel Kraft dazu.
Herzlicher Gruß
Shivani Allgaier
Bewertung durch den Fragensteller: 
Vielen Dank
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