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Wird meine Mutter alkoholsüchtig?

Lore (w, 33) aus Essen: Liebes Therapeuten-Team,

ich hoffe Sie können mir helfen. Es geht um meine Mutter. Meine Mutter ist 56 Jahre alt, verheiratet und wir sind 3 Kinder. Ich mach mir große Sorgen um meine Mutter. Wenn es Probleme gibt sehe ich meine Mutter damit sie an den Kühlschrank geht und einen Schluck Alkohol trinkt. Wir haben insgesamt 3 Kühlschränke und in zwei stehen jeweils eine Flasche Alkohol.

Immer wenn über Probleme gesprochen wird und das Gespräch beendet ist geht sie zum Kühlschrank und trinkt einen Schluck aus der Flasche. Das ist nicht nur 1 mal in der Woche, das kann sein wenn es mehrere Gespräche am Tag sind geht sie 2-3 mal zum Kühlschrank.

Ich muss dazu sagen, wir haben z.Z. auch wirkliche Probleme. Der Verdienst von meinen Eltern sank stark, beruflich viel Stress und ich bin schon seit gut 20 Jahren krank und jetzt kam nach mehreren Untersuchungen heraus, damit man mir nicht mehr helfen kann und ich mit meiner Erkrankung leben muss (Epilepsie und täglich Anfälle).Wenn z.B. über mich gesprochen wird und das Gespräch beendet ist, geht der Gang zum Kühlschrank oder auch aufs Klo und die Zigarette in den Mund.

Liebes Therapeuten-Team ich habe Angst damit meine Mutter in die Sucht fällt bzw. sich an das gewöhnt wenn etwas passiert der Alkohol ihr hilft. Ist das noch ein 'normales' Verhalten wenn man im Leben Probleme hat und geht wieder vorbei wenn es im Leben normal wieder zugeht, oder müssen wir Angst um unsere Mutter haben und Sie ansprechen auf ihr Verhalten? Wäre um Ihre Hilfe sehr Dankbar. Liebe Grüße Lore

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Lore,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. So wie Sie das Verhalten Ihrer Mutter schildern, besteht durchaus die Möglichkeit, dass sie eine Alkoholsucht entwickelt. Eine Frage ist, ob sie dieses Verhalten auch schon zeigte, bevor die Probleme anfingen. Außerdem scheint sie auch noch Raucherin zu sein, d.h. sie zeigt ohnehin schon ein Suchtverhalten.

Es wird wahrscheinlich nicht leicht, Ihre Mutter darauf anzusprechen. Und doch sollten Sie das Gespräch mit ihr suchen. Erkundigen Sie sich liebevoll nach ihr und wie es ihr seelisch mit den derzeitigen Problemen geht. Teilen Sie Ihre Beobachtungen mit. Doch wundern Sie sich nicht, wenn sie ihren Alkoholkonsum relativiert und beschönigt - das ist ein Aspekt von Suchtverhalten.

Vielleicht können Sie mit Ihrem Vater und den anderen Geschwistern darüber sprechen und ihr als Familienangehörige gemeinsam Hilfe und Orientierung anbieten. Machen sie ihr deutlich, wohin ihr Konsumverhalten führen kann. Wenn sie sich überfordert fühlt - wie könnte man sie im Alltag entlasten?

Ihre Erkrankung ist sicherlich eine seelische Belastung für Ihre Eltern. Doch der Rückzug in eine Sucht löst keine Probleme, sondern erschafft neue. Es wäre ratsam, dass Ihre Mutter andere Problemlösungsstategien erlernt, doch das geht nur, wenn sie das möchte.

Solange sie für sich selbst verantwortlich ist, können Sie nur beratend und unterstützend an ihrer Seite stehen. Sie muss ihre Trinkgewohnheiten selbst erkennen, hinterfragen und offen für eine Veränderung sein.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Famile alles Gute. Über eine Bewertung würde mich sehr freuen.

Herzlichst, Anke Wagner

Bewertung durch den Fragensteller:

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