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Schwangerschaft und alkoholabhängige Eltern.

Nicki (w, 31) aus Dortmund: Hallo,

ich bin 31 und zur Zeit im 8ten Monat Schwanger, ich habe eine Mutter die neben Ihrer Alkoholsucht(auch mein Vater ist alkoholabhängig aber nicht das primäre Problem) auch noch sehr dominant und Herrschsüchtig ist. Sie akzeptiert keine andere Meinung und stellt alle anderen immer als dumm hin wenn man etwas anders macht als sie es machen würde. Recht kann ich ihr es nur dann machen wenn ich mich 1:1 an Ihre Vorgaben halte, dies tue ich nicht da ich es oftmals nicht vertretbar finde was sie verlangt. Das Problem ist jetzt das ich Ihr gesagt habe das ich das Kind unter den Umständen nicht bei meinen Eltern lassen kann, weil ich Angst habe das sie in einer Notsituation wegen dem Alkohol nicht richtig reagieren können. Ich habe Ihr gesagt das ich Angst vor so einer Situation habe und Ihre Reaktion war dann soll ich das Kind halt woanders lassen...bitte, wie kann ich mich meiner Mutter verständlich machen ohne das es wieder ausartet?
Viele Grüße
Nicki

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Nicki, das ist ja eine Mehrfach-Belastung, durch die Sie gerade durchgehen. Einerseits die alkoholabhängigen Eltern, andererseits die bald endende Schwangerschaft. Aus Ihrem Anschreiben spricht ein hohes Verantwortungsgefühl nicht nur dem werdenden Kind, sondern auch Ihrer Mutter/Ihren Eltern gegenüber. Möglicherweise gab es öfter schon mal Diskussionen wegen der Alkoholkrankheit. Ihre Mutter könnte Ihre verständlichen Ängste als Fortsetzung dieser – bisher auch für sie fruchtlosen – Diskussion sehen. Deshalb die abwehrende Reaktion. Dieses Spiel kann endlos weitergespielt werden – und immer wieder ausarten.
Die bittere Wahrheit ist: Sie werden Ihre Eltern nicht ändern. Auch nicht, wenn das Kind da ist. Die hoffnungsvolle ist: Ändern können sich Ihre Eltern nur selbst. Dazu bräuchte es allerdings Einsicht in die eigene Alkoholabhängigkeit und den Willen, daran etwas zu ändern. Hilfe gibt es bspw. bei den Anonymen Alkoholikern in Dortmund. Und auf der webadresse http://www.suchtmittel.de gibt es weitere Informationen.
Aber es geht hier ja um Sie und Ihr werdendes Kind. Im Hinblick darauf finde ich Ihren Schritt mutig und richtig, Ihre Mutter mit Ihren Ängsten zu konfrontieren. Das zeigt Ihre Selbständigkeit und Ihr Problembewusstsein. Es scheint mir dabei wichtig für Sie und das Kind zu sein, hier klar zu bleiben, und ganz klare Grenzen aufzuzeigen.
Was mir unklar ist: was ist eigentlich mit dem Vater des Kindes und dessen Eltern? Das Problem geht ja nicht nur Sie als werdende Mutter etwas an. Eventuell können Sie hier Unterstützung finden.
Zudem würde ich in jedem Fall eine Beratungsstelle aufsuchen, die sich mit den möglichen aus Schwangerschaften resultierenden sozialen Konflikten auskennt. Eine Webadresse finden Sie unten.
Das alles braucht viel Kraft und viel Geduld, aber Sie schaffen das, da bin ich ganz sicher!
Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihre Zukunft – und dem Ihres Kindes.

Heilpraktiker f. Psychotheraopie / Coach
Gerd Günther
Bewertung durch den Fragensteller:
Ich hab zwar keine Lösung aber ich werde eine finden.

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