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Wunsch nach Geschlechtsumwandlung

schoki (m, 29) aus hamburg: Hallo,

ich habe jetzt gemerkt, daß ich transsexuell bin und wollte fragen, wie das nun abläuft und was ich benötige, da ich mich gerne einer Geschlechtsumwandlung unterziehen möchte.

Wie läuft das mit den Therapiesitzungen ab und wie wird das mit der Krankenkasse abgerechnet???


Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Lieber schoki,

das ist ein großer Schritt, eine ernste Angelegenheit, der Sie sich unterziehen möchten. Das Phänomen ist bekannt, daß Personen das Gefühl haben, 'im falschen Körper' zu leben, die Ursachen und Hintergründe sind noch immer unklar. Ob eine operative Geschlechtsumwandlung wirklich zu innerer, seelischer Entspannung führt, ist auch - leider - nicht in allen Fällen gewährleistet. Bedenken Sie bitte, daß es sich dabei - rein medizinisch - um die irreversible Amputation gesunder Körperteile handelt.

Sollten Sie sich zu diesem Schritt entschließen, verlangt der Gesetzgeber eine umfassende seelische Vorbereitung der Person. Die besteht in aller Regel darin, daß Sie sich psychiatrische oder psychotherapeutische Hilfe suchen und unter dieser kontinuierlichen Begleitung mindestens zwei Jahre nachweislich in der gegengeschlechtlichen Rolle leben.

Danach wird ein psychiatrisches Gutachten erstellt, das die Ernsthaftigkeit und die psychische Notwendigkeit der Operation bestätigt. Wenn dies der Fall ist, wird eine Operation auch von den Krankenkassen bezahlt und anschließend eine sog. Personenstandsänderung durchgeführt, d. h. standesamtlich werden sämtliche Urkunden, Dokumente etc. auf den neuen Namen bzw. das neue Geschlecht geändert.

Teil der Umwandlungs-OP ist die Beendigung der Fortpflanzungsfähigkeit. Bei Mann-zu-Frau wird die Zeugungsfähigkeit aufgehoben, bei Frau-zu-Mann gleichzeitig eine Unterleibs-OP durchgeführt, so daß auch auf künstlichem Wege keine Kinder mehr gezeugt/empfangen werden können.

Sie sehen, es ist ein großes, wahrhaft 'umwälzendes' Vorhaben, das körperliche Geschlecht verändern zu wollen. Daher ist die langfristige und tiefgreifende psychotherapeutische Begleitung im Vorfeld unerläßlich. Wenn Sie sich auf diesen Weg einlassen möchten, steht Ihnen die Kontaktierung zu einem Psychiater/Psychotherapeuten Ihrer Wahl frei, er/sie wird Ihnen dann die notwendigen Schritte und Abläufe im Gespräch noch einmal genau darstellen.

Für Ihre Zukunft wünsche ich Ihnen Klarheit!

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Holger Nikolai
Bewertung durch den Fragensteller:
habe meine nötigen Schritte eingeleitet und die Antwort Wär sehr hilfreich für mich

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