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Wie kann ich meiner an Borderline erkrankten Tochter helfen?

Katrin (w, 52) aus Hünxe: Hallo,

meine Frage: Meine Tochter ist 24 Jahre alt und nach 4 Jahren Leidenszeit hat sie endlich eine Diagnose erhalten. Borderline. Sie kann nicht mehr allein bleiben, hat starke Ängste. Möchte Hilfe annehmen, kann aber nicht stationär im Krankenhaus bleiben. Sie schafft das nicht, wegen ihren Ängsten. Das Krankenhaus kann ihr aber nur helfen, wenn sie bleibt. So wurde ihr es mitgeteilt.

Was kann ich als Mutter tun. Sie hat keinerlei Medikamente derzeitig, die sie zur Ruhe kommen lassen. Nur ein Notfallmedikament und davon hat sie fast 24 Std. geschlafen.

Machen wir etwas falsch. Ist es falsch, dass sie nicht stationär bleibt. Hat sie doch ein Recht auf eine ambulante Behandlung. Fragen über Fragen und ich finde keine Antworten. Ich bitte wirklich um Hilfe. Ich mache mir unendliche Sorgen.

LG
Die Mutter von....

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Katrin,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Ich kann es gut verstehen, dass Sie sich große Sorgen um Ihre Tochter machen.

Wenn Ihre Tochter auf Grund ihrer starken Ängste nicht im Krankenhaus bleiben kann, wäre es eine Überlegung, ob sie nicht erstmal vorübergehend angstlösende Medikamente bekommt, damit überhaupt eine Behandlung stattfinden kann. Bitte sprechen Sie nochmal mit dem behandelnden Arzt darüber.

Eine ambulante Therapie macht nur Sinn, wenn sie in der Lage ist, die Praxis auch selbst aufzusuchen. Wenn ihre Ängste so stark sind, dass sie ihren Alltag nicht mehr bewältigen kann - und davon gehe ich aus, wenn ich Ihre Zeilen lese - ist eine stationäre Therapie, die sie stabilisiert, vorrangiger.

Sie beschäftigen sich mit der Frage, ob sie etwas falsch gemacht haben. Aus psychologischer Sicht gibt es kein 'falsch' in dem Sinne, aber es gibt Verhaltensweisen, die etwas einleiten und begünstigen können. Deshalb ist es jetzt zur Zeit wichtig, dass Sie sich nicht in Schuldvorwürfe verstricken, sonst fühlen Sie sich zu hilflos, um Ihrer Tocher beizustehen. Ich empfehle Ihnen, sich selbst psychotherapeutische Begleitung zu suchen, um dieser Frage nachzugehen, aber auch um psychologische Unterstützung und seelischen Rückhalt im weiteren Umgang mit Ihrer Tochter zu bekommen.

Hilfreich könnte es auch sein, wenn Sie sich einer Selsbthilfegruppe für Angehörige psychisch erkrankter Menschen anschließen. Sie werden dann feststellen, dass es anderen ähnlich geht und im Austauch miteinander voneinnander lernen.

Suchen Sie auch aktiv das Gespräch mit den behandelnden Ärzten. Sprechen Sie mit BPS (Borderline Personlichkeitsstörung) erfahrenen Psychotherapeuten und lassen Sie sich beraten. Es gibt nicht nur den einen Weg, es gibt verschiedene Behandlungswege. Sie brauchen nun detailierte Informationen, um diese Persönlichkeitsstörung genauer zu verstehen und Ihre Tochter unterstützen zu können.

Ich wünsche Ihnen alles Gute -
viele Grüße

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
Bewertung:
Ich danke Ihnen von Herzen. Sie haben mir sehr geholfen.





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