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Ich stecke in einem Teufelskreis, wie komme ich da wieder heraus?

luke (m, 27) aus Frankfurt: Hallo! Ich habe hin und wieder Selbstmordgedanken. Es sind eigentlich eher Phasen, in denen mir alles zuviel wird und ich keine Hoffnung mehr habe. Ich habe das Gefühl, dass die Abstände zwischen den Phasen kürzer geworden sind und ich unterbewusst schon plane. Ich sehe dann Bilder wie ich mich aus dem Fenster stürze oder stelle mir vor wie es wäre ein Messer in den Bauch zu rammen. Ich setze mir auch Fristen, derzeit sage ich mir, erst wenn meine Eltern tot sind, dann mach ich es oder so was wie, ich warte noch die neue Arbeitsstelle ab und wenns dort auch nicht läuft, dann... usw.
Hinzu kommen allerlei Ängste und schlaflose Nächte.
Mein Hauptproblem ist, dass ich so gut wie keine sozialen Kontakte pflege. Ich war eigentlich schon immer der Außenseiter, aber hatte immer die Hoffnung, dass irgendwann meine Zeit kommt und ich 'normal' werde. Diese Hoffnung ist mittlerweile Verzweiflung gewichen. Ich merke ich bin in einem Teufelskreislauf, aber kann nicht ausbrechen. Und ich habe das Gefühl je älter ich werde, desto schlimmer wird es.
Ich war auch schon beim Arzt und habe ihm gesagt, dass ich ein psychisches Problem habe, worauf er meinte ich solle mir eine Freundin besorgen und mal wieder Urlaub machen. Wenn er mich jetzt zum Psychologen überweisen würde, wäre das schlecht für Sachen wie Lebensversicherungen etc.
Nun meine Frage: würden Sie sagen, dass ich einen Psychologen aufsuchen sollte? Oder erst zu einem Hausarzt und mich dann evt. überweisen lassen?


Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Lieber Luke,

danke für Ihr Vertrauen. Es klingt ziemlich bedrückend, was Sie so schildern und die Selbstmordgedanken lassen schon aufhorchen.

Das was Ihnen Ihr Arzt geraten hat, ist für mich ein Hinweis, dass er es nicht so sonderlich ernst nimmt, was Sie ihm erzählt haben. Einfach lapidar zu sagen, suchen Sie sich eine Freundin und fahren Sie in Urlaub, ist eher eine lässige Handhabung einer Situation, die mich schon bedenklich stimmt.

Diagnosen kann und darf ich hier nicht stellen, aber ich denke, Sie sollten sich an einen Psychiater wenden, den können Sie direkt aufsuchen ohne Überweisung vom Arzt, da er ein Facharzt ist. Besprechen Sie mit ihm Ihr Anliegen, er kann und darf Sie behandeln, medikamentös unterstützen und auch zur Therapie überweisen.

Natürlich kann das für künftig abzuschliessende Versicherungen hinderlich sein, nur, wollen Sie so weitermachen?

Wenn es wieder mal über Ihnen zusammenschlägt, weil Sie z.B. lange Wartezeiten für einen Arzttermin haben, können Sie rund um die Uhr anonym bei der Telefonseelsorge anrufen:

0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222

Ich wünsche Ihnen Kraft und kompetente Hilfe sowie eine Wendung hin in eine positive Zukunft!

Herzliche Grüße

Claudia Schmitt

Heilpraktikerin für Psychotherapie

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