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Ich kämpfe ständig dagegen, mich selbst zu verletzen

W_17 (w, 17) aus Dresden : Liebes Team! Ich bin weiblich und 17 Jahre alt. Ich habe ein großes Problem mit mir selbst: ich empfinde tiefen Selbsthass. Ich habe ständig das Gefühl, ein Versager zu sein! Ich traue mir nichts zu und fühle mich in nichts richtig gut. Manchmal fühle ich mich gefangen, gefangen von mir selbst. In Situationen wo ich versage währrend es andere aus dem Ärmel schütteln, würde ich am liebsten losheulen. Doch das erlaube ich mir erst wenn ich allein bin, sollten mir doch die Tränen sofort kommen, flammt der Selbsthass auf und ich ekel mich vor mir selbst. Ich kämpfe täglich gegen den Drang mich selbst zu verletzen! Einige Jahre habe ich mir fast täglich in die Haut geschnitten. Ich habe damit aufgehört, um meinen Freund nicht zu verlieren. Das fiel mir unglaublich schwer. Überwunden habe ich es noch immer nicht, ich füge mir nun Verletzungen zu, die niemand sieht (kratzen, beißen, schlagen usw..) Ich brauche den Schmerz um überhaupt etwas zu fühlen. Ich sehne mich oft nach Blut und richtigen Schnitten. Durch dieses ständige Nachdenken über mich selbst erscheint mir meine Zukunft hoffnungslos. In letzter Zeit kann ich schlecht schlafen und manchmal kann ich kaum körperliche Nähe ertragen. Können Sie mir ein paar  Tipps geben wie ich mich selbst etwas bessern kann? Kann es sein, das ständige Magenprobleme für die man keinen Auslöser findet auch daher kommen? Vielen Dank, dass Sie sich das alles durchlesen.. Ich hoffe auf eine Antwort! Herzliche Grüße!

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe W_17,

es klingt dringend, was Sie schreiben und traurig. Ich kann Ihre Bedrängnis und Ihre inneren Kämpfe fast bis hierher wahrnehmen.

Sie können und Sie müssen sich nicht bessern, es ist schliesslich keine Schandtat, was Sie tun, sondern Sie handeln aus einem unglaublichen Druck heraus und die Selbstverletzungen nehmen Ihnen diesen Druck etwas und lassen Sie leben. Natürlich können auch Ihre Magenbeschwerden daher rühren. Die geschilderten Symptome deuten auf eine psychische Störung hin, ohne dass ich nun eine Diagnose stellen darf oder kann.

Sie glauben, eine Versagerin zu sein, hassen sich selbst und ekeln sich. Haben Sie in Ihrer Kindheit erlebt, dass Bindungen nicht sicher sind, mussten Sie immer Leistung bringen, wurden Sie womöglich ein Opfer von Übergriffen durch Bezugspersonen oder andere Mitmenschen und schämen sich nun deswegen? Ich rate Ihnen dringend, zu einem Arzt Ihres Vertrauens oder gleich zu einem Psychiater zu gehen und um Hilfe zu ersuchen. Ich halte es für notwendig, dass Sie eine geeignete Therapie erhalten und evtl. eine medikamentöse Unterstützung. Für mehr Info schicke ich Ihnen zwei Links mit. Einer davon ist eine Selbsthilfegruppe für Menschen, die sich selbst verletzen, der andere klärt über das Phänomen 'Ritzen' auf.

http://www.psychomeda.de/lexikon/ritzen.html

Ich wünsche Ihnen Kraft und schnelle, kompetente Hilfe!

Herzliche Grüße

Claudia Schmitt

Heilpraktikerin für Psychotherapie

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