Was tun gegen Schul-Mobbing?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo, lieber Fred,
es war eine gute Idee, Dein Problem nicht für Dich zu behalten und still zu leiden, sondern Dich an eine dritte, neutrale Stelle zu wenden, um Rat und Hilfe zu erhalten!

Ich kann Deine Betrübnis gut nachfühlen, weil ich selbst auch öfters, wegen meiner hochdeutschen Aussprache, in meiner neuen Heimat, dem traditionsbewußten und dialektbetonten Niederbayern, ausgegrenzt, verhöhnt und verlacht wurde. Aber so funktioniert das Leben nun einmal, besonders unter Jugendlichen. Sie freuen sich geradezu, wenn Sie einen Sündenbock, als Blitzableiter für Ihre Frustrationen und als Zielobjekt für gemeinsame Schmähen- und Mobbing-Aktionen gefunden haben und leben dies oft gnadenlos, bis zur Zerstörung des Opfers aus!

Da hilft kein stilles Dulden, Ertragen und heldenhaftes „darüber stehen wollen“, sondern nur eine wohldurchdachte Gegenstrategie und im Notfall ein Schul- oder Arbeitsplatzwechsel! Deshalb solltest Du Dich bald möglichst Deinen Eltern, dem Klassenlehrer, dem Schulpsychologen, oder dem Leiter der Schule anvertrauen und Dir als Gesprächsgrundlage Kurze Notizen machen, über Zeit, Ort und Art des Mobbings-Geschehens.

Außerdem solltest Du Dich nicht als hilfloses Opfer, gemeiner Machenschaften sehen, sondern diese – gar nicht so seltene Lebenssituation - als Herausforderung, für die Entwicklung eines gesunden wiederstandsfähigen Charakters und einer selbstbewußten Persönlichkeit ansehen, indem Du diesen bösen Attacken mit Lebensklugheit und wachsender seelischer Kraft begegnest. Nütze alle Möglichkeiten, um in dieser Hinsicht dazu zu lernen und innerlich stark zu werden, in dem Du Dich z.B. vermehrt zu Vorträgen und freiwilligen schulischen Aktivitäten meldest, wo Du – in einem geschützten Rahmen - vor anderen auftreten und Dich zu behaupten üben kannst.

Außerdem wäre es für Dich wichtig, in einer Gruppe von gleichaltrigen Jugendlichen, auch außerhalb der Schule Anschluß zu finden, indem Du Dich z.B. bei einem Sport- oder Jugend-Verband anmeldest, einen Tanzkurs, Rhetorik-Seminar, oder Laien-Theater-Kreis besuchst, um dort Bekannt- und Freundschaften zu knüpfen und vor allem andere Leute kennen zu lernen, die noch nicht von diesem bösen Mobbing-Geschehen angesteckt sind.

So könntest Du „aus der Not eine Tugend“ und diese belastenden Situation zu Deinem Vorteil nützen, um schon in frühen Jahren zu lernen, wie man sich auch in schwierigen Lebenslagen behaupten kann und letztlich daraus seelisch gestärkt und mit Gewinn für seine Persönlichkeit hervorgeht!

Wenn Du noch ein übriges tun willst, so empfehle ich Dir, einen Coach, einen Seelsorger, einen Therapeuten oder sonst eine Vertrauenswürdige erwachsene Person (Patenonkel, Großvater, Lieblingslehrer, Jugendkaplan, Sportjugendleiter usw.) zu suchen und Dich regelmäßig mit diesem über Deine persönlichen Probleme, Fragen, Träume und Lebensziele auszutauschen, um so einen Rückhalt für allfällige Kümmernisse, Ängste und Hürden des Lebens zu haben, was sicherlich eine große Hilfe und Stütze, für Deine weitere menschlich und berufliche Entwicklung, sein würde und Dir die Meisterung der vielfältigen Gefahren und Herausforderungen des Jugendlebens, sehr erleichtern könnte!

Lieber Fred, ich hoffe Dir mit diesen Hinweisen zur Bewältigung Deiner Mobbing-Situation und mit meinen Andeutung zu den vielfältigen Möglichkeiten der Förderung Deiner menschlichen Reifung, die größten Ängste und Beklemmung genommen zu haben und stehe Dir für weitere Fragen jederzeit gerne zur Verfügung.

Alles Liebe und Gute für Dich und Dein Leben, wünscht Dir von ganzem Herzen,
Dein Lebensberater Rainer.J.G.Schmidt@T-Online.de – Tel. 09961/7255

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