Wie bekomme ich dieses Gefühls-Chaos in den Griff?
tweety (w, 34) aus Wuppertal: ich weiss gar nicht wie ich anfangen soll, es ist nicht so einfach, aber ich denke das ist der erste schritt, damit ich mein leben in den griff zu bekomme, was ich hier schreibe ist nur ein kleiner teil: bin 34 Jahre, bin nach dem Tod meiner Mutter Anfang 2010 total abgestürzt, so das ich nichts auf die reihe bekommen habe, habe die Wohnung im Chaos versinken lassen uä. in den letzten eineinhalb bis zwei Jahren sind mir so viele Sachen eingefallen, woran ich nicht mehr gedacht/ oder verdrängt habe (das war einiges) unter anderem das ich von verschiedenen Leuten in meiner Kindheit/Jugend sexuell belästigt worden bin (sogar von meinem Erzeuger) bin eingesperrt worden oder was ich so in der schule erlebt habe oder wie meine Eltern mit mir um gegangen sind, das ich keine Freunde hatte etc das ist nur ein teil. Ich habe das Gefühl, dass ich seit dem mir das eingefallen/wieder ins Gedächtnis gekommen ist daran arbeiten kann und es läuft wieder soweit relativ ganz gut bin nicht mehr so verschlossen, kann mich wieder mit anderen unterhalten, habe mehr Selbstbewusstsein usw. habe aber das Gefühl das noch ein gewisses fehlt, z.B. sehe was in der Wohnung zu tun ist bekomme es aber nicht richtig hin, das es auch gemütlich wird, nehme mir so viel vor aber das umsetzten klappt irgendwie nicht so wie ich mir das vorstelle und letztendlich ist dann nur ein kleiner teil von dem umgesetzt was ich eigentlich machen wollte.
Nun meine Frage: was kann ich machen, das ich den Rest auch noch hin bekomme?
Nun meine Frage: was kann ich machen, das ich den Rest auch noch hin bekomme?
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe tweety,
ganz genau richtig, Sie haben den ersten Schritt gemacht, sich Hilfe zu holen und das ist das Natürlichste was Sie machen können. Offensichtlich haben Sie in den letzten Jahren schon viel an sich selbst gearbeitet und manches überwunden, aber es ist noch mehr zu tun, das glaube ich auch. Es stimmt auch, was Sie sagen: erst dann, wenn die alten Dinge und Verletzungen in die Erinnerung zurückkommen, dann können sie verarbeitet werden - und erst dann. Das ist das Gute an Ihrem gegenwärtigen Zustand - dass Ihnen jetzt alles erst so richtig bewusst wird und dadurch die alten Wunden heilen können. Ja, heilen - ich habe es oft genug erlebt in meiner Arbeit, dass Altes, Verletztes, auch z.B. sexueller Missbrauch, heilen kann.
Dazu gehört meistens auch eine Zeit, in der es emotional ein bisschen drunter und drüber geht, eine Zeit, die nicht unbedingt leicht ist, man kann so was auch als Heil-Krise bezeichnen. Und ich glaube Sie sind in einer solchen Heil-Krise - vorausgesetzt, Sie machen etwas damit. Was Sie machen können: Ihre Gefühle zulassen und es nicht wieder verdrängen. Weinen, wenn etwas traurig ist. Wütend sein, wenn etwas bewusst wird, was auch schrecklich ungerecht war...
Und dabei möchte ich Sie ermutigen, sich dazu professionelle Hilfe zu holen in Form eines guten Psychotherapeuten, oder einer guten Psychotherapeutin. Es gibt da Dinge, die man nicht so gut alleine machen kann. Eine Therapie kann für eine Weile ein Schutzraum sein, in dem Sie sich den Erinnerungen stellen, Gefühle zulassen können, verborgene Stärken entdecken können und vieles mehr. Sie schreiben ja, dass alles angefangen hat, als Ihre Mutter starb. Das ist oft der Moment, wo Altes wieder hochkommt, wo man vielleicht auch gerade merkt, dass man eine gute Mutter bräuchte und auch früher gebraucht hätte, die einen beschützt, oder führt. Das ist, unter anderem, auch was ein Therapeut für Sie sein kann. Bis Sie wieder ganz auf eigenen Füßen und fest in Ihrem Leben stehen. Sie gehen durch eine Zeit des Chaos - wie Sie selbst schreiben, und Ihre Wohnung es symbolisch widerspiegelt. Das Gefühls-Chaos aufzuräumen, darum geht es. Und hinterher sind Sie viel stärker. Ich wünsche Ihnen sehr, dass Sie sich solche Hilfe besorgen. Wenn Sie dazu Tipps brauchen, finden Sie gute in einem Link vorne auf Psychomeda.de.
Ich würde mich freuen, wenn Sie schreiben, inwieweit meine Antwort für Sie stimmig und hilfreich war.
Viel Glück!
Lutz Förster
ganz genau richtig, Sie haben den ersten Schritt gemacht, sich Hilfe zu holen und das ist das Natürlichste was Sie machen können. Offensichtlich haben Sie in den letzten Jahren schon viel an sich selbst gearbeitet und manches überwunden, aber es ist noch mehr zu tun, das glaube ich auch. Es stimmt auch, was Sie sagen: erst dann, wenn die alten Dinge und Verletzungen in die Erinnerung zurückkommen, dann können sie verarbeitet werden - und erst dann. Das ist das Gute an Ihrem gegenwärtigen Zustand - dass Ihnen jetzt alles erst so richtig bewusst wird und dadurch die alten Wunden heilen können. Ja, heilen - ich habe es oft genug erlebt in meiner Arbeit, dass Altes, Verletztes, auch z.B. sexueller Missbrauch, heilen kann.
Dazu gehört meistens auch eine Zeit, in der es emotional ein bisschen drunter und drüber geht, eine Zeit, die nicht unbedingt leicht ist, man kann so was auch als Heil-Krise bezeichnen. Und ich glaube Sie sind in einer solchen Heil-Krise - vorausgesetzt, Sie machen etwas damit. Was Sie machen können: Ihre Gefühle zulassen und es nicht wieder verdrängen. Weinen, wenn etwas traurig ist. Wütend sein, wenn etwas bewusst wird, was auch schrecklich ungerecht war...
Und dabei möchte ich Sie ermutigen, sich dazu professionelle Hilfe zu holen in Form eines guten Psychotherapeuten, oder einer guten Psychotherapeutin. Es gibt da Dinge, die man nicht so gut alleine machen kann. Eine Therapie kann für eine Weile ein Schutzraum sein, in dem Sie sich den Erinnerungen stellen, Gefühle zulassen können, verborgene Stärken entdecken können und vieles mehr. Sie schreiben ja, dass alles angefangen hat, als Ihre Mutter starb. Das ist oft der Moment, wo Altes wieder hochkommt, wo man vielleicht auch gerade merkt, dass man eine gute Mutter bräuchte und auch früher gebraucht hätte, die einen beschützt, oder führt. Das ist, unter anderem, auch was ein Therapeut für Sie sein kann. Bis Sie wieder ganz auf eigenen Füßen und fest in Ihrem Leben stehen. Sie gehen durch eine Zeit des Chaos - wie Sie selbst schreiben, und Ihre Wohnung es symbolisch widerspiegelt. Das Gefühls-Chaos aufzuräumen, darum geht es. Und hinterher sind Sie viel stärker. Ich wünsche Ihnen sehr, dass Sie sich solche Hilfe besorgen. Wenn Sie dazu Tipps brauchen, finden Sie gute in einem Link vorne auf Psychomeda.de.
Ich würde mich freuen, wenn Sie schreiben, inwieweit meine Antwort für Sie stimmig und hilfreich war.
Viel Glück!
Lutz Förster
Bewertung durch den Fragensteller: 
danke für die schnelle antwort hat mir echt geholfen mich dazu zu bingen mir hilfe durch einen Psychologen zu holen. lieben gruß....macht weiter so
danke für die schnelle antwort hat mir echt geholfen mich dazu zu bingen mir hilfe durch einen Psychologen zu holen. lieben gruß....macht weiter so
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