Mit wem darüber reden?
alleingelassen (w, 13) aus Deutschland: Ich wurde mit 8 sexuell missbraucht. Es ging über ein halbes Jahr so. Zum Schluss hat er mich vergewaltigt. Ich hab es keinen gesagt bis ich 13 war. Ich kann damit nicht umgehen. In der 6. Klasse wurde ich dann gemobbt bis heute 8. Klasse. Ich wurde dann ausversehen gewaltätig weil ich nicht wusste was ich machen soll. Jetzt redet kaum jemand aus der Schule mit mir. Ich hab keine Freunde. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Ich habe keine Lust mehr zu Leben. Aber ich kann es nicht machen. Ich hab ja auch noch eine Familie. Was soll ich machen?
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Reden entlastet. Das, was Sie erlebt haben - und ich schreibe bewusst Sie und nicht Du als Zeichen für den Respekt für die Leistung, dass alles ausgehalten zu können - braucht dringend Entlastung. Es gibt ein anonymes und kostenloses Kinder- und Jugendtelefon: 0800 - 111 0 333 ist die 'Nummer gegen Kummer'. Das könnte ein erster Schritt sein.
Vielleicht weil der Missbrauch in der Familie stattgefunden hatte oder weil Sie es den Eltern (noch) nicht sagen können, ist es schwer, damit zu einem Arzt zu gehen. Das wäre aber doch wichtig. Vielleicht könnten Sie dennoch eine Gelegenheit finden, sich einer Ärztin anzuvertrauen, in einem Vier-Augen-Gespräch, also allein. Ärzte unterliegen der Schweigepflicht.
Zum Umgang mit der Situation in der Klasse und damit zum Umgang mit den hochkochenden Gefühlen und den fehlenden Freundschaften möchte ich Ihnen momentan nur empfehlen, genauer zu beobachten, wie es bei den anderen läuft. Vielleicht können Sie etwas Nützliches entdecken. Dann nehmen Sie das mit in die Gespräche zu Hause, die vielleicht mit Ihren Lehrern führen, wenn Sie da eine Person finden, der Sie sich anvertrauen wollen und vielleicht zunächst nur zu dem, was die Situation in der Klassen angeht.
Alles Gute und liebe Grüße, Kai Pinnow
Vielleicht weil der Missbrauch in der Familie stattgefunden hatte oder weil Sie es den Eltern (noch) nicht sagen können, ist es schwer, damit zu einem Arzt zu gehen. Das wäre aber doch wichtig. Vielleicht könnten Sie dennoch eine Gelegenheit finden, sich einer Ärztin anzuvertrauen, in einem Vier-Augen-Gespräch, also allein. Ärzte unterliegen der Schweigepflicht.
Zum Umgang mit der Situation in der Klasse und damit zum Umgang mit den hochkochenden Gefühlen und den fehlenden Freundschaften möchte ich Ihnen momentan nur empfehlen, genauer zu beobachten, wie es bei den anderen läuft. Vielleicht können Sie etwas Nützliches entdecken. Dann nehmen Sie das mit in die Gespräche zu Hause, die vielleicht mit Ihren Lehrern führen, wenn Sie da eine Person finden, der Sie sich anvertrauen wollen und vielleicht zunächst nur zu dem, was die Situation in der Klassen angeht.
Alles Gute und liebe Grüße, Kai Pinnow
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